VORWORT. Der unerfreuliche Zustand, in dem sieh unsere Gerbstoffliteratur befindet, ist wesentlich durch die ungenügende Ausrüstung der bis herigen Arbeiter verschuldet. Die Botaniker, denen in erster Linie die Erforschung des Gegen standes zukam, haben ausschliesslich anatomische Studien gemacht; aber um in das unendliche zu Tag geförderte Kleinwissen Ordnung und Verständniss zu bringen, fehlte ihnen eine quantitative Methode. Die Gerbstoffanalytiker andererseits, welche die Methode hatten, mussten mehr Botaniker sein, um richtige Fragen zu stellen und zu lösen, statt zahllose, zwar verdienstliche, aber unbegriffene Einzel bestimmungen zu machen. Unsere Lage wurde nicht gebessert durch die Art, wie man in jüngster Zeit vorwärts zu kommen versuchte. Die Hast, mit der man auf Resultate losstürmte, liess gänzlich vergessen, dass alle Schluss folgerungen ohne eine breite Beobachtungsbasis übereilt sind, und selbst richtige Aussprüche, schlecht bewiesen, wissenschaftlich ohne allen Werth bleiben. So kommt es, dass wir thatsächlich in der ganzen Literatur über diesen, wie sich Theod. Hartig einmal mit komischer Lebhaftig keit ausdrückte, »für Lederfabrikanten, Waldbesitzer und Pflanzen-