Abb. 2. B.-L.C. „Sachsen" X B.-C. „Jessopii". Abb. 3. Cattleya „Ellen Schmidt". Paul Eichner: Das Orchideenparadies von Holzhausen bei Leipzig. . Mit 4 Abbildungen vom Verfasser. Der Würdigung der deutschen Züchtungserfolge auf dem Gebiete der Orchideenzucht, die ich im Januarheft der „Gartenflora" durch Veröffentlichung von einigen Cattleyahybriden aus den Kulturen der Firma Wilhelm Schmidt in Holzhausen bei Leipzig begonnen habe, sollen auch diesmal wieder meine Zeilen gewidmet sein. Auch diesmal will ich dem Liebhaber durch einige schöne Abbildungen die neuesten Hybriden aus demselben Betriebe und aus derselben Gattung vor Augen führen. Ich möchte aber gleich bemerken, daß meine Veröffentlichungen nichts mit Propaganda für die betreffende Firma zu tun haben, sondern es handelt sich hier um meine eigenen persönlichen Ansichten und um Er» fahrungen, die ich seit 14jähriger Tätigkeit auf dem Gebiete der Orchideenkunde und der modernen Orchideenkultur gesammelt habe. Auf meinen Reisen, die mich in die verschiedensten Orchideenkulturen gewerblicher wie privater Art geführt haben, mußte ich leider feststellen, daß meine Erwartungen oft nicht den Ansprüchen meiner Erfahrung standhielten. Immer wieder mußte ich feststellen, daß man sich weniger mit Hybriden als mit oft Hunderten von Cattleyaarten abquält, so daß für manche Zeiten, z. B. für das Weihnachtsfest, fast kaum eine Cattleyablüte zu erlangen ist. Die moderne Orchideen» zücht muß aber darauf bedacht sein, diese Lücken möglichst durch die Hybridisation auszufüllen. Man hat vielfach versucht, die Arten für diese Zeit umzustellen, die Natur läßt sich aber nicht vergewaltigen. Ein weiteres Übel ist bei der Kultur von Arten ihre enorme Empfindlichkeit gegenüber zu großen Wassergaben. Wehe dem unvorsichtigen Kultivateur, wenn den Arten in der Ruhezeit mehr Wasser zugeführt wird als nötig ist, ich führe hier nur „Cattl. Trianae", „Cattl. Percivalliana", „Cattl. Mendeli", „Cattl. Mossiae" und verschiedene weitere Frühjahrsblüher an,- welcher Schaden Oktoberheft 269