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Voigtländischer Anzeiger. 14. Stück. Freitags den 6. April 1824. Rescript die in den Amtsbezirken Plauen uns Voigtsberg sich verbreitete Fieber- epideinie betreffend. Von Gottes Gnaden Friedrich August rc. Wir wollen auf angehörten Vortrag eures, des Kreishauptmanns unten» i8. d. M. ge horsamst erstatteten Berichts, nach welchem das vorhin zu Brambach und Leubnitz ausge- brochene epidemische Faulfieber inzwischen sich weiter verbreitet, und insbesondere im Amts bezirke Plauen zu Ellefeld, Eichigt und Rodau viele höchst verarmte und hülfsbedürftige Perso nen befallen hat, diese letzter» und daferne sich die Krankheit an andern Ortschaften des Piaui- scheu Amtsbezirks zeigen sollte, auch die dasigen ganz armen Kranken, durch Gcldvorschüsse in eben der Maaße und nach denjenigen Vorschrif ten, wie wegen Brambach und Leubnitz per Kescrljitum v. Zten Jan. a. c. disponiret wor den ist, unterstützen lassen, und habt ihr sol« chemnach, wie Wir andurch begehren, demge mäß die weitere Veranstaltung zu treffen, du, der Rentbeamte, die zu Anschaffung der Medi- camente und sonstigen Hülfsmittel erfordern- chen Geldkosten gegen Quittung' des Amtsphy- fici v. Gräfe, und die von ihm beizubringende Altestalion in Ansehung des Erfordernisses aus den Plauischen Amts-Jntraden zu entnehmen und daselbst in Rest zu führen, ihr conjunctim aber zu seiner Zeit über den Erfolg mit Beifü gung einer vollständigen Kostenberechnung ge horsamsten Bericht zu erstatten. Daran ge- schiebet Unser Wille und Meinung. Dresden den 28. Marz 1804. Anmerkung zu diesem Rescripte. Von sehr Verehrungswerther Hand erhalte ich obiges wahrhaft landcsväterliche Rescript, zu gleich mit folgender Bemerkung: „baß aus dem hohen geheimen Finanzcvllegio seit dem Jahre auf jeden bei so vielen eingetretenen Epide mien von mir erstatteten Bericht sogleich der Be fehl ergangen ist, diejenigen Patienten, es mö gen unmittelbare AmtSunterthanen oder mittel bare in Städten und Dörfern se»n, welche vor oder durch die Krankheit verarmt find, und ihre Obrigkeit dies bezeugt, aus den Churf. Amts- Einkünften nicht allein mit Arzneien, sondern auch mit baarem Gelbe zu Anschaffung nöthiger Lebensmittel und anderer Bedürfnisse bis zur Ge nesung zu versorgen. Dies ist durch den Herrn Amtsphysicum und dessen im ganzen Kreise ver theilte Assistenten, worunter Herr Stadtarzt Eltz in Oelsnih vom hohen Collegio selbst ernennet ist, mit glücklichem Erfolge bewerkstelligt wor den, wodurch sehr viele Elende gerettet und der weitern Ausbreitung der Seuche gesteuert worden ist. Hierzu sind jährlich sechshundert bis tausend Thaler von dem Herrn Rentbeamren zu Plauen und Voigtsberg ansgezahlt worden, und die Hül fe hätte sich noch weiter verbreitet, wenn der ge meine Mann nicht so viel Vorurthcile für Quack salberei hätte, und oft die Krankheit verheiin- . liche, bis Ihm nicht mehr geholfen werden kann, und die Seuche weiter um sich gegriffen hat und bösartiger geworden ist." Mögen alle Zeitschrif ten