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Empfehlenswerte Tränkgelegenheiten für unsere Helfer und Freunde sind flache, breite Schalen. Ein leichtes Bad wird unseren Lieblingen nicht schaden, denn erstens sind sie von der Natur mit einem dichten warmen „Pelz" ausgerüstet, und zweitens wissen sie genau, was ihnen zuträglich ist. Herm. Köhler. Blutlausverseuchte Apfelbäume im Markthandel. In dem schweren Kampfe gegen das Markthandelsunwesen können die bestehenden Verordnungen gegen die Verbreitung blutlausverseuchter Apfelbäume wirksam benutzt werden, was anscheinend nicht überall bekannt ist bzw. zum Besten unseres Kampfes angewendet ist. Die oberen und unteren Verwaltungsbehörden erinnern alljährlich in dem zuständigen Organ an die diesbezügliche gesetzliche Lage, und als ein Beispiel dafür ver- öffentlicht der Bund deutscher Baumschulenbesitzer in seinen „Mitteilungen" die für das Gebiet der Provinz Brandenburg gültigen Bestimmungen mit der Bitte, allerorts unter Hinweis auf die inhaltsgleichen Maßnahmen der zuständigen Behörden jeglichen Handel mit blutlausverseuchten Apfelbäumen auf Märkten sofort zu unter« binden. In dieser Hinsicht wurde für das Gebiet vom Oberpräsidium der Provinz Brandenburg folgendes be- stimmt: „Apfelbäume aus Beständen, in denen die Vertilgung der Blutläuse nach Fest« Stellung des Sachverständigen nicht hinreichend durchgeführt wurde, dürfen nicht versandt werden." Da die im Markthandel üblichen, minderwertigen Baumangebote fast ausnahmslos auch blutlausverseuchte Bäume aufweisen, so ist auch mit den vorstehend gekennzeichneten Maßnahmen ein sofortiges und wirksames Eingreifen gegen die Markthandelsseuche möglich. Arbeiten im Februar. a> Gemüsebau. Durch den stärkeren Frost im Januar sind die Winterarbeiten zum Stillstand gekommen. Da wir einen sehr milden Vorwinter hatten, müssen wir wohl noch mit reichlich Frost und Schnee im Februar rechnen. Die Tage, welche keine Arbeiten im Freien gestatten, nütze man am besten durch gründliches Studium der Samenpreislisten, um rechtzeitig die Bestellungen hinausgeben zu können. Sollten noch alte Samenbestände vorhanden sein, dann können Keimproben angesetzt werden, damit man über den Prozentsatz der Keimfähigkeit unterrichtet ist und notfalls Nachbestellungen der betreffenden Sorte vornehmen kann. Wer die Absicht hat, Frühkartoffeln anzubauen und sie vorzutreiben, der tut gut daran, jetzt schon die bestgeeigneten Knollen aus« zusuchen, sofern dies nicht bereits im Herbst geschehen ist. Gegen Ende des Monats sollten die Saatkartoffeln bereits auf flache Horden gebracht und in einem hellen Keller oder sonstwie geeigneten Räumen zur Aufstellung gebracht werden. Läßt das Wetter ein Arbeiten im Freien zu, dann gilt es, etwa noch rückständige Winter« arbeiten, wie Umgraben, Düngen, Kompostbearbeitung usw., nachzuholen. Spinat und zum Überwintern aus« gepflanzter Kohl und Kopfsalat neigen gegen Ende Februar am meisten zum Erfrieren, weil hier die Temperatur« Schwankungen zwischen Tag und Nacht schon recht erheblich sind. Wenn eine Winterdecke bisher nicht gegeben wurde, sollte man jetzt Reisig bereithalten, damit bei Kahlfrost und Sonnenschein am Tage die Beete durch Überdecken mit Reisig vor allzu starken Temperaturschwankungen geschützt werden können. Gemüsemieten und Gemüsekeller sind laufend zu überwachen und bei geeignetem Wetter zu lüften, damit nicht durch übergroße Feuchtigkeit Fäulnisverluste entstehen können. Einige Frühbeete können gegen Ende des Monats bereits angelegt werden. Es können darin Karotten, Radieschen, Kopfsalat usw. für die Treiberei ausgesät bzw. angepflanzt werden. Mit der Heranzucht der Früh« kohlarten im Mistbeet hat es noch Zeit. Die Pflanzen kommen noch zurecht, wenn die Aussaat im März erfolgt. b> Obstbau. Mit Ausnahme von einigen Tagen, an welchen die Temperatur unter 10 Grad fiel, konnten die Schnittarbeiten stets durchgeführt werden, so daß wohl nicht viel notwendige Arbeit liegengeblieben ist. Wer bisher mit dem Schnitt noch nicht begonnen hat, der muß die Arbeit im Februar unbedingt nachholen. Da sich gegen Ende des Monats unter Umständen schon ein Steigen des Saftes bemerkbar macht, muß der Schnitt an allen frühtreibenden Gehölzen zuerst erledigt werden. Dazu gehören die Beerenobstarten und das frühe Stein obst. Für den Schnitt der Edelreiser ist es jetzt die höchste Zeit. Es sollten Edelreiser nur von reichtragenden Bäumen und geeigneten Sorten entnommen werden. Eine Vermehrung schlecht tragbarer Sorten liegt weder im Interesse des Baumbesitzers noch des Obstbaues überhaupt. Bei allen Schnittarbeiten ist der Bekämpfung der Winterformen jeglicher Schädlinge und Krankheiten größtes Augenmerk zuzuwenden. Je nach der Witterung kann gegen Ende des Monats bereits das Bespritzen der Bäume mit Obstbaumkarbolineum oder Schwefelkalkbrühe erfolgen, besonders dort, wo es sich um die Bekämpfung von Schildläusen, Blutläusen usw. handelt. Gerade die Schildläuse werden nur dann wirksam getroffen, wenn sich in den Kolonien wieder Leben zeigt und die festen Schilder sich von der Rinde zu lösen beginnen. Für den Fall, daß im Februar noch einmal starker Frost auftritt bei gleichzeitiger starker Sonneneinstrahlung am Tage, ist es lohnend, die Bäume auf der Südseite stark zu kalken. Die weiße Farbe wirft die Sonnenstrahlen zurück und verhindert eine allzu starke Erwärmung des Stammes, die bei dem starken Temperaturrückgang in der Nacht zu Frostrissen führen könnte.