der Deutschen Versuchsanstalt für Lederindustrie zu Freiberg i/S. Dreizehnter Abschnitt. Algen 1 ) Die Zahl der als Handelsartikel auftretenden Algen ist gering und noch geringer die Zahl derjenigen, welche als technisch verwendete Roh stoffe zu betrachten sind. Der nationalökonomische Werth einzelner ist freilich wieder für bestimmte Gegenden nicht gering anzuschlagen, vor nehmlich in jenen Ländern, welche die Verbreitungszone der an Jod reichen Brauntange, der als Agar-Agar zusammengefassten Rothalgen, des Carrageen, umfassen oder schneiden. In der vorliegenden Bearbeitung werden lediglich typische Rohstoffe besprochen. Jene Algen, welche für den Welthandel oder für die euro päischen Culturvölker keine Bedeutung besitzen, bleiben unberücksichtigt. Man findet über jene Algen, welche bei einzelnen Volksstämmen zu me- dicinischer Verwendung gelangen oder als Nahrungsmittel dienen, in Dragendorff’s Heilpflanzen (Stuttgart 1898) und in Luerssen's Med.- pharm. Botanik. I (Leipzig 1879) die entsprechenden Auskünfte. 1) Agar-Agar. In Japan und China, auf Ceylon, Java und in Indien werden seit langer Zeit gewisse Florideen, insbesondere Arten von Gracilaria, Eu- cheuma^ Gdidhim und Gloeopeltis, zur Bereitung von Nahrungsmitteln und von Klebstoffen, wie nicht minder als Arzneimittel benutzt. Ihre Verwendung beruht auf ihrer chemischen Beschaffenheit. Sie lassen sich sehr leicht in Gallerte umwandeln, eine Eigenschaft, welche durch die von Payen entdeckte Gelose bedingt wird. Sowohl der unveränderte Rohstoff als die mehr oder minder in 1) Neu bearbeitet von Dr. F. Krasser, Privatdocent der Anatomie und Phy siologie der Pflanzen und der Phytopaläontologie an der Universität in Wien. 41*