Volltext Seite (XML)
des Durchs. Prinzen Maximilian/ gebohrne Prinzessin von Parma, an welchem Sterbefall gewiß unser ganzes Vaterland herzlich Theil nimmt, indem er, was in den hohem Stan den so selten gefunden wird, ein wahres häus lich»» Glück zerstörte. Der sonderbare Spieler. Eine Anekdote aus dem Englischen. Ein Erzbischof von Canterbury kehrte auf einer Neise in einem Gasthofe ein, der, einem Wäldchen gegen über, an der Straße lag. Er machte einen Spaziergang nach dem Wäldchen zu, und sah da einen wohlgekleideten Menschen, der mit sich selbst sprach und umhergestikulirte, als rühre er hier ein Monodrama auf. — Der Erzbischofs redete ihn an und fragte: Was er da mache ? „ Ich spiele;" antwortete der Un bekannte. Sie spielenl „Wiegesagt!" Mit wem spielen Sie denn ; — Sie sind ja ganz allein! „Ich Vin nicht allein," Nicht! Wo ist denn ihr Mitspieler? „Sie sehen ihn nicht — Ich spiele mit Gott." Mit Gott? — Sie haben einen mächtigen Gegner! „Einen ge rechten. " Welches Spiel spielen Sie denn mit ihm? „ Schach." Schach? Spielen sie denn «m etwas? „Freilich." Ihr Gegner ist Ah nen sehr überlegen! „Er bedient sich seiner Ueberlegenheit nicht; er spielt blos als Mensch." Wenn Sie nun aber gewinnen oder verlieren, wie wird denn da gerechnet? „Wie gewöhn lich." Wie sieht cs denn jetzt um ihr Spiel aus? Der Unbekannte murmelte einige Worte, sann nach, und antwortete endlich. „Jetzt habe ich verloren." Wie viel? „Fünfzig Guineen." Viel Geld!— Wie bezahlen Sie aber? Nimmt denn Go» Geld von Ihnen? „Nein — er hat seine Schatzmeister." Wer sind die? „Die'Armen.— Gewinnt er, s» schickt er immer einen ehrlichen, rechtschaffenen Mann, der den Verlust von mir einkassirt. Jetzt hat er Sie geschickt." Damit zog er die Börse, gab dem Erzbischofs ;o Guineen, sagte, er werde heute nicht wieder spielen, und gieng. — Der Erzbischofs blieb betroffen zu rück, hatte seine Gedanken, reiste endlich wei ter und vercheilte das erhaltene Geld unter die Armen. Auf seiner Zurückreise kehrte er .in dem nämlichen Gasthofe ein, sah, was er wünschte, den Spieler wieder, und gieng wie der in. das Wäldchen zu ihm. Er redete ihn wie einen alten Bekannten an, und fragte: wie cs ihm bisher gegangen sey? — Der Un bekannte antwortete, er habe abwechselnd bald verloren, bald gewonnen. Spielen Sie jetzt? „Wie sie sehen." Wie steht ihr Spiel? „Gut. — Noch eineo Zug. — Matt!" 'Wie viel haben Sie jetzt gewonnen? „Fünf hundert Guineen." Eine schöne Summe! — Wer bezahlt sie denn aber nun? „Wie ich auszahle, so nehme ich auch wieder ein. Ge winne ich, so schickt Gott jederzeit einen from men Mann hieher, mich zu bezahlen, und die ser, Mylord! sind jetzt Sie. — Gott ist sehr pünktlich." Damit zog er ein Pistol aus der Tasche, und— der Erzbischof bezahlte. Der sonderbare Spieler strich das Geld ein, em pfahl sich, und der betroffene Erzbischof wußte nun, mit wem er es zu thun gehabt halte. Was ist schlimmer. In Portugal!, so sagt man, schlagen DaMen vor Jedem ohne Scheu das Ungeziefer todt. Die unsern würden traun! bei dieserSünde reth; sie toben beim Kaffee nur heimlich gute Namen. - Anek-