praktischer Teil «mit besonderer WeriWchtigung der Malerei und des Kunstgeweröesj. 1. Allgemeines. Ursprung und Bedeutung des Farbensinnes. Die Empfindlichkeit und Empfänglichkeit für die Reize der Farben, welche die Ursache jeder ästhetischen Zusammen wirkung der gefärbten Dinge bilden, gehören nicht not wendigerweise zu den Grundbedingungen des Daseins. Wir können annehmen, daß es Tausende von niederen Lebe wesen giebt, denen die Farbenempfindungen unbekannt sind, und wissen es bestimmt, daß auch der Mensch, wenn es sein müßte, ohne diese Fähigkeit zu existieren fähig wäre. Nach der älteren Auffassung sah man in den Farben der Naturdinge nur einen für den Menschen bestimmten Schmuck und hielt „die Lust an der Farbe" für einen angeborenen Sinn, der nur den Zweck haben könnte, das menschliche Dasein zu verschönern. Aber die neuere Naturanschauung, die alle Erscheinungen auf ihren Nutzen und ihre Entstehungsweise prüft, hat auch hier bestimmte Beziehungen festgestellt, welche der Farben empfänglichkeit einen tieferen Hintergrund verleihen. Die Farben der Pflanzen, die Zeichnung der Blumen dienen als Anziehungsmittel für Tiere, die zur Befruchtung der ersteren beitragen, die Farben von Früchten sind Anlockungs mittel für Tiere, die deren Aussäen bewirken, während