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sich so vollkommen hergestellt, daß er selbst de» ganzen harren Winter täglich den scharfen und rauhen Nordvstwinden ausgesetzt gewesen ist und im Freien anstrengende Handarbeiten verrichtet hat. Der Zustand des Dritten ist so weit verbessert, daß man einem ähnlichen günstigen Ausgange entgegensehen kann. Bei allen z wurde das Mittel in steigenden Gaben gebraucht, bis es seine narkotischen Wirkungen deutlich zu äußern anfing; es wirkte stark auf de» Magen, erregte fortwährend Ue- belkeittn, die einigemal bis zum Erbrechen stie gen. Die Wirkungen auf den Kopf und das Sehorgan waren dann der Bella donna oder Tollkirsche ähnlicd. Auffallend war die Her abstimmung des Pulses, sobald sich diese Wir kungen äußerten. Er verminderte sich in dem einen Falle von rio—n; Schlägen bis auf einige sechszig, und stieg, als das Mittel z Tage lang ausgesetzt wurde, sogleich wieder aus etliche 80 Schläge. Vorbauungsmittel gegen epidemische An- steckung. Die Kraft der durch Schweft.säure ver flüchtigten Salpetersäure gegen Ansteckung bös artiger Fieber ist besonders bei der schrecklichen Epidemie, die im Jahre 1820 in Cadix und Andalusien wülhete, bewährt gefunden worden. Zuerst wurde das Mittel nur in einem Vierlhei- le der Stadt angewandt und sogleich wurden die Fortschritte der Epidemie aufgehalten Von diesem Tage an wurde keiner von dem Personal des Hospitals mehr angesteckt und die Räuche rungen dienten nicht nur als Präservativ, son dern auch als Heilmittel. Durch dieses Mittel war in kurzer Zeit Sevilla und in weniger als 2 Monaten ganz Andalusien von der Epidemie befreiet. Man fand überall, daß die salpeter- sauern Dämpfe mit der athmosphärischen Luft vermischt den Einathmenden keine Beschwerde verursachen. Haushaltung. Benutzung gefrorner Kartoffeln. In sehr heftigen Wintern und nicht genug Frostsichern Kellern und Gewölben geschieht es öfters, daß die Kartoffeln gefrieren und dann als unbrauchbar weggeworfen werden. Allein letzteres ist gar nicht nöthig; denn auch sie kön ne» »och genutzt werden, wenn der Frost durch '-schwinde Auflösungsmittel ausgezogen wird. Dieß geschieht sowohl durch kaltes Brunnen wasser, als auch durch kochendes Wasser, worin sie gar gekocht werden und dann noch ziemlich gut schmecken. Aber in beiden Fälle» halten sie sich so nicht lange; daher müssen die in kaltem Wasser aufgethauten, sobald der Frost ausgezogen ist, sogleich geschält, gerie ben, gepreßt und gewaschen werden, wodurch man das schönste Kartoffelmehl erhält. Die gekochten gefrornen Kartoffeln können, außer denen, welche sogleich gegessen oder ins Vieh verfüttert werden, also benutzt werden. Man schält sie ab, und wenn sie kalt sind, reibt man sie und trocknet die geriebene Masse auf dem Ofen oder im Backofen aus Hürden oder Pa pier, woraus dann ebenfalls ein gutes Mehl wird. Oder man schneidet sie mit der Schaale einmal durch und trocknet diese Stücke, wie Obst, im Backofen, da sie sich dann recht lan ge halten und zur Nahrung für Menschen und Vieh laugen. Auch kann vielleicht der Frost durch tiefes Vergraben in die Erde langsam aus-