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viele blutige Kämpfe sind dann noch zu erwar- ten, und gelingt cs der Rache der Schwarzen, welche große Revolutionen dann für die sämmt- lichen Europäischen Colonien und den ganzen westindischen Coloniehandel! Seltne Todesfälle. Am 2z. Ian. starben der Prinz Friedrich Eberhard von Hohenlohe-Kirchberg, und dessen Gemahlin Albertine, eine ge- bohrne Gräfin von Castell-Remlingen, in ein und eben derselben Viertelstunde zu Kirchberg. Seit 1778, wo diese beiden edlen gleichgesinnten Seelen getraut wurden, hegten sie. immer den Wunsch, auch im Tode unge- trennt zu bleiben. Einerlep Krankheit warf Lie zärtlich Geliebten auf ein Ltägiges Kran kenlager, auf dem sie nichts als die Trenunng fürchteten. Eine Viertelstunde vor dem Hin scheiden reichten sie einander zum letztenmal die Hände. Albertine, sagte der Prinz, bist du fertig, so wollen wir unsere Reise antreten, und entschlief. Ein gleiches that die Gemahlin, und ihr Geist riß sich in der nämlichen Viertel stunde aus seiner Hülle. Anspruchlose Fröm migkeit, ausgezeichnete Geistesbildung, war me Menschenliebe machten diese seltene, übri gens kinderlose Ehe so glücklich. Hohes Alter. Da Beispiele von erreichtem hohen Alter, besonders in solchen Ländern und Städten, wo die Verfeinerung der Lebensweise sehr hoch ge stiegen ist, immer seltner werden; so verdient nachstehendes Beispiel sowohl in dieser Hinsicht, als auch darum, daß es sich in einer Stadt Sachsens ereignet hat, hier bemerkt zu werden. In Leipzig starb am rg. Ian. der ehemalige Aufpasser am äußersten Ranstädter Thore, Pabsdorf, ein Greis von hundert ein und einem halben Jahre. Er war bis ans Ende noch im vollen Gebrauch seiner Sinne und sprach mit voller Besonnenheit, auch sah man ihn nicht lange vor seinem Tode noch seine ge wöhnlichen Spatziergänge um die Stadt ma chen, fast immer ganz allein, mit einem Sta be in der Hand, wobei er auch Wind und Wet ter, Schnee und Eis nicht leicht scheuere. Ende des gelben Fiebers zu Malla- ga, und Erdbeben daselbst. Die ansteckende Krankheit zu Mallaga hat seit der Mitte des Decembers gänzlich aufge- hört und seit den 15. ist niemand mehr daran gestorben. Am rosten wurden deshalb wieder alle Kirche« geöffnet, ein Tedeum gesungen, drei Tage mit allen Glocken geläutet und die Feierlichkeiten mit Processionen geendigt. Al lein kaum ist diese Plage vorüber; so ward diese unglückliche Stadt wieder von einer andern, vom Erdbeben heimgesucht. Vier Häuser sind zusammengestürzt und mehrere beschädigt. Sehr viele Einwohner haben die Stadt aus Furcht verlassen. Der Unverbrennbare. Der Spanier Faustino Chacon, mit Na men der Unverbrennbare, der schon zu Paris so viel Aufsehn erregte, ist jetzt in Bordeaux und setzt alles in Erstaunen. Er läßt an Hän den, Füßen und sogar an der Zunge glühendes Eisen durchziehen, wäscht sich Hände und Gesicht mit stedendheißsuz Qele, legt sich in ei nen