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Redaktioneller Teil. -k 153, 5. Juli 1916. Antiquariats-Kataloge. tag, den 20 duli 1916. rooloAiselie. u. Zeolo^isetze. 8°. 18 8. 131 ^rn. - Dieselben Desideratenliste 2 (1916). (Lugleiek Verreicbnis von kost- und kartieru-tikeln.) 8°. 8 8. be^sr 8ee. I^x.-M. 32 8. m. XII öililSrtalkln. 606 Xrn. V6r- 8°^ 102 8. ^1^7^rn.O^ §« e en . ' Mine Mitteilungen. Deutscher Buchgewcrbevcrcin. — In der am 9V. Juni in Leipzig abgehaltenen Hauptversammlung des Deutschen Buchgemerbcvercins lZentralverein für das gesamte Buchgewerbe) fand der vorgelegte Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr einstimmig Genehmigung. Wie mitgeteilt wurde, sind die zahlreichen von der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik dem Verein als Geschenk überlassenen Gegenstände künstlerisch-historischer sowie auch technisch belehrender Art im Deutschen Buchgemcrbehause zur Aufstellung ge langt. Der Plan, für das Buchgewerbe- und Schriftenmnsenm einen Neubau zu errichten, konnte infolge des Krieges noch nicht verwirk licht werden. Die reichen Schöbe für das Buchgewerbe- und Schriften- muscum haben einstweilen in der von der Stadt Leipzig zur Verfügung gestellten großen Betonhalle auf dem ehemalige» Aus stellungsgelände Unterkommen gefunden. Eine intensive Werbetä tigkeit ist im abgelanfenen Kriegsjahre nicht betrieben worden. Der Geschäftsbericht wie auch die mit einem Verlust von 6419 Mk. ab schließende Jahresrechnnng fanden Genehmigung. Die Bibliothek ver zeichnet«: einen Zugang von 604 Bänden und 1590 Blättern. Der Besuch des Buchgemerbehauses bezifferte sich auf 6300 Besucher. Ein Antrag des Vorstandes, dahingehend, daß der Jahresbeitrag jeweilig von der Hauptversammlung festgesetzt werde, fand Annahme. Bei den alsdann vorgenommenen Vorstandswahlen wurden die ausscheiden- den Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Personiilnachrichteu. Ordcnsauszeichnungen. — Dem -Herrn Geheimen Kommerzienrat Heinrich Sta kling in Oldenburg wurde vom Kaiser von Öster reich das Ritterkreuz des österreichischen Franz Joseph-Or-, dcns am Bande des Militärverdienstkrenzes verliehen. Die beiden Prokuristen in der Verlagsbuchhandlung Gerhard Stal- ling in Oldenburg, die Herren CH. Dieck und G. Rossack erhielten das O l d e n b u r g i s ch e F r i e d r i ch - A u g u st - K r e u z II. Klasse am rot-blauen Bande (für Nichtkombattanten). Die gleiche Kriegs auszeichnung wurde ferner dem ständigen Berliner Vertreter der Firma Gerhard Stalling, Herrn Curt Michaelis, zuteil, sowie Herrn vr. Kuntzemiiller, Chefredakteur der im Verlage Stalling erscheinenden und in Berlin herauskommenden Zeitschrift »Die Feld post«. — Der dritte Prokurist der Firma Stalling, Michael Alten- burg, zurzeit im Felde, erhielt diese Auszeichnung (am blau-roten Bande, für Kombattanten) schon früher. Mit dem Lippeschen Kriags-Berdien st kreuz am weißen Bande wurde Herr Konsul a. D. Gustav K r e i e n b r i n k. Geschäftsführer der Allgemeinen Verlags-Gesellschaft ni. b. H. in Berlin, ausgezeichnet. Christian Luersscn s. — In Charlottenburg ist der frühere ordentliche Professor der Botanik an der Universität Königsberg Geh. Neg.-Nat vr. Christian Lnerssen im Alter von 73 Jahren gestorben. Der Gelehrte war aus Bremen gebürtig. In Jena widmete er sich unter Prings- Berantnwrtl. Ned. t. ?r.: M i ch n r d A l b e r t i. — Vettnä?Der Ndr s e n Druck: Mnmm k Seemann. Amtlich in «eipzia — Adresse der 884 Heims Leitung dem Studium der Botanik, promovierte 1868 und über nahm dann eine Assistentenstelle bei Prof. Schenk in Leipzig, habili tierte sich dort 1872 und wurde 1881 Kustos am Herbarium der Leip ziger Universität. Im Jahre 1884 wurde Luerssen als Professor der Botanik an die Forstakadcmie Eberswalde und 1888 als Nachfolger von Prof. Nob. Caspary nach Königsberg berufen. Seit 1910 war er von seinen lehramtlichen Verpflichtungen entbunden. Von Beginn seiner Studien an hat die Entwicklungsgeschichte und Systematik der Gefäßkryptogamen seine Aufmerksamkeit vorwiegend in Anspruch ge nommen. Ihrer Erforschung galten auch in erster Linie seine aus gedehnten wissenschaftlichen Reisen durch Deutschland, Österreich, Luxemburg und Norwegen. Mit diesem