Eine Fülle von Sommerblumen im Garten des Bahnwärters. Walter Berkowski: Das idyllische Bahnwärterhäuschen. Mit 3 Aufnahmen vom Verfasser. Im Sonnenbrand flimmert die Luft über den heißen Schienen. Braun sind die kürzlich noch so blumigen .Böschungen. Die Schlüsselblumen, der Ginster, die Butterblumen, die Margeriten und der Ehrenpreis und all die anderen Blumen des Frühlings, die den Bahndamm mit einem farbenfrohen Bande säumten, haben ihre Blühzeit beendet. Andere, welche die Wiesenflächen mit farbigen Teppichen deckten, die Kuckuckslichtnelken, Hahnenfüße usw., sind der Sense zum Opfer gefallen. Hier und da eine Gruppe von blauen Staudenlupinen und eine Natterkopf-Kolonie. Dankbar nimmt der Reisende, der es versteht, auch vom Abteilfenster aus seine Naturbeobachtungen anzustellen, von ihnen Notiz. Zur Abendzeit er= freuen ihn wohl die schönen gelben Nachtkerzen, die oft in großer Zahl die Bahndämme bevölkern. Sonst aber schweift der Blick um diese Zeit meist nur über gelbes Korn, das der Ernte entgegenreift. Da taucht am einsamen Schienenstrang ein Bahnwärterhäuschen auf, ein winziges Häuschen, halb verdeckt von Sonnenblumen und Dahlien. Hier finden wir wie zu Großvaters Zeiten all die reizenden Bauernblumen, Malven, Ringelblumen, Bartnelken, Jungfer im Grünen, Fuchsschwanz, Marienblätter und Buntgras. Blaßblauer Mohn schimmert neben roten Johannisbeertrauben, und Kürbisranken mit großen gelben Blumen zwängen sich durch den Gartenzaun. Mit eigenen Mitteln haben hier die Bediensteten ein farbenfrohes Durcheinander geschaffen. Ihr Stolz ist es, wenn ein Preis der Reichsbahn ihren Fleiß belohnt. Diese Bahnwärterhäuschen mit ihrer bunten Umgebung sind oft das besondere Entzücken der Reisenden, gleich einer geliebten Erinnerung. Deutsdje, tauft eutsde Blumen!