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32 IV. Der Gerbstoff der Holzpflanzen. In einem zweiten nur 6 tägigen Versuch (12.—18. Juli) bei 14x21qem Fläche oben 0,380, unten 0,179 Gerbstoff. 4. Der Gerbstoff im Stamm. Der aus den Blättern kommende Gerbstoff dient natürlich in erster Linie zur Füllung gerbstoffhaltiger Gewebe der eigenen Inter nodien. Der Gerbstoff dieser letzteren wird, wie wir sehen werden, allerdings zuerst von ihnen selber erzeugt; er wird aber ohne Zweifel auch durch Einwanderung aus den Blättern noch vermehrt (in Holz und Bast). Das ergeben die Entblätterungen. Auf das Resultat der Ringelungen möchte ich dabei weniger Gewicht legen, denn das würde annähernd auch erhalten, wenn der Zweig blos Strombahn wäre. Wie dieser Zweiggerbstoff allmählich sich einfindet und vermehrt, mag beispielsweise die Rinde von Rosskastanientrieben bezeugen: 2g derselben aus den oberen Internodien enthalten: 20. Mai 0,012 13. Juni 0,019 8. Juli 0,072 7. August 0,082. Die absolute Zu-, dagegen prozentische Abnahme sehen wir z. B. im Folgenden beim Hollunder und bei der Weinrebe. 1. Sambucus nigra. Je 2 ganze Internodien: I II III IV V VI Gewicht 0,069 0,347 1,486 4,513 8,497 9,073 Gerbstoff 0,005 0,006 0,034 0,071 0,064 0,056. 2. Vitis vinifera. Je 7 Internodien, am 28. Juni: I II III IV V Gewicht 0,1245 0,355 0,861 1,500 1,803 Gerbstoff 0,013 0,026 0,045 0,061 0,051 p. Intern'odium 0,002 0,0037 0,0064 0,0087 0,0073 % 10,04 7,3 5,2 4,0 2,9. Weitaus der grösste Theil des Blattgerbstoffs aber geht in die mehrjährigen Achsentheile weiter, in Aeste, Stamm und auch Wurzel, der Weg desselben ist uns aus Abschnitt II bekannt.