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per über; so muß er dieselben in gleichen Zu stand versetzen; denn weiter kann er sonst nicht wirken. Es ist daher ganz irrig, dergleichen verdorbenes Futter noch als Ernährungsmittel zu betrachten; da es gar keine nährenden Thei le mehr enthalten kann. Denn die Gährung besteht in einer stufenweise» Auflösung des or- ganistrten Körpers, wo alle Theile nach und nach entbunden werden und davon gehen. Die faulende Gahrung ist die letzte Stufe. Ist die se bei einem organistrten Körper eingetreten; so kann er keine geistigen, keine ernährenden Thei le mehr enthalten; denn sonst wäre er nicht in die faulende Gährung übergegangeu. Verdorbenes Futter ist so gut als kein Fut. ter; es hat keine Nahrungstheile mebr, und ist auch nicht wieder herzustellen. Es ist nicht nur vergeblich, dasselbe zu versüttern, sondern auch noch äußerst schädlich, da es seine verdor benen Eigenschaften bei dem Genuß dem andern Futter und dem Diehe mittheilt. Der Instinkt des Viehes — folgte man doch diesem richtigen Leiter! — widersteht demselben so lange als nur möglich, bis zum äußerste» Falle, bis zur Hungersnoth. Es wählt, — wenn ihm die Wahl gelassen wird — lieber mageres Stroh; fehlt ihm aber auch dieses; dann muß es sich dem unvermeidlichen Schicksal ergeben. Wenn nun inLandwirtbschastenfürden kom menden Winter eine so große Lücke entsteht, giebt es nirgends Hülfsmittel dagegen? Kei nen andern Ausweg, als das Vieh abzuschaf fen oder zu Tode zu füttern? — Gerraide auf Kosten der verarmten Menschheit? — Oh ne Rücksicht würde das geschehen, wenn man nur seine Rechnung dabei fände; wem, diese Fütterung den Werth des Viehes nicht ein oder mehrere Male überstiege. Ein Hülfsmittel, das allein im Stande wäre, die große Lücke auszufülle», und den Futtermangel zu ersetzen, wäre das Kartoffel kraut, das überall in großer Menge vorhanden ist, und nach Abzug des wenigen, das etwa in Schweine verfüttert wird, unbenutzt bleibt. Es giebt allerdings ein sehr nahrhaftes und ge sundes Futter, welches das Vieh und beson ders die Schaafe, getrocknet sehr gerne fressen. Nur fragt sichs, wie dasselbe am besten zu trocknen sey? Herr Werner schlägt im Reichs- anzeiger eine Methode vor, welche im nächste» Stücke mitgetheilt werden soll. Verbesserung des Hanfröstens. Der bisherige Minister des Innern, jetzi ger Senator, dergelehrteChemikerChaptal, hat kürzlich einen Unterricht bekannt machen lassen, wie man, nach dem von Hr». Bralle erfundenen Verfahren, innerhalb zwei Stun den den Hanf besser und vorcheilhaster rösten könne, als es durch Einlegen in Wasser, nach der bisherigen Methode, geschieht. Das Ver- fahren des Hrn. Bralle, welches durch vielfäl tige Versuche, unter den Augen des Ministers, sich als wirksam bestätigt hat, besteht darin, daß man die Hansstengel in ein hohes Faß stellt (oder in eine lange Bütte legt.) Herr Bralle brauchte dazu ein kupfernes Gefäß, (welches aber den meisten zu kostspielig sep» dürste), worin sich recht heißes Wasser mit Seife befin det, so daß das Wasser über die Hansstengel gehe. Man nimmt zu 48 Kilogrammen Hanf« stengcl, (ohngesehr roo Pfund), ein Kilogramm (zwei Pfund), Seife, Ma» kann dasselbe Sei fenwasser