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Voigtländischer Anzeiger. 8. Stück. .Freitags den 22. Februar rZoz, Schöne Fürstenhandlungen, besonders durch Belohnung des Erziehungöverdienstes. Das Leipziger Taubstummen-Insti tut, welches unter der Aussicht der verw. Frau H e i n i ck e und durch den Eifer und die Geschick lichkeit der Lehrer desselben, Herrn Petschke und Junghanß, im besten Flor steht, hat neuerlich einen neuen Beweis von der rühm lichen Huld des Durchl. Kurfürsten erhalten, indem er der Vorsteherin desselben eine Ge haltszulage von scro Rthlr. bewilligt har, vor züglich nm den Fleiß des Letzter» der Lehrer, der sich durch geschickte und sanfte Behandlung um die Taubstummen sehr verdient macht, bes ser belohnen zu können. Die Anstalt zahlt jetzt 20 Zöglinge, wovon -8 auf kurfürstliche Kosten unterhalten werden- welches Gott dem Landesvater lohne, der sich dieser Unglücklichen erbarmet. Möge ihm die Lage der meisten un serer Schullehrer aus dem Lande und in den Städten bald und ganz bekannt werden! Ge wiß wird er auch da, in Verbindung mit den patriotischen Landständen, ein verdientes beß- res Loos bereiten. Der still wirkende edle Herzog von Braun schweig , dek in seinem Staate schon so viel zur Verbesserung des Erziehungswesens gethan hat, gab neuerlich einen abermaligen schönen Beweis seiner großen Achtung für dieß würdi ge Geschäft, indem er dem unter der Aufsicht des geschickten Pädagogen, Herrn Hundeik- kers seit vielen Jahren zu Groß-Lasser im Hildesheimischen blühenden Erzichuugsinstitute das i Meile von Braunschweig liegende schöne und bequeme herzogliche Schloß Vechelde, wo der Held Ferdinand von Braun schweig, aus seinen Lorbeeren ruhend- einst seinen Lebensabend stil! und wohlthätig verleb te, gänzlich einräumte, und den verdienstvol len Vorsteher dieser Anstalt noch überdieß durch den Tittel eines herzoglichen Erziehungsrathes belohnte. Dem würdigen 84jährigen Greise, Pastor Wagner, der in den traurigen Jahren der Huugersnoth und des Sterbens (1771) wo so viel Kinder zu hülflosen Waisen wurden,-aus eignen Mitteln und Beitragen von Menschen freunden, eine Waisen-Anstalt zu Marienberg im Erzgebirge errichtete, mit unsäglicher Mühe und Aufopferung fortführte, und welche noch jetzt unter der Leitung seines nicht minder men schenfreundlichen und würdigen Sohnes daselbst fortdauert, hat die edle Herzogin von Sachsen- Meiningen, als jetzige Obervormünderin und Landesregentin, aus eignem Antriebe und zm Belohnung wahren Verdienstes das Diplom als Consistorial - Rach überschicken lasse». Fortschritte zum Bessern. Der König von Dänemark hat mit dem Anfänge dieses Jahres, nachdem schon seit längerer Zeit.die.Vvrbereitungen dazu gemacht worden