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»96 gvng und eben so in Italien, wozu die Lage der angesteckten Städte nicht wenig beitrug. Auch ist dieß Leweises genug für diese Behaup tung, daß in allen mit dem gelben Fieber an gesteckten Orten die Krankheit sogleich sicb ver minderte oder ganz aufhörte, wenn frische Re gen und die kühle Jahreszeit einrratcn. Zu diesem natürlichen Schutzmitteln unseres Cli- mas und unserer Landesart kommen noch die künstlichem d. h. die guten Anstalten, welche in Frankreich, Italien, Oesterreich u. s. w. gegen die Verbreitung dieser Pest getroffen sind. Waaren und Menschen werden an den meisten Grenzen gar nicht durchgelassen, unddleBrie- fe so sorgfältig durchstochen, durchgeräuchert und in Essig getränkt, daß es fast unmöglich wird, durch sie die Ansteckungsmaterie weiter zu verpflanzen. Indeß möchte doch immer al len, welche aus jenen Gegenden Briefe erhal ten, anzurachen sepn, sie vor Erbrechung noch mals wohl zu durchräuchern und in Weinessig zu tauchen oder noch besser, sie den Dämpfen der übersaiiern Salzsäure auszusetzen, welche sie in hiesiger Apotheke bekommen können. Denn nach der wichtigen Erfahrung des Engli sche« Arztes I. E. Smyth, des Französischen Chemikers Gayton Morreau und andrer, ist alle Hoffnung da, durch richtig angewandte Schutzmittel und besonders durch das letztge- nannre, das Cartaglum sogleich zu zerstören; denn jene Dämpfe sind es, die den Theil der Almossphäre, in dem sie entwickelt werden, durchaus von jedem Ansteckungsflvff reinigen »nd schon in Hospitälern, aufScbiffen u. f. w. die glücklichsten Dienste leisteten, so wie sie auch bei andern Krankheiten, als Ruhren, Nerven- Scharlach- und andern Fiebern das vorzüglich ste Lustremigungs- und Schutzmittel sind Hät ten die Spanischen Aerzte dasselbe frühzeitig benutzt; wer weiß, ob das Uebel so weit und mächtig um sich gegriffen hätte. Daß sich die durch Schwefelsäure verflüchtigte Salpetersäu re schon ehedem zu Cadix u. a. O. als heilsa mes Schutzmittel gegen dasselbe Uebel bewiesen hat, davon findet sich im rsten Stücke des heu rigen Jahrgangs dieses Blatts schon eine An zeige. Mittel gegen das Baummoos. Daß das Moos an den Stämmen der Bäu me, als Schmarotzerpflanze, sehr schädlich fey, ist bekannt, und besorgte Gärtner haben daher sich immer bemüht, es durch Waschen wegzuschaffen. Ein Landbesitzer im Manchede« partement schlägt zu diesem Waschwasser die Abflüsse des frischen Schweinedüngers als vor züglich wirksam vor. Die M v^d e. Oft wirb das Alte neu, die Welt verjüngt sich immer man liebt die Moden neu, und neue Klügeley; zwei Stücke werden doch nicht wieder bei uns neu: die alte deutsche Treu', und altes Frauenzimmer. O. G. v. K. Auflösung der Rächselfrage im 47. Stück des Voigtl. Anz. Eine Lüge.