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86 besondre Anhänglichkeit gegen seinen Herrn und Wohlthäter äußerte. Wenn der König von Sanssouci nach Potsdam zur Parade kam, und der Cäsar Ihn im Lustgarten ansichtig ward, so fieng er an zu wiehern, zu springen und kam auf Ihn zugelaufen. Der König war darüber immer sichtbarlich gerührt und nicht selten ließ er die Wachtparade eine andre Stellung neh men, wenn an dem sonst gewohnten Orte Cä sar gerade im Wege stand. Wie sehr der König Anhänglichkeit, die Ihm bewiesen ward, erkannte, schätzte, erwie- derte und belohnte, davon liefert auch sein Pri- vatleben tausend Beispiele. Beim Anblick des Cäsar mußte diese Empfindung durch das An denken an die wundcrgleichen Begebenheiten erhöhet werden, an welchen dies edle Roß un mittelbar Theil genommen hatte, und zu was für Betrachtungen konnten diese Erinnerungen nicht führen! Woher kommt das Wort Rhabarber? Der Fluß, welchen wir Wolga nennen, hies bei den Alte» KKs; eben so nannten sie eine Wurzel, welche ihnen von dorther zugeführt wurde, und von welcher sie glaubten, daß sie dort wüchse. Um ihren ausländischen Ursprung zu bezeichnen, nannten sie sie kka — dsrbara. Platins in Rußland. Bisher hat man dies weiße Gold nirgends als in Peru und zwar nur in Flüssen als Kör ner gefunden; neuerlich aber ist einePlatina— Mine zu Niznci-Nowogrod, 600 Meilen süd westlich von Petersburg, entdeckt worden. Oekonomie. Mittel gegen alle Arten Ungeziefer in den Gärten, auf den Feldern und an den Baume». Der Bürger Tarin, Saamenhändler zu Paris, theilt dieß Mittel als unfehlbar mit. Es besteht aus 60 Bouteillen Flußwasser, 2 Pfund Schwefelblüthe, 2; Pfund schwarzer Seife und eben soviel Schwämmen, welcher Art sie auch seyn mögen. Man bindet den Schwe fel in Leinwand ein, und kocht ihn in der Hälfte des Wassers recht stark, drückt dabei auf die Leinwand, damit der Schwefel recht heraus koche. In diesen Absud gießt man nachher die Zs Bouteillen Wasser, worin die Seife und zer- stückten Schwämme aufgekocht worden sind. Dieses Gemische läßt man drei Tage lang ste hen und rührt es oft herum. Von diesem Was ser aus die Pflanzen oder Bäume gesprüht, töd« tet alle Raupen und anderes Ungeziefer. 240 Bouteillen solches Wassers kommen nach des Erfinders Berechnung aus 9 Franken zu stehen. Drei Bouteillen reichen hin, um den stärksten Ameisenhaufen zu zerstören. Mittel die Fruchtböden ganz von Kornwürmern zu reinigen. Dieses von Bürger Questier, Maire-Ad- junct zu Porcheux, empfohlne Mittel besteht in Blättern, Blüthen und Zweigen des Hollunder- baums. Ein Armvoll Hollunder reiniget den größten Kornboden. Er machte diese Entdeckung sehr zufällig. Er trug von ungefähr einen Arm voll Hollunder auf seinen Kornboden, und sähe mit nicht geringer Verwunderung, daß kurz darauf alle Kornwürmer in zahlloser Menge die Flucht