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37. Stuck. Freitags den 13. September 1305. An das hiesige Publikum. . nommen werde» möchte, wie es gesitteten Mane Für die viele» Beweise der Liebe und ""n zukommt, auch daß die Nachte nicht ganz, Freundschaft, die ich während meines bisher wie bisher, zum sage gemacht, und dadurch gen Aufenthalts hier genossen, sage ich hier die friedlichen und häuslichen Nachbarn, st meinen heißesten Dank, und gebe die Versiehe« rung, daß, da mich Ihro Churs. Durch!., unser guter Landesvater, in einen Posten erho ben haben, der mir erweiterte und höhere Pflichten auflegt, ich mich in selbigem nach allen Kräften bestreben werde, mir diese Liebe und Freundschaft, so viel mir in meinem Wir-- kungskreise möglich ist, auch ferner zu verdie nen, und ich werde mich daher innig freuen, wenn sich mir Gelegenheit darbietet, wo ich im Stande Vin, sowohl zum allgemeinen, als* eines jeden Wohl insbesondere,'etwas beitra gen zu können. Da mir nun die so ost ange- hörten gerechten Klagen über die hier auf so manche Art im Schwange gehenden Unsittlich- keiten, den Wunsch nach Besserung an den Tag legen; so kann ich beim Antritt meines neuen, mir anvertrauten Postens nicht unter lassen, die Bitte hier öffentlich zu erkennen zu geben, daß doch in denen Bierhausern, welche für gesittete Staatsbürger Erholungsorte seyn sollten, wo sie nach ihren mühevollen Geschäf ten, bei freundlicher Unterhaltung und gesellt, gem Vergnügen ausruhen und die Würze des Lebens genießen können, das bisherige so öfte re Loben, Schreien, Zanken und unsittliche Benehme» eingestellt un^ ein Betragen ange- wie leim Nachhausegehen der Ueberladenett durch ihr tumultuarisches Betragen, die Bewohn ner ganzer Gassen aus ihrer Ruhe aufgeschreekt und gestört werden. Nun noch eine Bitte ait Eltern, daß sie ihre Kinder doch gleich von ihrer frühen Jugend an zur Eingezogenheit und einer nützlichen Beschäftigung gewöhnen und anhalten, und ihre Spiele auferlaubte und die menschliche Gesellschaft nicht beleidigende Ge genstände leiten möchten, dahingegen ihnen nicht gestatten, daß sie so zügellos auf denen Gasse» herumschwärmen, und alle nur znög« Gliche Ungezogenheiten ausüben, worüber sich der' gesittete Mann entsetzen. mch die für das Wohl ihrer Kinder besorgten Eltern in Aengsten seyn müssen, daß solche mit hingerissen und an Leid und Seele unglücklich und verdorben werden, und die Fremden kein rühmliches Urtheil über die hiesige Kinderzucht mit sich auswärts neh men. Jeder rechtschaffene und weiter denkende Mann muß in Betracht der jetzt so sehr ver- nachlässigten Kinderzucht äußerst besorgt für die Zukunft seyn, da ihre bösen Folgen sich täg lich in der Erfahrung bestätigen. Man be trachte nur z. B. die aus Bosheit gcmißhan- delten an Wegen stehenden Bäume, Gärten,