Volltext Seite (XML)
Schwammparenchymzellen bei der Chromreaction mit den bekannten grossen homogenen Ballen erfüllt. Es ist ja auf diese Dinge in der Literatur oft genug aufmerksam gemacht*). Unter den Stauden zeigt dies Verhalten z. B. Saxifraga cordi- folia und crassifolia, Megasea ciliata, Heuchera caulescens u. a. Arten, Tormentilla erecta, Aspidium Filix mas; unter den heimischen Holzgewächsen Quercus, Ainus, Ulmus, Salix, Prunus spinosa, Ribes, Vitis, Corylus, Viburnum; von fremdländischen Camellia, Laurus, Myrtaceen u. s. w. Von Coniferen Taxus, Abies, Pinus, Araucaria, Podocarpus. Für das specielle Verhalten, das der Gerbstoff zum Chlorophyll- körn zeigt, stehen mir nur die Thatsachen zu Gebote, welche Chrom präparate zeigen, mit anderen Gerbstoffreagentien habe ich keine Ver suche angestellt. An den genannten Präparaten aber habe ich niemals, weder in den Chlorophyllkörnern, noch an denselben Niederschläge wahr nehmen können. Da sich das Chlorophyll in Kaliumbichromat überaus schön und rein erhält, wäre die Unterscheidung körniger Niederschläge an oder in demselben unverkennbar. Aber an den eleganten Präparaten, wie sie z. B. Prunus spinosa, Vitis, Fragaria, Salix Caprea u. s. w. liefern, da fand sich immer nur an Stelle des Saftraumes der bekannte homogene braunrothe Ballen, an der Wand aber reingrün und überaus klar erhalten der Chlorophyllkornbelag, so dass wir schliessen müssen, dass der Gerbstoff ausschliesslich im Saftraum. gelöst existirte. Es ist mir allerdings auch eine zweite Art der Chromreaction vorgekommen, nämlich eine diffus braune Färbung der ganzen Protoplasmakörper, auch der Chloroplasten. Nach der Unsicherheit und Inconstanz des Auftretens wollte es mich aber bedünken, dass es sich hier um misslungene Präparate handle, in denen sich vielleicht pathologisch die Chlorophyllkörner vor dem Eindringen des Chromsalzes mit Gerbstoff imprägnirt hätten. Ich bleibe bei dieser Ansicht um so lieber, als dieselbe auch von Andern gehegt wird. »Aus den Erfahrungen mit diesen (Anilin-) Färbungen ist zu entnehmen, dass der Gerbstoff in der lebenden *) So von Petzold, Ueber die Vertheilung des Gerbstoffs in den Zweigen und Blättern unserer Holzgewächse. Dissertation. Halle 4 876. — Für zahlreiche Pflanzen mit Sekretbehältern, insbesondere für Coniferen hat diese Verhältnisse Karl Wilke berücksichtigt: Ueber die anatomischen Beziehungen des Gerbstoffs zu den Sekretbehältern der Pflanzen. Dissertation. Halle 4 883. — Vgl. auch in Flora 1888, No. 4 4—4 6. Kraus, Gerbstoff. 4