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Dazu kommt, daß die herrliche, samtig-dunkelblaue Farbe treu bleibt, d. h. daß sie keine rot- violetten Töne aufweist, wie dies ab und zu bei ähnlichen Sorten und Farben im Lauf der Blütezeit vorkommt/ außerdem fällt sie auch treu aus Samen, was bei Petunien besonders ins Gewicht fällt. Für Topf- und Freilandkultur ist diese sehr beachtenswerte Neuheit, die, wie alle Petunien, in der Zeit von Januar bis April ausgesät wird, wie geschaffen; der Markt- und Privatgärtner sowie die Petunienfreunde werden diese wertvolle Bereicherung jedenfalls gerne aufnehmen und verwenden. H. R. Das neue gefüllte Tropaeolum „Goldglanz". Unter den Kapuzinerkresse-Arten haben wir schon eine ganze Menge Sorten und Formen, die sich zu allen möglichen Zwecken verwenden (assen. Da sind die hohen, rankenden, die bis zu 2 m hoch werden, dann die niedrigen, etwa 30 cm hoch und schließlich die Liliput, die kleine, 25 cm hohe Büsche bildet. Die verschiedenen Höhen und das recht reichhaltige Farbenspiel, das vom weißlichen Gelb, über goldgelb, reingelb, orange bis zu lachsrosa, scharlach-, granat=, glut» und blutrot und schließlich bis schwarzrot, • schwarzpurpur usw. hinüberspielt, machen die Tropaeolum, die da und dort auch Astortien heißen, zu den begehrtesten Einjahrsblumen für Fach= mann und Liebhaber. Dazu kommt ihre leichte und billige Anzucht; denn bereits ab Mitte April lassen sich die Samen an ein sonniges Plätzchen im Garten auslegen; der Erwerbs» und Privatgärtner und auch der „Liebhaber" können sie in Töpfen unter Glas (Frühbeet, Kalthaus oder Zimmer) bereits im März legen und haben dann, nachdem sie Mitte Mai an ihren Bestimmungsort ausge= pflanzt werden, einen Blütenflor vom Juni bis zu den ersten Nachtfrösten im Oktober- November. Das von einem kalifornischen Gärtner gezüchtete und nunmehr von der Großgärtnerei F. C. Heinemann, Erfurt, in den Handel gegebene, neue gefüllte Tropaeolum majus fl. pl. „Goldglanz" dürfte an Blühwilligkeit und Farbenpracht bis jetzt in seiner Art einzig dastehen, zumal es außerdem die erste samentragende und wieder aus Samen treu fallende Sorte ist. Man darf sogar annehmen, daß es der Vorläufer einer ganz neuen, gefüllten Tropaeolumrasse ist. Die rein glänzend goldgelben Blüten sind ohne Zeichnung und entfalten eine derartige Üppigkeit und Leuchtkraft, daß sie als Gruppe, Beet, Rabatte oder auf dem Balkon wie ein goldgelber Blütenteppich wirken. Ich habe mich davon an einem 2 Morgen großen blühenden Stück dieser wertvollen Neuheit im vergangenen Sommer bei der obigen Firma persönlich überzeugt und war von dem überwältigenden Eindruck der goldgelben Blütenfülle ganz überrascht. Daß ihre,Ranken nur mittelgroß (etwa 60 —100 cm) werden, ist ein Vorteil, wenn man sie z. B. für Balkonbepflanzung verwendet; denn durch Einkürzen der allzu langen Ranken erzielt man größere Dichtigkeit bzw. Buschigkeit der Pflanzen. Die Kultur, die bereits oben erwähnt ist, macht absolut keine Schwierigkeiten,- nur soll man nicht auf zu fetten oder zu stark gedüngten Boden pflanzen bzw. im Laufe des Sommers nicht etwa flüssig nachdüngen; das würde ihre angeborene automatische Blühwilligkeit ungünstig beeinflussen. Je sonniger außerdem der Platz ist, desto reicher wird der Blütenansatz ausfallen,- im Halb» und Ganzschatten treiben sie deshalb mehr Blätter als Blüten. L. K. 40