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b. Von der Spitze her eingeschnittene Blätter: Pflanze Versuchs- dauer Blatt- zahl Benutzte qcm Gewicht Gerbstoff nat. isol. nat. isol. Ulmus 8.—16. Juni 15 300 1,90 1,834 0,026 0,032 Magnolia » 11 297 1,469 1,550 0,027 0,033 c. Voi i der Basis eingeschnitten: Magnolia 8.—17. Juni - 240 1,088 1,232 0,020 0,034 Bevor wir weitergehend uns die Wanderung des Gerbstoffs durch Zweig, Ast und Stamm constatiren, scheint es mir wichtig, dass wir uns erst die ganze Tragweite der vorgeführten Versuche vergegen wärtigen. Die Versuche X, 3, welche die chemische Umwandelbarkeit des Gerbstoffs im Blatt belegen, dürfen, wenn sie auch wesentlich nur an Nymphaea erhalten sind, unbedenklich als allgemein beweisend angesehen werden. Ich habe auch sonst bei isolirten Blättern der verschiedensten Art im längeren Dunkelaufenthalt oft genug Gerb stoffgleichheit erhalten (Drimys Winteri, Eugenia elliptica, Camellia, Rhododendron maximum — ausgewachsene Blätter nach 12 tägigem Dunkelaufenthalt). Auch Versuche mit partiellen Stanniolbedeckungen von Blättern des Viburnum rugosum und odoratissimum, so wie von Rhododendron haben dahin sprechende Resultate ergeben. Am meisten aber spricht für die Allgemeinheit des Resultates der Umstand, dass ich auch sonst, bei den intensivsten vegetativen Prozessen, wie Keimung, Knospenentfaltung, Aussprossung ruhender Rhizome u. s. w. niemals eine chemische Verwandlung des einmal gebildeten Gerbstoffs gefunden. Wir werden das ja kennen lernen. Unter diesen Verhältnissen beweisen die Versuche X, 4 und die vorhin im Text angeführten, dass das ganze Minus von Gerbstoff in den nicht isolirten Stücken auf Rechnung der Auswanderung gesetzt wer den, in die Rippen, den Blattstiel und weiter gewandert sein muss. Und wenn der Gerbstoff aus dem Blatt auswandert, so muss er noth wendig in den Stengel gelangen und dort irgendwo untergebracht werden. In Stauden, deren Blätter am Rhizom ansitzen, wie bei Saxifraga crassifolia oder Bistorta, fliesst derselbe offenbar direkt ins Rhizom und wir sehen in der That dasselbe sich damit füllen. Wo aber die Gerbstoff behälter (Knollen) von den Blättern durch ein reichverzweigtes (gerbstoffhaltiges) Stengelsystem getrennt, muss der Gerbstoff erst eine lange Bahn durchlaufen, um dahin zu gelangen. Das Gleiche gilt auch von unsern Strauch- und Baumpflanzen, bei