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Alfred Reich: Gelbe Calla! Als ich vor Jahren im Garten der Villa Carlotta in Tremezzo an einem Becken gelbe Calla fand, war ich richtig erschrocken, denn ich hatte nie davon gehört, daß es so etwas gibt. Die Pflanzen, die ich sah, waren aufregend schön. Die cremefarbenen Blüten stehen in ganz eigenartigem Kontrast zu den üppig-grünen weiß= getupften Blättern. Damals nahm ich an, daß diese Art nur in klimatisch bevorzugten Gegenden zu kultivieren wäre, jetzt aber habe ich erfahren, daß die Fa. Pabst in Erfurt diese Sorte namens Calla Elottiana führt, und daß es einem Züchter ge lungen sein soll, Calla mit rötlichen Tönen zu ziehen. Wann werden wir ihnen begegnen? Zunächst ist es wün- schenswert, daß man versucht, Calla Elottiana mehr zu kultivieren, denn ich bin überzeugt davon, daß diese ganz aparte Erscheinung begeisterte Liebhaber finden wird. A. Sager: Die schöne Calla. Wer kennt nicht die schöne Blattpflanze mit den hübschen weißen Blüten, die aus dem Blattwerk her- ausragen. Die Calla aethiopica stellt wenig Ansprüche an Pflege, die Hauptsache ist Wasser und eine gute nahrhafte Erde, denn da die Pflanze große Blattflächen hat, braucht sie recht viel Wasser und zu ihrem Aufbau viel Nahrung. Es ist sehr vorteilhaft, wenn man die einzelnen Schößlinge im Monat Mai auf ein in sehr guter Kultur stehendes Gartenbeet pflanzt und morgens und abends durch- dringend wässert, es sollte aber möglichst an warmen Tagen geschehen. Wer keinen Garten hat, lasse die Calla ruhig in Töpfen stehen, schneide alle kleinen Nebenschosse weg, die nicht zur Vermehrung benötigt werden,- denn diese leben nur auf Kosten des Haupttriebes, entziehen ihm Nahrung und wirken unschön für das Auge. Die beste Kulturerde ist eine recht fette Dungerde, am besten gute verrottete Mistbeet- oder Komposterde, mit Zusatz von verwittertem Lehm und etwa ein Viertel Sand. Es ist gut, wenn man bei Topfkultur in die Untersätze Wasser gießt, damit die Pflanze auch von unten Wasser ziehen kann. Man gieße aber nur dann Wasser in die Untersätze, wenn die Pflanze blühen will, also vielleicht von September oder Oktober ab. Öftere Dunggüsse zur Zeit der Blüte sind sehr gut, ich empfehle als guten Dünger den Harnstoff, den ich stets angewandt habe, und durch den ich wirklich Prachtexemplare hatte. Eine größere blühbare Pflanze gebraucht einen Topf von 15 bis 20 cm Durchmesser. Die ausgepflanzten Calla werden im Anfang September in Töpfe gepflanzt und in ein mäßig warmes Zimmer oder Gewächshaus gestellt, sie müssen aber luftig und sonnig stehen. Nur kräftige, gedrungene Pflanzen werden befriedigend blühen. Die aparten Callablumen sind sehr vorteilhaft in Kränzen zu verwenden.