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-------- 86 erbliche StandeSrechtin Frankkeich zu käm pfen, und welche, zur Belohnung militäri scher Verdienste bestimmt, den Namen E h- renlegion führen wird. Woran erkennt man e-, daß ein Hund toll sey.? -- Ueber -lese Frage, so «ste über die HundSwuth, ihre Gefahren und deren Ver hütung habe ich zwar schon einmal ausführ lichen diesem Blatte gesprochen; allein da dieses nur von wenigen aufbewahrt wird, um dessen gemeinnützige Aufsätze auch ferner zu nützen; so giebt mir das Schrecken- worein unser Ort durch das Erscheinen ei nes wüthenden Hundes neuerlich gesetzt wor ben ist, eine neue Veranlassung, wenigstens darüber etwas zu sagen, woran man es mit Gewißheit erkennm kann, ob ein Hund wüthend sey, oder nicht? Wie jede andre Krankheit, hat auch dieses fürchterliche Uebel seine Grade, und «me sorgfältige Beobachtung hat deren be- ftnder» drei wahrgenommen. Im ersten Grade wird der Hund traurig und lichtscheu, sticht die Einsamkeit und verkriecht sich in dunkle Winkel, ohne zu schlafen, zu freßen, und laue zu bellen. Ohngeachtrt di« Sym ptome dieses ersten Grades auch andern Krankheiten gemein sind: si> hat man doch nöthig, von Stund an sehr aufmerksam auf ein solches Thier zu seyn. Jin zweiten Grade bellt das Thier gar nicht mehr; selbst bei her stärksten Veranlassung nicht, ,s grunzt nur alles sich ihm nähernd« an und fahrt sprungweise darauf los; seine Augen sind trübe; der Schwanz und die Ohren hängen herab; Hier fangt der Biß schon an ge fährlich zu Gerden, r Dieser Ausland dauert etwa einen Tag und dann bricht der dritte Grad der Wuth aus. Das Thier kennt dann selbst seinen Herrn nicht mehr und schnappt wohl gar nach ihm; frißt und säuft nichts mehr, wird sehr unruhig, knurrt mit heischer Stimme, geht drohpyd umher, mit gesenktem Haupte, rochen, triefenden, zur Erde gehefteten, starren und traurigem Augen. Eö bewegt die Unterkinnlade mit Knirschen unwillkührlich; die bleifarbene, geifernde Zunge hangt ihm aus dem Aiachcn; der Schwanz ist zwischen die Hinterfüße versteckt, die Haare des ganzen Körpers stehen struppig und verwildert empor. Es sucht zu entfliehen, schnappt nach allem, was es vor sich findet, und läuit auf un gebahnten Wegen, ohne sichtliche Absicht/ gerade und krumm, mit schnellet-, gewöhn lich schwankendem Gange dahin. Dann ist sein Biß am giftigsten. Alle Hunde fliehen vor ihm. In diesem Zustande- lebt der Hund kaum noch 24 Stunden. Die Ursachen dieser fürchterlichen Krank heit sind vornamlich schnelle Abwechse lung der Hitze und Kalte- vermoderte» Fleisch in heißen Jahreszeiten und Mangel an Getränke öder faules Wasser. Viele Hunde werden auch durch den Biß schon wüchender angcsteckt, dessen Wirkungen bei ihnen, so wie bei Menschen oft erst nach Jahren sich zeigen. ES ist daher Gesetz der Menschenliebe, so wie jedes wohleinge richteten Staates, dergleichen gebißne Hunde, da alle Kurarten, selbst das Auö- schneidcn und Auöbrennen der- Wunden, mißlich und zweifelhaft sind, sogleich töden zu lassen. Ware