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nahm, und nun in einigen Provinzen eine wah, re Hungersnolh verursacht bat. Die Regie rung hat durch alle mögliche Mittel die Her» beischaffung des Getraides zu erleichtern ge sucht. Aber die Noch hat überhand genommen, so sehr, daß der König von Spanien die Brit tische Regierung hat ersuchen lassen, allen Eng lischen kreuzenden Schiffen den Befehl zu geben, die Fahrt keines mit Gecraide nach Spanien geladenen Schiffes aufzuhalten, welches auch sogleich von dem Könige von^,Großbritannien bewilligt worden ist. Indessen ist der Hungers- norh noch immer nicht abgeholfen, und in vie len Gegenden essen die Menschen Baumrinden, Moos und allerhand zum Theil höchst ungesun de Kräuter, woraus allein schon verderbliche Krankheiten entstehen. Der Mangel an Getraide und sehr vielen andern Lebensbedürfnissen in Spanien raubt die Schatze hinweg, welche die reichen Gold- und Silberflotten aus Amerika bringen. Wie ost ist der Reichtümer erwähnt, . welche zu Cadix und Ferrol angekommen sind. Sie betrugen über 80 Millionen Piaster, und noch in den ersten Tagen des Sepcembers sind von Dera Crux zu Cadix über 8 Millionen Piaster angelangt. Von der Havanna!) her waren noch 22 Millionen Piaster unterwegcns. Aber schon hat man die Berechnung ge macht, daß der nöthige Bedarf an Gecraide aller Art, bis zur nächsten Erndte, auf i6 Millionen Quintalen steigt, die 64 Millionen Piaster kosten werden. Außerdem geht für an dere Waaren sehr viel Geld besonders nach England. Noch im Anfänge dieses Monats kam eine Million Spanische Thaler zu London an. Und wie viele Millionen muß nicht Spa nien zur Erhaltung seinerNeutralität an Frank, reich als Subsidien zahlen. Das Unglück Spaniens wird noch dadurch vergrößert, daß das für jenes Land so nöihige, und auch sonst uoch zur Ausfuhr dienende Oel gänzlich mißra- then ist. Spanien mit allen seinen Amerikanischen Schätzen giebt den schrecklichst - größten Be weis, daß Reichthum allein nicht glücklich macht, . (Der Beschluß folgt.) Kaffeesurxogat. Der Paste» Scolle zu Garmissen im Für stenthum Hildesheim empfiehlt aus eigner viel jähriger Erfahrung als den besten Stellvertre ter des Indischen Kaffees den Saam en der Spargelstaude, der nur bis zum Schwitzen geröstet, wie gewöhnlich gemahlen und nur et was langer gekläret werden darf. Er hat im Brennen und im Geschmack die auffallendste Aehnlichkeit mit dem Indischen Kaffee, und da bei noch den Vorzug, daß er gar keine Wallung im Blute macht. Zu bedauern ist nur, daß dieser kleine Saame wohl nie in hinreichender Menge gebaut werden wird, um jene ausländi sche Bohne ganz zu verdrängen, die unserm Va- terlaude, vom Pallast 01s zur Hütte herab, jähr lich so ungeheure Summen entzieht. Neue Erfindungen. I). Wollaston hat durch den berühmten Op tikus Dolland Brillen mache, lassen, deren Gläser den Taschenuhrgläsern gleichen. Er nennt sw perissopische Brillen, weil er glaubt, daß man durch sie auf alle Seiten hin bequem sehen