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38 ner zeigte Hr. Marcel rz? taufend chinesische Gchriftzeichen vor, die unter Ludwig dem Fünfzehnten in Stahl geschnitten worden sind, und vermittelst welcher jetzt ein chinesisches Wörterbuch gedruckt werden soll; eben so eine schöne griechische Schrift, die unter Franz dem ersten, und eine arabische, die unter Ludwig dem dreizehnten in Stahl geschnitten worden ist; endlich zeigte Hr. Marcel dem Papste auch von den zweitausend orientalischen Handschrif ten, welche er aus Egypten mitgebracht hat, die merkwürdigsten vor, und erklärte dem Papste alles in italienischer Sprache. Der Papst war überaus zufrieden mit allen diesen Anstalten, und von den Tausenden anwesender Zuschauer ließ er eine Menge zum Fußkuß, anderen reich te er bloß den Ring des Apostels Petrus, den er am Finger trägt, zum Kusse dar. Auch anderwärts giebt'ö viel Schnee. Wir klagen hier so sehr über die Strenge des dießjährigen Winters; vielleicht gereicht es zur Hebung der Unzufriedenheit einiger Le ser, wenn sie vernehmen, daß unser Nach bar, der sonst so feurige Mars, gleiches Schicksal mit uns theilt. Heer Hofrath Huth schreibt mir darüber aus Frankfurt an der Oder folgendes: „Auf dem Nord - Polar - Segmente des Mars liegt nicht nur jetzt, sondern schon seit 2 Monaten sehr viel Schnee. Diese son derbar klingende Nachricht ist Schlußsolge nach stehender Beobachtung: Solange uns Mars des Abends bereits sichtbar war, fand ich ge rade in der Stelle seines Nordpols ein weißes, sehr Helles linsenförmiges Segment, dessen Breite oder kleinerer Durchmesser z des Mars- Diameters beträgt. Es erhält sich fortdauernd, seit der angegebenen Zeit, gleich deutlich. Sei ne weiße, Helle Farbe ist, in meinen Fernröh ren, so hervorstechend von dem übrigen röth- lichen Lichte des Planeten, daß der Rand des selben sogar an dieser Stelle erhaben, und wie aufgeschwollen aussieht r eine optische Täuschung wegen des Hellern Scheins." Ungeheure Sterblichkeit. Wie schlecht es in Spanien mit der Heil kunde aussehen muß, und baß sich auch in die ser Hinsicht über die so stark gewordenen Ver wüstungen des gelben Fiebers um so weniger zu verwundern ist, davon liefert die Hauptstadt selbst ein auffallendes Beispiel. Es wurden nämlich vom rsten November r8oz bis dahin 1804 zu Madrit gebohren 5024 und gestorben sind HZ07, also 528Z mehr, und dabei sind nicht einmal die gerechnet, welche in den Klö stern, Spitälern und Fiadeldäusern gestorben sind. Gleichwohl kam hieher das gelbe Fieber nicht. Empfehlung des Lindeusaamen-Oels "). Durch Beckers Roth- und Hülfsvüchlcin auf die Nutzbarkeit des Linden-Saamens auf merksam gemacht, ließ ich im Herbst 1798 durch einen Knaben von einigen Lindenbäumen Lin- dennüßchen sammlen. Ich bekam einen Hunten derselben; diese ließ ich auf einer Grützmühle schälen, und nachdem das geschehen, und die Hülsen ausgestaubl waren, blieb noch ein Vier tel - Humen reine Saamenkörner, welche Pfund Oel gaben. Das *) Seit länger als Lv Jabren wird in Nieder sachsen Linden-l mit vielem Nutzen bereitet.