Von I) bis zur Linie d finden wir zunächst einen sehr schmalen Streifen reinen Gelbs, welcher etwa dreimal so weit von L als von I) absteht. Dann folgt Grüngelb und zwischen L und I> reines Grün. Für das reine Gelb und Grün haben wir unter den Malerfarben das fein niedergeschlagene hellere chromsaure Bleioxyd (Chromgelb) für das erstere, das arsenigsaure Kupferoxyd (Scheelsches Grün) für das letztere. Zwischen L und I? geht das Grün durch Blaugrün in Blau über, zwischen I? und O folgen verschiedene Tone des Blau. Von Newton wurden für die verhältnismäßig große Breite der blauen Töne die Bezeichnungen angewendet, englisch: dlus und iuäioo, lateinisch der Reihe nach tüulussiuuiu, aMueuiu, aaaruloum, inäimun, woraus dann Violett, violnoenm folgt. Den Namen Jndigblau behält Helmholtz für die nach O liegenden zwei Dritt teile des Raumes I? 6 bei. Für das Blau des ersten Drittels, welches man bisher einfach mit Blau oder wohl unrichtig Himmel blau bmannte, hat Helmholtz die Bezeichnung Cyanblau gewählt, mit Rücksicht aus die Benennung o^uuaum bei Newton für die grünlichblauen Töne des Spektrums. Der Name Wasserblau würde nicht minder Passen, da große Massen sehr reinen Wassers (Genfer See, Gletschereis) diese Farbe in ihrem Innern thatsächlich zeigen. Unter den Farbstoffen entspricht das Berliner Blau (Eisen- cyanürcyanid) dem Cyanblau, das Ultramarin dem Jndigblau. Jenseits der Linie 6l bis nach H oder I- folgt Violett (Farbe der Veilchen): eS ist von manchen Schriftstellern fälschlich mit Pur pur bezeichnet worden. Violett und Purpnr bilden den Uebergang der Farbentöne von Blau und Rot. Schließlich folgt als Ende des Spektrums aus der brechbarsten Seite das Ultraviolett, weichet Teil von I, bis zum Ende (nach neueren Messungen bei R) nnr gesehen werden kann, wenn die helleren Teile des Spektrums sorg fältig äbgebleudet sind. Bei Brücke finden wir einige in mancher Beziehung von der obigen Aufstellung der Farben verschiedene Benennungen, besonders in betreff der blauen Farben; auch kann nicht geleugnet werden, daß zwischen Ultramarin und Jndigblau als Farbstoff ein Unterschied besteht, indem das erstere mehr nach der roten, das letztere mehr nach der grünen Seite des Spektrums zu liegen scheint. Jndigblau ist in Stücken allerdings mit einem Anflug von rötlichem Violett versehen und wurde wohl deshalb von Newton als dem Violett näherstehend betrachtet. Unter Cyanblau, welches Newton als Himmelblau be zeichnete, will Brücke auch Türkisenblau und Vergißmeinnichtblau verstanden wissen, während der reine Himmel über uns ultramarin- blau genannt werden könnte.