Volltext Seite (XML)
eben so froh als lehrreich zuzubringen; 2) die weibliche Bildungsgesellschaft, für jetzt zwar nur noch Lesegesellschaft, aber hoffentlich bald auch ein schöner Cirkel, in welchem Musen und Grazien gern verweilen werden; z)die pädagogischeGesellschaft, die besonders durch Anlegung einer pädagogi schen Bibliothek, die für Lehrer und Jugend gleich erwünscht und nützlich ist, zum Besten der Volksbildung wirkt. Diese gesellschaftli chen Verbindungen nun haben durch eigne Bei träge und fremde Unterstützung folgende Anstal ten, als Beförderungsmittel ihrer wohlthäligen Zwecke, zu Stande gebracht, als r) eine all- Kemeine Stadtbibliothek, welche in die pädagogische, Frauenzimmer - Bür ger, und vermischte Bibliothek zerfällt und bereits auf tausend und einige hundert Bande angewachsen ist; 2) einen naturhist 0 - rischen, physikalischen Apparat, und Z) eine Sammlung zur Beförderung des Kunstgeschmacks und Gewerb- fleißes, wohin eine Sammlung von Kunst produkten Schneeberger Bürger und dann das öffentliche Kunst- Gewerb- und Hausbuch ge hören, welches dazu bestimmt ist, daß ein jeder nützliche Erfahrungen, Beobachtungen, Ent deckungen, Erfindungen, die er in jener Hin sicht selbst gemacht hat, zum Nutzen der Mit bürger und Nachkommen, hineinschreivt. Bei de letztere Institute freilich nur erst im Werden. Welche edle Zwecke und welche zweckmäßig gewählte Mittel! Wie glücklich die Stadt, de ren Einwohner solche Bedürfnisse fühlen und sie auf solche Art befriedigen. Welch ein rühmli cher Gemeingeist, wenn alle Stände, durch solche Bande vereint, auf solchem Wege wan deln! Welche Hoffnungen für die Zukunft! — *) Wie wenig solcher Glaube in Israel! *) Wenn nämlich hübsch Maass gehalten und nicht Lesesucht und schädliche Aeitverderbung erzeugt wird. Todesfall. Der regierende Fürst Karl Heinrich za Stollberg-Gedern ist am 6. dieses Mon. nach einem kurzen Krankenlager, zu Leipzig im 4rste« Lebensjahre verstorben; und es hat uuu- mehr der regierende Herr Graf zu Stollberg- Wernigerode, als nächster Agnat, die Landes regierung in Gedern angetreten. Langer Kriegsdienst. Gen. Dernier, Mitglied der Ehrenlegion, hat als gemeiner Kanonier »7)6 seine militärische Laufbahn ve- gönnen; im Jahr 1748 wurde er Corporal, gleich darauf Sergant, und so stieg er von Grad zu Grad. Er machte einen Feldzug in Flan dern im I. 48, 7 in Hannover von 57 — 6z, 7 in Amerika von 77—8Z, ; in den Revolutionsjabreu von 92 vis in das Jahr 4 mit. Er Hal mehrere Blessuren; in eiuerSee- schlacht ward iVm in Amerika im I. 1782 der rechte Arm zerschmettert; seitdem bediente er sich des linken zum Schreiben. Wenn man alle seine militärischen Dienste zusammenrcchnet; so hat er 7; Jahre, 6 Monate und 19 Tage gedient, was vielleicht unerhört und außeror dentlich ist. Belohnung vieljähriger treuer Diensts. Je seltner in unsern Tagen die Beispiele von solchen Dienstboten werden, die sich durch lange und redliche Dienste auszeichnen, um so mehr