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IS» Beilage des BoigtlandLschen Anzeigers. gewölbe in der Nacht zwischen den ersten und zweiten d. M. mittelst gewaltsamen Einbruchs gegen zoo Thlr. werch an Handelswaaren, besonders Englischen Garn, von No. 70 u. 60, ingleichen Koffee und Zucker gestohlen worden. Durch sorgfältige Nachstellung bin ich auch den Dieben aus die Spur gekommen, und es ist beinahe völlige Gewißheit, daß z Kerls, denen bis in die Gegend von Zaulsdorf, Vvigtsberg und der Tanzermühle auch nachgespührt worden, diese That verübt haben. Der eiue von ihnen ist mittler Statur, von jungem Ansehen — ohngefähr einige 20 Iaht alt— tragt einen langen dunkelblauen Rock mit Stahlknöpfen, die oben etwas ausgeschliffen, und «inen schwarzen Kragen, ist seinen in Wilitzgrün gethanen Äußerungen nach, ein Weber, hat etwas hellgrüne lange manchesterne gestreifte Hosen, kalblederne kurze Stiesel und eine blau und rolhstreifige Weste an, einen hochköpfigen gewöhnlichen runden Huth mit einem schwarzwürflichen einige Finger breiten Band auf, hat abgeschnittene braune Haare, etwas gefleckte und unten wie ausgeschlagene Hände, eine derbe Sprache, raucht Toback, und hat eine kleine hornene mit einen porcellanen Pfeifeakopf, an welchem ein Zaumbeschläge befindlich, versehene Pfeife, und ist, was besonders zu bemerken, über dem rechten Auge etwas beschädiget. Der zweite ist ebenfalls mittler Statur, dem Ansehen nach einige 40 Jahr alt, macht, wenn er spricht ein etwas schiefes und krummes Maul, hat große starke Hände, abgeschnittene Haare, giebt sich für eigen ehemali- gen Fuhrmann aus, trägt einen lichtblauen nach Bauer - und Fuhrmannsschnitt gemachte», mit großen breiten weißen Knöpfen versehenen Rock, einen breiten Huth, wie sie gewöhnlich die Fuhr leute haben, gelbe schmutzige lederne Hosen, Stiefeln, ein seidnes Halstuch was von außen roth und schwarzstreifig anzusehn, schnupft Toback, bat große derbe Hände und scheint den Hrn. Chi- »urgus Fuchs sei,. inTheuma gor zu kennen, nach dem er in Wilitzgrüner Wirchshaus gefragt hat. Der dritte ist langer Statur, starken Körperbaues, rochen blattergrubigem Gesichts, von Aasehn «in hübscher junger Mann, hat einen Backenbart, braune abgeschnittene Haare, die etwas über Besitzungen also machen, damit die Englische Handlung und Macht schmälern und ihre Kräfte zu einem größern Schlage sparen und sammlen werden. — In Aegypten haben die Mameluk- ken über die Truppen des Großherrn einen wich tigen Sieg erfochten, sodaß letztere Cairo ha ben räumen müssen und viele Albaneser oder Ar- nauten zu erster» übergegangen sind. In der Moldau und Wallachei scheinen dieß Jahr wich tige Ereignisse bevorzustehen; alles ist in Gäh- rung, und vielleicht stehn beide, von der türki schen Monarchie so schon fast ganz losgerißne Provinzen, bald unter Russischem Schutze. — Hieronymus Bonaparte ist endlich mit Frau und Kind zu Lissabon angekommen; man ist begierig zu erfahren, ob der Befehl seines Bruders, des Kaisers, letztere sogleich wieder nach Amerika zurückzubringen, werde vollzogen werden. Neuigkeiten. Die Touloner Flotte ist unvermuthet vor Cadix erschienen; man glaubt, daß fie sich mit der dort liegenden Spanische», so wie mit der zu Ferrol, Cartagena, Brest u. s. w. zu verei nigen suchen werde, um dann vielleicht dem Lan dungsversuche mit den kleinern Fahrzeugen zur Bedeckung zu dienen; denn man behauptet, daß es keinen günstigern Zeitpunkt dazu geben könne, als den gegenwärtigen, wo die Englische See macht zerstreut, und das Reich unter sich nicht eins sey. — Die große Englische Expedition ist ebenfalls ausgelaufen. Sollten sich beide Flotten begegnen; so könnten wir bald wichtige Ereignisse vernehmen. — Die Franzosen ha ben nach einer erhobenen Brandschatzung von 16200 Pfund Sterl. Dominica wieder verlassen; man glaubt, daß Kees mitmehrern kleinenEngl. ES sind mir Endesunlerschriebenen hiesigen Kauf- und Handelsmann, aus meinem Handels-