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22. Beilage des V o L g t l ä 11 d L s ch e ir Anzeigers. Politische Sagen. Rußland hat dem Teutschen Reichstage eine sehr frcimüchige Note übergeben lassen, worin er sein Befremden wegen der durch die franz. Truppen im Badischen sich erlaubten Reichsgränzverletzung zu erkennen giebt, und zu, gleich das gesammte Reich aus die Folgen auf merksam macht, welche dieß, wenn es ohne ei nige Erklärung darüber bliebe, für die Zukunft haben würde. — Was man bisher immer noch für Schwindelei einiger für Bonaparte enthu- siasmusirten Köpfe hielt, scheint nun in Wirk lichkeit übergehen zu wollen. Ganz ernstlich hat man bereits im Tribunal über Bonapartes Er heben zur Gallischen Kaiserwürde und deren Erb lichkeit in seiner Familie, auf die vielen deshalb au^ allen Departements eingelauscnen Wunsch bezeigungen, und, wie sich leicht denken laßt, mit fast allgemeinem Beifall, ernstlich debatlirt; nur der einzige Car not stimmte mit Auseinan dersetzung eben so vernünftiger Gründe, als mit bescheidener und edler Würde dagegen, wel ches ihm um so mehr zur Ehre gereicht, da er damit nicht nur seinen seit der Revolution gezeig ten Grundsätzen treu bleibt, sondern auch noch eine Spur jenes republikanischen Muches zeigt, welcher nach und nach ganz verdrängt worden ist, aber gerade durch die neuesten Ereignisse und Plane, so wie durch solche schöne Beispiele, aufs neue geweckt werden kann. Ueberdem ist zu sürchten, daß dieß neue Project von Seiten der übrigen Europäischen Regierungen leicht Schwierigkeiten finden und der Stoff zu einem neuen Kriege werden könne, wozu ohnehin hier und da schon ein Funken unter der Asche glimmt. Da Mstr. Johann Adam Schallers zu Elster allhier gelegenes Wohnhaus sammt Zubehör Gchuldenhalber auf kommenden zostenMay c. si. im hiesigen Amte an den Meistbietenden öf fentlich verkauft werden soll, und der darüber gefertigte Anschlag bei dem, in dem hiesigen Amte, ingleichen an den Rathhäusern zu Adorf, Hof und Asch angeschlagenen Subhastationspacente er sehen werden kann: So wird solches zu Jedermanns Wissenschaft hierdurch bekannt gemacht. Justitzamt Voigtsberg, den 8. März 1804. Churs. Sächs. bestalter Amtmann allda. Johann Christian Schubert. Aus den iz.und 14. Junis, c. istHolzanwcisung im Forst; wer Klafterhölzer anzunehmen gesonnen ist, hat sich gegen baarc Bezahlung den 29. Mai s. c. zu melden im — Nentamre Plauen. Zur öffentlichen Warnung wird hierdurch bekannt gemacht, daß sich in vergangener Woche eine boshafte Weibsperson, welche der Beschreibung nach 26 bis 28 Jahr alt, mittler Statur und Pockengrübig gewesen, einen etwas dicken Hals, röche Augen und schwarze Haare gehabt, deren Anzug bestanden hat in einem roch und weiß gezitterten Corselt und Schürze, blaugcdruck- tem Flanellrock und in einer grüne» Haube mit schwarzen Spitzen und schwarzem Band, und sich für meine Magd ausgegeben, unterfangen hat, durch Ueberreichuug falscher Briefe mit meines Namens Unterschrift bei zwei Kauf-und Handelsherren in Plauen, gedruckte Cattune und Sa- loppentücher auszunehmen/ woran weder ich noch meine Frau den geringsten Antheil habe. Zu-