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203, 31. August 1922. Redaktioneller Teil. — Sprechsaai. «ss-ndl-u >. d. »nqn. Suchhondet. »Vereinigung für Betriebswirtschastslchre» ufw., so erscheint ein Neu bau von Grund auf wohl von vornherein als das Zweckmäßige. An reger für die Dozenten Versammlung sind die Professoren Jahn fBraun- schwetg) und Goebel sHannover>. Eine englische Universität sür Chinesen. — Die Engländer werden den Teil ans der Boxerentschädigung, die elf Millionen Lstrl. beträgt und nächstens von der chinesischen Negierung ausgezahlt werden soll, dazu verwenden, um eine Hochschule entweder in Großbritannien oder in China ins Leben zu rufen, die unter britischer Verwaltung steht und für chinesische Studenten bestimmt ist. Man folgt damit dem Beispiel der Vereinigten Staaten, die schon vor zwanzig Jahren mit den als Entschädigung für den Boxeraufstand gezahlten zehn Mil lionen Dollar eine Hochschule für Chinesen in den Vereinigten Staate» gründeten. Die Zahl der chinesischen Studenten in de» Vereinigten Staaten ist seitdem aus iS MV gewachsen, während cs in England nur etwa >öl> gibt. Der Vorkämpser des Planes der Gründung der neuen Hochschule in England Holliday Macartuey führte dazu aus: »Ter Student von heute ist der industrielle Reisende von morgen: die neue Gründung wird dazu beitragen, den englischen Handel mit China zu vergrößern und die Beziehungen zwischen beiden Ländern enger zu gestalten». lii4 neue deutsche Briefmarken. — Nicht weniger als 1V4 verschiedene Marken sind, wie H. Merleker in der Rassischen Zeitung ausfllhrt, seit ivlii, dem Jahre der ersten Portoerhdhung, erschienen. Nimmt man Bayern, Württemberg, die Überdrucke ln den eroberten und die abge tretenen Gebiete noch hinzu, so sind seit 1914 im Deutschen Reiche nicht weniger als rund SSV neue Marken aufgetaucht! Die neue Porto erhöhung vom 1. Juli ersordcrtc und brachte eine neue Marke zu 75 Ps. in blauer Farbe in dem schon bekannten Zissernmuster. Ebenfalls in Blau, nur zweifarbig ausgesührt, kam für die einfache» Auslandbriefe eine S-Mark-Markc. Für die Ausianddrucksachcn bestimmt ist eine neue Marke zu ISS Pf. sZeichnung der Kohlcnarbeiter.) Bereits ver einzelt ausgegeben wurden in Roiiensorm schon eine gelbe Marke z» 5 Mark uni eine rote Marke zn 10 Mark, die bas Posthornmuster zeigen. Rothschilds Briefmarkensammlung. — Kür die große Postwert- zeichenallsstellung, die vom 1ö.—SS. Oktober in Berlin stattfindet, habe» die bedeutendsten Philatelisten Deutschlands, Deutschösterreichs und der Schweiz ihre Sammlungen zur Ausstellung angemeldet. Unter diesen Anmeldungen befindet sich auch eine des Freiherr» Alfons von Rothschild, des Oberhauptes des Wiener Hauses Rothschild, der sein« Spezialsaniminng von Azilien-Marken ausstellen wird. National wertvolle Kunstwerke. — Das R ei ch S in i n i st« rt u m des Innern läßt jetzt bas Verzeichnis derjenigen Kunstwerke im Druck erscheinen, deren Verbringung in das Ausland einen wesent lichen Verlust für den nationalen Kunstbesitz bedeuten würde und daher der Genehmigung bedarf. Die betreffenden Bestimmungen werden durch die Verordnung der Neichsreglerung vom 11. Dezember ISIS geregelt, nach denen die Genehmigung vom Reichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung nur erteilt werden darf, wenn ein Ausschuß dem zuftimmt, und wenn der materielle Gewinn d«S Reiches den Verlust des Kunstwerkes rechtfertigt. Beschlagnahmte Druckschriften. — In der Strafsache, gegen K. u. Gen. wird die Beschlagnahme der Nr. 23 des Jahrgangs 2 der Zeitschrist »Berliner 5 IIhr Tee gemäß K 4l>, 184 Stras- gesegbuchs, SS, S8 Strafprozehordnung angeordnet. 