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1 + 1 1 r i Narzisse „Osterglocke". Papageitulpe „Phantasie". Autgenommen in den Kulturen von F. C. Heinemann, Erfurt. besonders präpariert sind, Audi die vielblumigen Hyazinthen werden jeden befriedigen, der einmal einen Versuch mit ihnen in der Glasschale gemacht hat, und erst recht die neuesten einfachen Hyazinthen „Herzogin v. Westmünster", dunkel veilchenblau, die „Lachskönigin" mit ihrem ganz neuen Farbton „Lachsorange" und schließlich die schon lange erwünschte scharlachrote Hyazinthe „Scharlachkönig", die es bis jetzt noch nicht gab. Und dann die vielen alten bewährten Sorten und Farben! Fürwahr ein Farbenreichtum, wie wir ihn nur noch bei den Wicken, Rosen, Astern und Dahlien finden. Unter, den Tulpen fielen mir im letzten Frühjahr bei der Musterung des gesamten Blumenzwiebel- Sortiments der Firma F. C. Heinemann, Erfurt (wohl das größte seiner Art von Mitteldeutschland), u. a. noch folgende neue, für den Liebhaber besonders zuverlässige Sorten auf: „Golden Brillant", reingelb, „Sunburst", leuchtend goldgelb, und „Händel", rosaweiß. Unter den Triumphtulpen, die bis zu 40 cm hohe Stiele haben, verdienen „Aviator", glänzend karminrot mit weißem Rand und Mitte, dann die tief violette, riesenblumige „Virgo" und die dunkelrosafarbene „Zimmermann", unter den Mendeltulpen die neue dunkelbraunrote „Georg Voorhelm" u. a. m. besonderer Erwähnung. Es würde zu weit führen, hier auch die herrlichen neuen Züchtungen der gefüllten frühen Tulpen, wie z. B. „Orange-Nassau" oder die neuen Darwin =Tulpen „Franz Hals", „Schwanenburg" usw., näher zu beschreiben. Aber die neue, besonders reich blühende riesenblumige Papagei=Tulpe,,Phantasie", zartrosa, grün gestreift, innen lachsfarbig mit weißer Mitte, darf hier nicht unerwähnt bleiben, ebenso» wenig die neuesten einfachblühenden Riesen=Narzissen „Osterglocke", „Ostergruß" und „König Alfred" und schließlich die neue goldgelbe, gefüllte Narzisse „Inglescombe". Dazu kommt die reiche Sortenauswahl unter den Jonquillen, Tazetten, Schneeglöckchen, Freesien, Iris, Anemonen und Ranunkeln, mit denen wir uns im Winterhalbjahr teils im Freien, teils im Zimmer ganz billige Farben» und Blumenfreuden selbst bereiten können, wenn wir sie im September—Oktober in sandige, nicht zu junge und frische, sondern in alte, gut gelagerte Erde in Schalen oder Töpfe legen, sie bis zur völligen Durchwurzelung (etwa 8 —10 Wochen) in einen kühlen, trockenen, dunklen und mäuse- freien Keller stellen und sie dann erst in den Korridor zur allmählichen Angewöhnung an Licht und Wärme bringen, um sie nach etwa 8—10 Tagen ans Fenster des Wohnzimmers zum Aufblühen zu stellen. 279