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30, 6. Februar 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Ltfchn. Buchhandel 1571 Moritz Perles Verlag in Wien. 1692 «erlag R. Piper ä- Lo. in München. 15S4 Balzac: Ergötzliche Geschichten. Verdeutscht durch Wiegler. 4.-6. Taus. 7 geb. 9 Luxusausg. 24 Protestantischer Gchriftenvertrieb G. m. b. H. 1578 in Berlin Lchöaeberg. Glaubensfreiheit oder Bekenntniszwang? 60 H. Brückner: Jatho und das Jrrlehregesetz. 60 «Z. Friedrich: Woher? Wozu? Wohin? 60 H. Polytechn. «erlag M. Hittenkofer in Ttrelitz. 1681 «eorg Reimer in verlia. 1698 * (pro 1/2). 10 ^ unä Illäu.trie 1011. vunä 1 6 Asd. 7 Schlesische Buchdruckerei, Knnst. u Berlagsanstalt vorm. S. Schortlaender in BreSla«. 1686 vt^orä unck 8äck« (Dsutseds klulbmonatssedrikt), LsrausAsdsr Lteiv. 36 l3.drAg.o§. 1g.vu3.r big Nar? 1912 (6 3stts) 6^; I. k'sbrus.rdokt 1912 apart 1 Fritz Schröter «erlag in Basel. 1687 «eorg Siemens in verlin. 1697 'Friederich: Am stillen Ozean. 2. Aust. 2 Josef Singer in Stratzburg i/E. 1693 'Haidler: Auf leichten Schwingen. 2 60 H. 'Knauff Reuber: Lebensklänge. 1 'Maart: Wandrung und Einkehr. 1 50 "Mahr: Vergeltung. 2 'Schubert: Sehnen und Jauchzen. 2 ^ 50 -Z; geb. 3 60 -H. *Zenz: Roland und Hildigund. 2 ^ 50 H. *— Schill. 2 *Zwerger: Sonne und Segen. 3 «erlag RechtShort in Weimar. 1600 'Lehmann-Hohenberg: Militärkabinett contra Kammergerichts entscheidung in der Affäre des Oberst Hüger. 50 H. Rndolf «ierthaler, «erlag, in Wernigerode. 17 4 'Spielmann: lümss komavus. 3 ^ 60 geb. 4 ^ 60 H Otto Wigand m. b. H. in Leipzig. 1578 Scherer: Das zwölfte Jahr des Bürgerlichen Gesetzbuches. 6 ; geb. 7 ^ 20 Leuien-Berlag in Leipzig. 1597 'fromme: kiedarä ^Vazusr. 3 ; Asd. 4 60 Nichtamtlicher Teil. Münchener Briefe. i. Das neue Jahr hat wenigstens einen guten Anfang gemacht insofern, als es auch zwei hiesigen Buchhändlern wohlverdiente Auszeichnungen brachte. Herr Direktor Schelosky (Verlagsanstalt vorm. G. I. Manz) und Herr Carl Schöpping, Inhaber der I. Lindauerschen Buchhandlung, erhielten beide den Titel Kommerzienrat verliehen. Derartige Ehrungen werden den Buchhändlern viel seltener zuteil als den Industriellen, die sehr häufig eine gewisse Anwartschaft darauf schon durch wohltätige Stiftungen erworben haben, während den meisten Verlegern, noch viel mehr aber den Sortimentern eine solche Betätigung des Gemeinsinnes verwehrt ist; sie verdienen es eben nicht so leicht. Wohl immer sind solche von Buchhändlern erworbenen Aus zeichnungen Anerkennungen für viele, mit reicher Arbeit belastete Ehrenämter, die ein gründliches Wissen, ange strengte Umsicht und ausdauernde Arbeitskraft verlangen. Wir wissen ja, welche ausgebreitete Tätigkeit schon allein der Vorstandsposten des Münchener Buchhändlervereins wie des Bayerischen Buchhändlervereins verlangt, und freuen uns deshalb von Herzen über die lange verdiente Verleihung. Wenig Freude aber können wir über die ja eigentlich erwartete Überraschung empfinden, mit der uns die Buch drucker bedacht haben. In dem gemeinsam verbreiteten Rundschreiben teilen sie mit, daß sie nach dem neuen Tarif zu einer zehnprozentigen Erhöhung ihrer Preise gezwungen sind, und fügen gleich warnend hinzu, daß dieser Beschluß sür alle Buchdruckereien bindend sei, so daß also demnach ein gegenseitiges Ausspielen zwecklos wäre. Das Börsenblatt hat nun selbst schon gewarnt, die vorausgcsehene Erhöhung ohne weiteres anzunehmen, schon deshalb nicht, weil sie möglicher weise prozentual die selbst übernommene Beipflichtung über steigt, die Buchdrucker dabei also nicht nur nichts von der neuen Last übernehmen, vielmehr durch sie noch ein ganz gutes Geschäft machen können. Die Prüfung nun, ob die verlangte Erhöhung keinen derartigen Profit in sich birgt, müssen die Kreis- und Ortsvereine übernehmen. Denn der einzelne kann sich gegen eine derartige beständig steigende Überlastung wohl kaum wirksam wehren. Wenn er auch durch häufiger eingeholte Kalkulationen von verschiedenen Firmen den billigeren Drucker allmählich ermittelt (eine große Bewegungsfähigkeit in der Berechnung bleibt ja immer noch durch die Verschiedenheit des Materials), und noch mehr als bisher seine Aufträge für weniger Raffinement erfordernde Brorschrift der wesentlich billiger arbeitenden Provinzdruckerei übergibt, so wird doch, da ja diese zehnprozentige Erhöhung ihre Wellen, wenn auch abgcschwächt, in die billigste Provinz druckerei wirft, gar manche Kalkulation, die für Jahre festgelegt ist, über den Haufen geworfen. Hier helfen die Pfeile der Kleinen nichts mehr, hier bedarf es eines festen Rammbocks, wie ihn die Orts- und Kreisvereine darstellen. Der Münchener Buchhändlerverein ist als erster schon auf den Plan getreten, indem er, wenn auch etwas schüchtern, als getreuer Eckart auf die Folgen dieser weiteren Be lastung des Buchhandels hingewiesen hat. Er ersucht in seiner Erklärung hauptsächlich die Zeitschriftenverleger, die ja wohl in allererster Linie von diesem Aufschlag betroffen werden, bei der voraussichtlich unausbleiblichen Erhöhung der Abonnements doch auch den Verdienst der Sortimenter zu berücksichtigen. Aber solch ein einziger Schrei verhallt I Er müßte sein Echo finden in allen Ver bänden und dadurch verhüten, daß ein Beruf, wie der der Buchdrucker, der nach allgemeiner Kenntnis am festesten ge- sügt dasteht, einen anderen, an und für sich schwer kämpfenden, die Buchhändler, für sich krank sein läßt. Wollen wir daher hoffen, daß es der Münchener Buchhändleroerein nicht bei der bescheidenen Vorstellung, die er erhoben hat, bewenden läßt, daß sie vielmehr nur die Vorbereitung zum Sieg versprechenden Turnier bildet. Denn bei aller Noblesse, die der Buchhändler 20S»