12S 6 4KL8/A, 17 I 841/22. Berlin, den iS. August 1S22. Das Amtsgericht B e r l i n - M i t t e. sDeutsches Jahndungsblatt, 24. Jahrg,, Stück 7V5S vom 23. Aug. 1S22.) Auf Grund des Beschlusses vom 2. August 1S22 des Amtsgerichts Oranienburg wird die Beschlagnahme der Nummer >1«!22 der Zeitschrist »Haeusser» angcordnet. — 17 I 77S/22. Berlin, den 18. August 1922. Die Staatsanwaltschaft I. «- In dem Ermitteiungsvcrsahren gegen »Die Freundschaft- wird die Beschlagnahme der Nr. 32, Jahrgang 4 der Zeitschrift »T i c Frcundschast» an geordnet, — 125 8 4938/22, 17 I 837/22. Berlin, den IS, August 1922, Das Amtsgericht Berlin-Mitte. In dem Ermtttelnngsverfahren gegen die »Grvß-Berltner Neuesten Nachrichten» wird die Beschlagnahme der Nummer SS, Jahr gang 4 <1922> der -Groß-Berliner Neuesten Nachrichten» gemäß §8 40, 184 Strafgesetzbuchs, 94, 95, 98 der Strasprozeßordnung ungeordnet, — 127 tt Nr. SSS1/22. 17 I 843/22. Berlin, den IS. August 1922. Das Amtsgericht B «r l t n - M t t t e. sDeutsch« Kahnbungsblatt, 24. Jahrg., Stück 7SS1 vom 25. Aug. 1SL».i VersllnalMrlchteii. Jubiläum. — Am 1. September kann Herr Carl Heisecke in Chemnitz auf 25 Jahre erfolgreicher Selbständigkeit zurückblicken. Nach einer Reihe von Gehilfenjahren, die ihn unter anderem auch nach Rostock und Leipzig geführt hatten, übernahm Herr Heisecke am 1. Sep tember 1897 die 1860 gegründete Buchhandlung C. Winter in Chemnitz. Er hat es in den 25 Jahren verstanden, das in Verfall geratene Ge schäft wieder emporzuarbeiten, und kann daher mit Befriedigung ans das verflossene Vierteljahrhnndert seiner Selbständigkeit zurückblicken. Erwerbung des Doktorgrades. — Zum v r. rer. pol. pro- movierte an der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln Herr Franz Carl Bachem, der Sohn des ältesten Mitinhabers der Verlagsbuchhandlung I. P. Bachem m Köln, mit einer Arbeit, die den »deutschen Buchverlag in der gegen wärtigen »Krise des deutschen Gesamtbuchhandels« behandelt. Gestorben: in der Nacht zum 28. August an Gasvergiftung in Leipzig Herr HanS .Köhler aus München, Mitinhaber der Firma HanS Köhler L Co. daselbst, der wie alle Jahre auch diesmal mit seinen Künstlerpostkarten zur Messe erschienen war. Hier ist er in seiner Mcssewohnung einer Gasvergiftung zum Opfer gefallen. In einem kleinen Teile der Auflage von Nr. 202 ist diese Todes nachricht in falscher Form enthalten Der Nachruf bezog sich dort auf Herrn Georg Köhler in Wunsiedel, der uns fälschlicherweise als ver- storben gemeldet worden war, und dem hoffentlich die Falschmeldung ein langes Leben bringen wird: nach Redaktionsschluß ist dann wohl der Name richtig eingesetzt worden, aber die Worte des Nachruf blieben stehen, wodurch ein vollständig irreführender Tert entstände» ist. Red. SpreWal. Das vermeintliche Recht auf Rabatt. <Vgl Sprechfaul Nr. 17S.) Bei unserer Firma stellte sich heute ein Vertreter des »Ver. bandcs der deutschen Studierenden der Kunst ge - schichte» vor, »m in dessen Auftrag über eine Rabattgewährung von Verlagswerksn an die Mitglieder diese» Verbandes zu unter handeln, Nach der Erklärung des BerbandsvorstandeS auf der kürz lich in Würzburg stattgehabten Tagung soll sich der größt« Teil der deutschen Kunstverleger bereiterklärt haben, an den Verband mit einem Rabatt bis zu s 5 zu liefern. Unserer glatten Ab lehnung gegenüber und dem ausgesprochenen Zweifel, daß sich auch nur ein namhafter deutscher Verleger zu einer derartigen Handlungsweise beretterklären könne, wurde die Erklärung de» Verbandsvorstandes auf obiger Tagung entg-egengcstellt, daß sich folgende Verleger schon bereiterklärt hotten, mit 25—SÜ"/o zu liefern: K. Bruckmann, München, P. Cassirer, Berlin, Delphin-Verlag, München, Klinkhardt L Biermann, Leipzig, Kunstverlag Schroll, Wien, E. A, Seemann, Leipzig, Kurt Wolfs, München. Bon der Tagung erhielten daraufhin die Vertreter der einzelnen Universitäten den Auftrag, nun noch weitere Verleger sür dieses Ab kommen mii dem Verbände zu gewinnen. Der Versuch der kunfthisto- rischen Arbeitsgemeinschaft in Leipzig <Bbl. Nr. 17S> ist wohl bereit» als Folgeerscheinung obiger Versuche anzusehen. Heidelberg, den 9. August 1922. Weiß'sche Unio. -Buchhandlung. » Die Redaktion des Börsenblattes Hai die obige Einsendung alle» den genannten Firmen in Abschrift vorgelcgt, woraus sie folgende Ant worten zur Veröffentlichung erhielt: Wir teilen Ihnen mit, daß wir uns selbstverständlich niemals beveilerkläit haben, dem »Verband der Studierenden der Kunstge schichte- Werke unseres Verlags mit Rabatt zu liefern. Vermutlich irsi