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186 benheit finden sich noch heutiges Tages in dem Zeughause ausgezeichnet, und bienen zum Be weis. Er Hal oft einen Dreypsünder so auf der Schulter getragen, wie der Soldat sein Gewehr trägt: auch fand er oftmals Vergnü gen daran, Hufeisen und Thalerstücke zwischen den Fingern umznbiegen; dieß war nur ein Spaß für ihn. Eden so leicht trug er einen starken Mann auf jeder Hand und schaukelte zwei bis drey Menschen auf seiner Wade, in» dem er das Bein bis zur Höhe des Kniees zu- rückbog. Oft rollte er zwey zinnerne Schüs seln zusammen, als wenn es zwei Pogen Pa pier gewesen wären. — 1796 als er schon 66 Jahr alt war, legte er noch folgenden Be weis seiner übergroßen Lcibesstärke in Gegen wart verschiedener Offiziere von der Armee ab. Nachdem er im Namen Sr. königl. Maj. Be sitz von Warschau genommen hatte, reiset« er von da im Februar nach Berlin ab, um sich mit dem Etats - und Kriegswinister Grasen von Hvpm, über den Unterhalt der Truppen und anoere einschlagende Gegenstände zu bespre chen, er nahm in Pecrikau Postpferde, und aus der schlesischen Grenze mußte er durch einen morastigen Bruch, wo sein großer, viersitzi ger englischer Wagen bis an die Deichsel im Koth stecken blieb. Drei Offiziere und sein Secretär stiegen aus, um den Wagen wieder heraus zu heben; allein weder sie, noch seine Bedienten, noch die Postknechte, noch die Pferde vermochten ibn aus der Stelle zu rücken. Dieser Aufschub machte ihm Langeweile, nnd er beschloß selbst und allein einen letzten Versuch zu machen. Er befahl die Pferde zum Anzie hen bereit zu halten, sobald man spüren würde, daß sich der Wagen bewege; nun stemmte er sich dagegen und hob ihn allmählich aus dem Morast, zur größten Verwunderung aller, die ihn begleiteten. Derselbe hatte vor mehrern Jabren ein Vierteljahr krank gelegen, viel medicinirr und wenig Nahrung zu sich genommen. Eines Tags, da er sich besonders schlimm fühlte, saß fein Arzt vor dem Bette und sagte: Ewr. Excellenz sind wohl sehr malt? Ja wohl, rief der Ge neral mit gebrochener Stimme. Gleich dar auf saben die außerdem Anwesende», sich den Arzt mit sammt dem Stuhle über einen Schuh hoch erheben. Der Kranke hatte nämlich an den einen Fuß des Stuhls herunter gegriffen, um den Grad der Mattigkeit zu versuchen. Langsam setzte er den Stuhl nieder, und fuhr fort: es wird mir schon ein bischen sauer! Wie gutem reinen Mein zu helfen ist, wenn er anfängt ein wenig herbe zu wer den. Wenn ein junger Wein einen Stich be kommt, und umzuschlagen droht; so nehme man trockne Wallnüsse (ohngefähr ein Stück auf 5 Quart Wein gerechnet), tvrrfe sie in ei nem Kohlbecken auf glühende Kohlen, und schütte sie, wenn sie in lichten Flammen bren nen, in das Weinfaß, spunde es wohl zu, und lasse es wenigstens 2 mal 24 Stunden unange rührt stehen. Dieß Mittel ist in Marseille im Gebrauch, und ist probat. Bemißung der Rrmkelrübenblatter. Herr Achard, der bekanntlich den Runkel rüben-