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Intelligenz - Blatt t. der Churstirstlich - Sächsisch - Voigtlmidischen Kreis-Stadt Plauen. Fünfzehnter Jahrgang. Zweites Vierteljahr. wo. 24. Freitags, den 24. Juny l8oz. G^anz Hannover ist nun von den Franzo sen besetzt und die Königl. Truppen, die nur an einigen Orten geringen Widerstand leiste ten , sind in ziemlicher Unordnung über die Elbe gegangen. Die Hannoveraner schei nen mit ihren neuen Gästen auch nicht unzu- frieden zu seyn; denn sie haltchPrenge Manns zucht, und die eben nicht geringen Requisi tionen sind alles, was das Land eigentlich drückt. Einige Deputiere sollen mit wichti gen Aufträgen nach Paris gegangen seyn.— Damit die Franz. Invasion dem nördlichen Teutschland keine Besorgnisse erwecken und die Handelsfreiheit der Hansestädte durch nichts gestört werde, werden, wie es Heist, Russische, Preußische und Dänische Trup pen einen gemeinschaftlichen Cordon ziehen. England scheint nun selbst eine Landung der Franzosen zu fürchten, und der Schiffe im Canal werden daher täglich mehr, so wie die Landmacht auf zoooo Mann gebracht werden soll. Wie sehr indeß dieser Insel staat Tyrann der Meere sey, beweist auch sein jetziges Betragen, das keine Neutralität anerkennt und achtet; denn es sind schon sehr viele Dänische, Schwedische, Amerikanische und andre neutrale Schiffe, sobald sie aus Franz. Häfen kamen oder dahin segelten, auf gebracht worden. Merkwürdig ist übrigens der Umstand, daß die Communication zwi schen beiden kriegführenden Mächten noch im mer nicht ganz abgebrochen ist, sondern öf ters Paketboote hin und wieder gehen. Der Staatsrath Barthelemy ist schnell von Pa ris abgereist und das Gerücht sagt, nach London, um noch einmal eine Ausgleichung zu versuchen. — Es verlautet, als habe Oesterreich, Preußen, Frankreich, Ruß land und Sachsen sich mit einander verbun den, den Einfluß Englands auf das veste Land künftig, so viel als möglich, zu schwä chen. Es