Hier nun in der Kammer, neben dem Stall, steht Sommer und Winter ein Riesenstock der alten Pflanze, dessen Kind nun in München wohnt. Ganz wenig Morgensonne will die Pflanze, sie ist trotz der Bucherfahrung nicht winterhart, sie leidet sogar schon bei einer Temperatur von unter drei Grad Celsius sichtlich. Die Pflanze wächst langsam, wohl schieben sich auch im Winter die wolligen Triebe zum Blatt hervor, doch zögernd und dünn. Der Sommerstand im Freien hat ihr wohlbehagt. Im bayrischen Wald steht sie sommers über am geöffneten Fenster. Die Pflanze ist also keineswegs robuster als die bekannten Begonien, deren Pflege sie teilt. Immerhin ist sie eine eigenartige Erscheinung, die gelben Flecken, die unregelmäßig erscheinen, zieren sehr, die Blattform ist hübsch. Seit ich ihr Schlammerde gab, wächst sie besser, auch werden die Blätter größer, einen Dungguß quittierte sie mit dem Absterben der größeren Blätter. In der Waldheimat wurde sie in die Gartenerde gepflanzt, die Beete stehen das halbe Jahr fast im Wasser, gedüngt werden sie mit Ziegenmist, hie und da mit Kuhmist. Der Kakteenfreund. Ein kurzer Morgenblick, ein karg Verwarten, der Abendfriede in dem kleinen Garten: Dazwischen liegt des Tages ganze Last, die Unruh, Sorge und verstaubte Hast. Kaum liegt der winz'ge Spaten ihm in Händen, hat all die liebe Not ihr still Bewenden: Der Stachelgnomen wunderliche Schar bringt ihm der fernen Fremdnis Wunder dar. Und hat zur Nacht sich herrlich gar erschlossen ein Blütenkelch von Farbenglanz umflossen: Dann hält das seltne, schmucke Blumenbild fest gegen Jede Unbill Schirm und Schild. Kurt Bock. Dieser ansprechende und praktische Blumenständer, mit allerlei sukkulenten Pflanzen bestellt, ist einer der vielen Muster, die auf unserer Ausstellung „Blumen und Fische" 23. August bis 1. September 1931 in der „Neuen Welt" von der Berliner Tischlerschule, Leiter Professor Spannagel, ausgestellt waren.