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schleimig,!» und galligen Stoff ausleert und meistens bis zum Tode fortdauert: das Gesicht schwillt dabei an, die Augen werden roch und der Kranke klagt bei einer mäßigen äußerlichen Wärme über große innerliche Hitze, heftigen Durst und große Angst, und redet irre. Bald stellt sich ein schlafsüchtiger Zustand ein, der schnelle Puls wird schwach und zitternd, das Gesicht bekömmt eine gelbliche Farbe, auch die Augäpfel werden gelb, und Brust und Nak- ken werden von einem dunkeln Gelb überzogen; das Erbrechen wird häufiger und die ausgewor fene Materie wird zähe und schwärzlich und so scharf, daß sie die Mundhöhle wund macht; zuletzt sieht sie wie Kaffeesatz aus und bekommt einen faulichten Geruch. Hierbei ist der Ma gen in einem hohen Grade schmerzhaft; der Kranke hat häufiges Schluchsen, die Zunge wird schwarz, die gelbe Farbe breitet sich über den ganzen Körper aus, es entstehen Blutau gen, das Bewußtftyn hört auf und der Kranke stirbt unter Zuckungen. Kurz vor dem Tode tritt manchmal eine scheinbare Besserung ein, die aber ein fast gewisses Zeichen eines nahen Todes ist. Der Tod erfolgt meistens vor dem siebenten Tage, die Genesung dauert dagegen sehr lange. Drillingsgeburt. Zn Wicsenburg bei Belzig im Churkreise hat am 4. bis 7. Octbr. die Frau eines armen Tagelöhners, welche zwei Jahre früher schon mit noch lebenden sehr gesunden Zwilligen geseg net wurde, einen Knaben und zwei Mädchen zur Welt gebohren, welche alle z noch leben und gesund sind. Wafferlilienbrod. Ein Einwohner des Astrachanischen Gou vernements in Rußland hat die wichtige Ent deckung gemacht, daß sich aus den Wurzeln, der unter dem Namen Blumenbinsen, Wasser lilien oder Kameelheu bekannten Pflanze, die in ganz Europa und Asien häufig »rächst, auf eine sehr leichte Art Mehl verfertigen und dar aus ein Brod backen läßt, welches dem Wai« zcnbrode sehr wenig nachgiebt. Er hat diese wichtige Entdeckung, nebst einer Probe von Mehl und Brod, dem Minister des Innern mitgethcilt, und von Sr. kaiserl. Majestät ein Geschenk erhalten. Anekdoten. Meuterep unter den Soldaten zu Lande ist schon schrecklich, aber unter den Matrosen auf offnem Meere, wo man ihnen glicht entgehen kann, ist sie entsetzlich. Folgendes Bestspiel zeigt, wie ein kluger Seeeapitän sich in solchen Fällen zu betragen hat. Der Admiral Corn wallis, welcher jetzt vor Brest auf Station ist, commandirte den Canada, als eine Empörung auf diesem Linienschiffe ausbrach, weil zufälli gerweise etliche von der Mannschaft ihren Sold noch nicht erhalten hatten. Man unterzeichnete durch die Reihe ein Papier, worin die Mann schaft sich verpflichtete, keine Canonen zu feu ern, bis daß sie befriediget wäre. Sobald Cornwallis das Papier gelesen hatte, ließ er das Lolk auf das Oberdeck zusammen pfeifen, und gab folgenden Beweis von seinen Kenntnis sen in der Seeberedsamkeit; „Cameraden, sagte er, das Geld kann euch nicht eher ausge zahlt werden, als bis wir wieder in den Hafen einlausen, und was eure Erklärung anlangt, daß