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loch hingegangen seyn, als man wegen des Mangels an Silbergeld zum täglichen Gebrauch, daran zu wenden wünschte. Man verfiel also auf ei nen Mittelweg; man wollte nämlich das Spa nische Gepräge lassen, wie es war, aber in der Englischen Münz Werkstatt, aus jeden Piaster ein kleines Zeichen einprägen lassen, wodurch die fremde Münze zu Englischer gestempelt wür de; dieser Stempel sollte nicht leicht nachzu, machen seyn, und wenn er dennoch nachge macht würde, so könnte wenigstens der Falsch münzer bestraft werden, weil er den Landes« stempel nachgeahml hätte. Da erbot sich Bol ton, der Erfinder oder vielmehr der große Ver, besserer der Feuermaschinen, in seiner, bei Bir mingham erablirten Münzwerkstatt, die durch Feuermaschinen betrieben wird, die Piaster, ohne sie einzuschmelzen, Stück für Stück, blos durch die Kraft seines Pragewerks, kalt umzu prägen, und zwar mit so äußerst geringen Ko sten, daß die königl. Münzwerkstatl auf dem gewohnten Wege es bei weitem nicht darum thun kann. Er hat jetzt die Prägung angefan- gen; man höre mit welchem Erfolg und man wird erstaunen! Die Fenermaschine setzt a ch t Preßwerke zu gleicher Zeit in Bewegung; bei jedem Preßwerk ist nur Ein Arbeiter und der Mechanismus ist so bewundernswürdig, daß die Maschine einen Piaster nach dem andern un ter das Preßwerk schiebt; in demselben Augen- blick erfolgt auf beiden Seiten des Geldstücks ein so gewaltiger Druck, daß das alte Gepräge rein ausgewischl und statt dessen, die Vorder, und die Rückseite zugleich, so scharf und so schön, als wäre es eine Medaille mit einem neuen Stempel, ausgeprägt wird. So wie Ler obere Stempel sich hebt, so schnellt die Maschine den neu geprägten Piaster weg und schiebt einen andern an dessen Stelle. Dabei kann nun kein Münzarbeiter mehr zu Schaden kommen, und die Arbeit gehl so unglaublich schnell, daß ausjedem Preßwerke in jeder Mi« nute sechs und sechzig Stück ausgeprägt wer, den!!! Neuersundene Maschine. Der Landes - Direktionsratb und Maschi, nen, Kommissär Baader in München, hat im Churfürstlichen Garten zu Npmphenburg eine hydraulische Maschine nach seiner Ersin« düng erbauet, v:,mittelst welcher das Wasser, ohne auf einen Thurm oder erhabenes Reservoir heraufgcpumpt zu werden, blos durch ein Druckwerk, längs einer zwölfhundert Fuß lan, gen eisernen Röhrenleitung getrieben wird, und sodann in einer Fontäne 7; bis 76 Fuß hoch springt, dahingegen sonst in eben diesem Gar- ten eine solche Fontaine, vermittelst eines 72 Fuß hohen Wasserlhnrmcs, nicht mehr als Z4 Fuß hoch sprang. Ohnerachtet der jetzigen so ansehnlichen Wirkung spielt die Baadersche Ma, schine doch sanft und mit vieler Leichtigkeit, und der Erfolg, der sich bei dem in Gegen wart des Churfürsten angestellten ersten Ver suche zeigte, übertraf alle Erwartungen. Bescheidenheit und Völlerei. Frühe rühmt der Freunde Kreis: „Dibo sagt nicht, was er weiß!" Ach und Abends wird geklagt: „Dibo weiß nicht, was er sagt!" Auflösung des Buchstabenrätsels im 24. Stück. S , t - r u m p f.