Geschichtliche Uebersicht der Farbentheorien. 19 so außerordentliche Fortschritte verdankt, sich der Emissions theorie anschloß, obschon er anfangs der Lichtwellentheorie nicht abgeneigt schien. Berühmte Anhänger der Licht- strahlungstheorie waren Laplace (1809) und um dieselbe Zeit Malus, Biot und Brewster. Ein heftiger Kampf beider Parteien entbrannte zu Anfang unseres Jahrhunderts und wurde durch Fresnel, Arago undCauchyzu Gunsten der Wellenlehre entschieden. Die Emanationstheorie hat heutzutage nur noch historisches Interesse. Schließlich möge auch nicht unerwähnt bleiben, daß der Lehre von den Gesichtsempfindungen die besondere Auf merksamkeit der Gelehrten zu teil wurde, nachdem zunächst (durch Haller) die allgemeine Lehre von der Reizbarkeit der Nerven festgestellt worden war. Darauf folgten nun die reichen Beobachtungen über Erregungen der Empfindungs nerven von Ritter und Purkinje, so daß im Jahre 1826 I. Müller in seinem Werke über die vergleichende Physio logie des Gesichtssinnes die Hauptplätze dieses Gebietes fest stellen konnte. Die Farbentheorien von Joung, Helmholtz sowie von Hering, welche von der verschiedenen Erregbarkeit der Nervenfasern für einzelne Grundfasern oder Farben paare ausgehen, schließen diesen Teil der Lehre von den Gesichtsempfindungen ab.