Spezialgebiet, den Ptcrido- phyten, beschäftigt sich daher auch die Mehrzahl seiner Einzelstudien: außerdem hat er eine Anzahl umfassender, zum Teil in mehreren Auf lagen verbreiteter Hand- und Lehrbücher über das Gcsamtgebiet und wichtige Teile seiner Wissenschaft — z. B. pharmazeutische Botanik — veröffentlicht. Seine »Grundziige der Botanik« erlebten in 15 Jahren fünf Auflagen. Sein Werk über die Farnpslanzen bildet den dritte» Band von Rabenhorsts »Kryptogamenflora«. Seit 1889 gab er auch als »kibliotdeca botanica« eine Sammlung von Originalabhandlungen aus dem Gesamtgebiet der Botanik heraus. Gastou Maspero — Ter Ägyptologe Gaston Maspero in Paris, der erst vor wenigen Tagen sein siebzigstes Lebensjahr vollendet hatte, verschied infolge eines Schlaganfalls mährend einer Sitzung der ^eademie des Inseriptions et öelles heitres, in der er als ständiger Sekretär den Vorsitz führte. Sein äußerer Lebensgang zeigt ein ziem lich bewegtes Bild. Im Jahre 1846 in Paris von italienischen Eltern geboren, studierte er an der Lcole normale superieure, wandte sich 1868 nach Montevideo, um dort seine Sprachstudien fortzusetzen, und kehrte nach einjährigem Aufenthalt 1869 nach Paris zurück, ivo er zum Repetitor des Ägyptischen an der neu errichteten Leole prattque des Nantes Ltudes ernannt wurde. Schon 1873 wurde er Professor der Ägyptologie am Collie cie krance, begründete 1881 in Kairo im Aufträge der Regierung eine französische Schule für ägyptische Altertumskunde — wie solche unter Ludwig Borchardts Leitung auch von deutscher Seite errichtet wurde — und erhielt nach Mariettes Tode die Stellung eines Direktors der Ausgrabungen und des Ägyptischen Museums in Kairo. 1887 kehrte er nach Paris zurück und widmete sich dort seiner Lehrtätigkeit als Professor und Mitglied des Instituts. 1899 ging er von neuem nach Kairo als Generaldirektor der Alter tümerverwaltung, wo er bis zum Mai 1914 tatkräftig und fördernd für die Wissenschaft wirkte. Seine überaus zahlreichen linguistischen, historischen und archäologischen Werke haben die Kenntnis der Sprache, der Literatur, namentlich aber die der staatlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen und der Kunstentwicklung des alten Ägyptens und der Völker des alten Orients mannigfach gefördert. Zu seinen deutschen Fachgeuossen hat Maspero immer die besten Beziehungen unterhalten. Mehrere seiner wichtigsten Werke, wie die »Distoire aneienne des peuples de I'Orient«, die in Frankreich acht Auflagen erlebte, das wertvolle Werk über ägyptische Kunst — D'arcbeolossie eAqüionne — und andere sind (das letztgenannte von Georg Steindorff) ins Deutsche übertragen worden. Diese freundschaftlichen Beziehungen haben zum Teil sogar den Ausbruch des Weltkrieges überdauert. Auch die Ber liner Akademie der Wissenschaften ehrte die Verdienste des hervor ragenden Forschers durch seine Aufnahme unter die Zahl ih-rer korre spondierenden Mitglieder. Franz Rühl -f- — In I e n a ist der frühere Ordinarius der alten Geschichte an der Universität Königsberg Professor I)r. Franz Rühl im 71. Lebensjahre gestorben. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Gym nasiallehrer hatte er sich 1871 in Leipzig habilitiert. Ein Jahr später wurde er Dozent in Dorpat, 1875 außerordentlicher und später ordentlicher Professor daselbst. Im Jahre 1876 siedelte er als Nach folger Alfred v. Gutschmidts nach Königsberg über, wo er durch seine Vorlesungen, die eine Fülle reichsten Wissens in anregender Form boten, wie durch die Übungen im historischen Seminar inehr als drei Jahrzehnte lang mit großer» Lehrerfolge wirkte. Von seinen fach wissenschaftlichen Arbeiten, die sich durch unbestechlicheil Wahrheits sinn und kritische Schärfe auszeichnen, sind seine Ausgaben des Ju- stinus, des Eutropins und von Lenophons Opuseula hervorznheben. Seine Forschungen beschränkten sich jedoch nicht auf die alte Ge schichte. Sein Buch »Die Chronologie des Mittelalters und der Neu zeit« ist grundlegend und trotz späterer weitcrgreifender Darstellungen noch heute jedem Historiker unentbehrlich. Auch zur Geschichte der napolconischen Zeit und der Befreiungskriege hat er wertvolle Bei träge geliefert. verein der Deutsche» Biichliiiudlcr zu Leipzig. DcMschec- BilchkmudlerbMik-.