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Cineraria hybr. ,Weißenseer Rasse". (Siehe Umschlagbild) Nun währt es nicht mehr lange, und diese blütenreichen und farbenprächtigen Pflanzen werden wieder auf dem Markte erscheinen, um ihren Weg in unsere Zimmer und Wintergärten zu finden. Ihre Blütezeit währt vom März bis zum Juli, d. h. die einzelnen Pflanzen halten nicht so lange aus. Man muß eben die Kulturmaßnahmen so treffen, daß man während dieser Zeit stets blühende Ware zur Verfügung hat. Um das zu erreichen, sät man vom Juni an bis zum Oktober in ver= schiedenen Sätzen aus. Die spätblühenden Cinerarien lassen sich an halbschattigen Stellen auch vor= züglich auf Beeten und Baikonen verwenden. Wer einmal im Vorfrühling an der Riviera war, wird wissen, welche bezaubernden Bilder mit ihnen geschaffen werden können. Es gibt eine große Anzahl von Rassen, niedrige, halbhohe und hohe, großblumige, kleinblumige und sogen, sternblütige — alle in unzähligen Farbtönungen. Die halbhohe großblumige Rasse hat sich als für den Erwerbsgärtner am vorteilhaftesten erwiesen, und viele Betriebe kultivieren Cinerarien nur zur Samengewinnung und für den Jungpflanzenverkauf. Die „Weißenseer Rasse", so genannt, weil sie in den Gärtnereien von Berlin-Weißensee im Laufe der Jahre herausgezüchtet wurde, z. B. bei Ad. Grille. Paul Cur io und Emil Müller, erfreut sich eines besonderen Vorzuges. Als der eigentliche Züchter ist der letztgenannte anzusehen, der sie 1906 herausbrachte und der alljährlich große Mengen Samen und Jungpflanzen erzielt. D. Friedrich Werner, Präsident des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues. Friedrich Werner ist am 18. August 1871 in Frauendorf bei Leipzig geboren. Nach seiner Lehr- und Gehilfenzeit war er in der bekannten Hauptschen Gärtnerei in Brieg als Obergärtner tätig. Später übernahm er dann in Bonn die Leitung der Privatgärtnerei Küppers. 1902 gründete er in Beuel bei Bonn seinen eigenen Betrieb, den er mit der ihm eigenen Energie sehr bald zu be= achtenswerter Größe entwickelte. Obwohl sein Betrieb als gemischter anzusprechen ist, verstand er es, einzelne Kulturen ganz besonders zu pflegen, so daß sich hieraus Spezialkulturen entwickeln konnten. Es sei besonders auf das Gebiet der Dahlienzucht verwiesen, in dem Friedrich Werner ganz Hervorragendes leistete. Wir haben ihn, der seit Jahren auch unser Mitglied ist, wiederholt mit seinen Neuheiten auf unsern Dahlienschauen begrüßen dürfen. Friedrich Werner hatte schon frühzeitig erkannt, daß die Gemeinschaftsarbeit auch im Gartenbau die Grundlage für eine erfolgreiche Aufbauarbeit sein muß. So finden wir ihn schon kurze Zeit nach Gründung des eigenen Betriebes an der Spitze der Bezirksgruppe Mittelrhein. Der Entwicklung der genannten Organisation hat er stets sein besonderes Augen- merk geschenkt. Im Reichsver= band deutscher Gartenbaube- triebe gehörte er mit zu den Männern, die in jahrelanger rast loser Arbeit der Organisation des gesamten Berufes zustrebten. Reiches fachliches Wissen, verbunden mit eiserner Energie, aber auch mit außerordentlich verbindlichem und gewinnendem Wesen, haben ihm in der Or ganisation immer die Geltung zu schaffen vermocht, die seiner Persönlichkeit entsprachen. Und wenn Friedrich Werner schließ- lieh an die Spitze der Organik sation berufen wurde, so hatte der Hauptausschuß damit eine den Zeiterfordernissen ent= sprechende Entscheidung gefällt. Er hat als Präsident des großen Berufsverbandes mit ihm bisher schwere Zeiten durch- kämpft. Gestützt aber auf das Vertrauen der Mitglieder zu seinen Führereigenschaften und unterstützt von seinen tate kräftigen Mitarbeitern hat er es verstanden, die Organisation in ihrer Schlagkraft zu erhalten. Möge dieses allgemeine Vertrauen ihm die Kraft geben, in seiner Tätigkeit für den Be= ruf nicht zu erlahmen. Unsere besten Wünsche begleiten ihn! 38