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sich feinen Unterhalt erwerben zu kön nen. Die Ursachen, aus welchen so viele ver armten, lassen sich besonders auf z Angaben einfchränken: i) Biele haben sich selbst die Ursache der Verarmung beizumesse». Eine unzählbare Menge von Ursachen läßt sich hierbei ange ben. Einige sind faul und wollen über haupt nicht arbeiten; andere lieben den Trunk und verzehren auf diese Weise das Er worbene ; andere sind verarmt aus Mangel an Einsicht in den Betrieb ihres Gewerbes, an Benutzung der mit ihm verknüpften Vor- cheile u. f. w. . S) Andre sind durch die,Schuld der Natur verarmt. Hieher gehören alle die, welche durch den Einfluß der Witterung, deS Elima's, derElemente überhaupt den ganzen »der theilweifen Gebrauch ihrer Glieder, mit ihm die Mittel des Erwerbes verloren haben. z) Biele haben dm Grund ihrer Armuth in mensch l ich enEinrichtungenzu suchen. Ein großer Theil der Verarmten wird durch unzweckmäßige Staats-Einrichtungen, durch Justizmißbräuche in seine traurige Lage versetzt. Nachtheilige Eingriffe in den freien Gang der Beschäftigungen, Hindernisse, die den Acker bau lähmen, die das Verarbeiten der Produkte erschweren, und den Vertrieb der Waaren un möglich machen, oder ihm doch theilweife Glö- rungen verursachen; in allen diesen Dingen liegen die Veranlassungen, wodurch die Indi viduen, welche ihre bürgerliche Existenz auf keine Ackerbesitzung gründen, in das Gebiete der Armuth getrieben werden Anfdiese große Verschiedenheit derMöglich- keit desVerarniensmuß bei jedet UmerMtzung, die man den Bedürftigen mittheilt, vom Staa te Rücksicht genommen werden. Es würde un billig ftyn, den Unglücklichen, welcher ohne seine Schuld verarmte, in eine Classe mit dem zu setzen, welchen eigene Schuld in die Nolh- wendigkeit gesetzt hat, von den Unterstützungen seiner Mitbürger Gebrauch machen zu müssen. Arbeiten müssen sie alle, die nur in irgend einiger Hinsicht noch ar beitsfähig find; der Unterschied muß nor darin bestehen, daß der Faule sogar gezwun gen werden muß, seine Kräfte zu gebrauchen, indeß der Fleißige möglicherweise eine Unter stützung erhalten sollte, die ihn vielleicht in den Stand fetzen könnte, sich seinenUnterhalt ganz wieder zu verdienen. Die Schwierigkeiten, welche sich bet Versorgung der Armen finden, bestehen beson ders darin: Auf welche Weise man am zweckmäßig sten dm Armen Unterstützung und ihnen die Möglichkeit, für sich etwas zu erwerben, ' darbieten soll. Die Unterstützungen der Armen haben bisher bestanden r i) in Almosen. Go wohlthätig eine Geld- nnterstützung einiger Familien, die in dem Justande des Verarmens sind, geworden ist, und noch wird; so unzweckmäßig ist sie für einen großen Haufen. Die nicht immer nach Verdienst und Be darf geschehene Vertheiluntz hindert zum Theil das Gute wieder, welches aus dieser Güterbe stimmung hervorgehen soll. Die Geringfügig keit, der Gabe ist ost mehr der Schein einer Wohlthat als Wirklichkeit; große Gummen für große Haufen von Bettlern «ngecheilt an- gewender, bewirken mehr und wahrere Unter stützung,