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lo6 i wendig ist, und was nicht unmittelbar durch Zwangsmittel verhindert werden kann, wiedieß beim Widerrechtlichen der Fall ist, immer durch den Zusammentritt von Privatpersonen am Ve sten gelingt. Den guten Willen der Menschen gewinnt nan durch Belehrung und Humanität, aber n> c durch Zwang, und da derselbe bei allem was nicht als unmittelbar Widerrecht lich verboten werden kann, aber dennoch ver, hindert werden soll, das Wichtigste ist, so soll ten es sich einsichtsvolle und edle Männer zur Pflicht machen, Anstalten, welche zum Besten der Menschheit abzielen, in Verbindung mit andern Privatpersonen zu errichten, und die Staaten, die schon milder Rechtsverwaltung genug zu thun, nicht mit neuen Geschäften über häufen. Warum vertheidigteDgezar Acre in Syrien gegen Bonaparte im Jahr ?799? Die Morgenländer besitzen eine große Ge schicklichkeit in feinen und sinnreichen Entschul digungen desjenigen, was sie gechan haben. Als der jetzige General Sebastian! im Jahr 1802 den Pascha von A c r e, D g e z a r, besuch te, fragte er ihn, was für Gründe er zur Ver- thcidigung der Stadt Acre im Jahr 1799 ge habt habe? Dgezar erzählte ihm folgende Fabel, deren Inhalt von den meisten europäi schen Staaren tief beherzigt zu werden verdient: „Ein schwarzer Sclave, der auf einer langen Reise alle Arten von Mangel ausgestanden hat- te, kommt auf ein kleines Feld, das mit Zuk- kerrohr bepflanzt war; "er bleibt darauf stehen, genießt den köstlichen Saft und faßt den Ent schluß, sich auf dem Felde nieder zu lassen. Bald darauf kommt ein Reisender, der ihn freundlich zuruft: Salamalek! (Heil dir!) — Hol dich der Teufel! erwjederte der schwarze Sclave. Ein anderer Reisender tritt zu ihm, und fragt ihn, warum er den freundlichen Gruß so grob crwiedert habe? „Ich halle meine guten Gründe," antwortete er; „hätte ich den Gruß freundlich erwiedert, so wäre mir der Mensch näher auf den Leib gekommen, hätte sich neben mir niedergelassen, meine Nahrung mit mir gecheilt, sie gut befunden und endlich mich gänzlich verdrängt." Schädlichkeit des äußern Gebrauchs des Bleyweißes. Man pflegt bey vielen Wunden Blepweiß aufzulegen, oder Salben, Pflaster, und ande re Heilmittel daraus zu bereiten. Wie Gme lin aber in der Geschichte der thierischen und mi neralischen Gifte bemerkt, soll man bei dieser Anwendung behutsam sepn, denn es bestehe» mehrere Bepspiele der Schädlichkeit dieses Mit tels. Mögling sah ein bis dahin gesundes Kind von einem Jahre, als man ihm aus Theile, die von einer Schärfe wund waren, Blepweiß streute, plötzlich in Zuckungen fallen und darin sterben; und einen starken, muntern, fetten Mann, der hinter den Ohren einen scharfen Fluß hatte, nachdem er aus den Räch eines al ten Weibes Blepweiß darauf gestreut hatte, in Fallsucht fallen; auch Arnemann ssah auf das Aus-