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pernspleckep 6 vo. iS. H für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt 7t kokalpr. zo Reklame 25 Bei Wiederholungen Rabatt, alle annonceN'Lxpeditionen nehmen Inserate entgegen. Inserate für denselben Tag find bis vormittags ;o Uhr aufzuoeben. Erscheint Dienstag, Donners- > tag und Sonnabend. Beiblätter: Illostr. Sonntags- blatt u. Humor. Wochenblatt Abonnement. Monatl. so vierteljährlich zr» bei kreier Zustellung in, Haus, durch die Post bezogen unter Nr. s«or 1.2«. Workenblatt — B -es I^önigl. ümlsgerickts und -es Ska-tpakkes »u pu^sntts. Amtsblatt für den Besirk de» "Lönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend di« Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M, S, Böhmisch-Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig Hauswald«, Dhorn, Gbersteina, Nirdersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von L. k. Förster'» Erben (Inh.: Z. w. Mohr.) Expedition: pul»nits, Bismarckplatz Nr. rss. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in pnl»nltz. Ar. 140. Donnerstag, den 22. Aovember 1906 - 58. Jahrgang. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Bäckermeisters Friedrich Oskar Oswald in Ohorn wird nach Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Pulsnitz, den 20. November 1806. König A ^tsgevicht. WillwoAden 28. November 190V Kotz- »ad Uietz m a r k i n Hl a'ded « rg. Für Rinder und.Schwefffeftnd Urfprungs.Zeugnisse mitzubringen. Der StaöLrat öafelbst. Das Wichtigste vom Hage. Ein englischer Flottenbesuch wird für nächstes Früh jahr angekündigt. Der „Hann. Courier" erfährt, daß das Oberland von Helgoland in eine starke Festung umge wandelt werden soll. Das Zentrum hat beschlossen, die Polen-Interpel lation nicht zu unterzeichnen. Am Montag Abend ist auf eine Entfernung von 80 Meilen zum ersten Male elektrische Kraft von den Niagarafällen nach Toronto geliefert worden. Verfügbar sind 40 000 Pferdestärken. Zwischen der braunschweigischen Regierung und dem Prinzen Eitel Friedrich von Preußen sind gegenwärtig Vorbesprechungen über dessen Kan- ditierung für die Regentschaft im Gange. Der künftige preußische Laudwirtschafts- miuister. Der Nachfolger des kürzlich von seinem Amte zurück getretenen preußischen Landwirtschaftsministers v. Podbielski ist nunmehr in der Person de- brandenburgischen Ritter- schastSrateS v. Arnim, Besitzers des Rittergutes Criewen im Kreise Schwedt a O, gefunden worden Der Kaiser em pfing Herrn v. Arnim am vergangenen Montag Mittag im Berliner Residenzschlofse in besonderer Audienz, wobei sich letzterer dem Vernehmen nach zrr Uebernahme des Land- wirtschaftSministeriumS bereit erklärte. Die Ablösung Herrn v. PodbielskiS durch Herrn v. Arnim stellt insofern eine Ueberraschung dar, al« bislang bei den Kombinationen über die Neubesetzung des Landwirtschaftsministeriums der Name des Herrn v. Arnim noch nirgends genannt worden war und als ferner dieser märkische Rittergutsbesitzer in der Oeffentlichkeit überhaupt noch nicht sonderlich als Politiker heivorgetreten ist. Wenngleich aber Herr v. Arnim-CriewenS Namen in der Parteipolitik noch nicht an erster Stelle ge nannt worden ist, so ist da'ür der erkorene Nachfolger deS jovialen „Pod" al« hervorragender, praktischer und auch wissenschaftlich wohl bewanderter Landwirt schon lange rühm lich bekannt. Er gilt mit Recht als eine Autorität in allen Zweigen der Landwirtschaft und hat sich auch auf den Ge- bieten der Verwaltung und Organisation ausgezeichnet. Er ist bereit« seit 1892 Vorsitzender de« Vorstandes der deut- schen LandwirtschaftSgesellschaft und steht daneben noch an der Spitze anderer landwirtschaftlicher Unternehmungen. Eine staatliche Stellung hat Herr v. Arnim-Criewen seither noch nicht eingenommen; dem preußischen Herrenhause gehört er seit Juni dieses Jahres als lebenslängliches Mitglied an. Was die Personalien de« designierten Landwirtschaft-Ministers anbelangen, so mag da kurz bemerkt werden, daß er am 20. Mai 1850 geboren ist, zunächst die Marmelaufbahn einschlug, jedoch al» Leutnant z. S. seinen Abschied nahm und nun daS elterliche Gut bewirtschaftete. Vermählt ist Herr v. Arnim mit der Freiin v. Arnim-Schlagentin, wel cher Ehe sechs Kinder entsprossen sind. Da Herr v. Arnim im allgemeinen noch ein politischer Neuling ist, s, bleiben seine Taten und Meinungen als Minister zunächst noch abzuwarten. Indessen darf schon jetzt getrost die Behauptung aufgestellt werden, daß seine Politik als Landwirtschaftsminister schwerlich von derjenigen seines letzten Amtsvorgängers erheblich abweichen wird, eS ist bei dem Einflüsse der agrarischen Partei in Preußen einfach un denkbar, daß dort eine Persönlichkeit auf den Posten de« LandwirtschaftSministerS berufen werden könnte, die nicht mehr oder weniger im Bannkreise der hochagrarischen Ge danken und Tendenzen steht. Schon jetzt verlautet daher, daß Herr v. Arnim die Politik PodbielskiS im wesentlichen innehalten werde, und da ist wohl kaum zu erwarten, daß er eifrig für die Oeffnung der Grenzen zur Schlachtviehein fuhr behufs Linderung der Fleischnot eintreten wird. In letzter Frage pfeift überhaupt der Wind in den Berliner Regierungsregionen bereits wieder wie früher. Als Herr v. Podbielski zurückgetreten war, da hieß eS, man plane an den maßgebenden Regierungsstellen eingreifende Maß nahmen zur schleunigsten möglichsten Behebung der Fleisch not, jetzt aber wird in einer offiziösen Auslassung über die Fleischnot darauf hingewiesen, daß die Einführung von größeren Mengen ausländischen Viehs zu vorherigen sehr eingehenden Beratungen und Erwägungen zwinge, auch müsse die Wahrscheinlichkeit berücksichtigt werden, daß gerade das ausländische Schlachtvieh recht teuer werden könne, wenn sich nur erst eine rege Nachfrage von deutscher Seite geltend machen werde. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß Herr v. Arnim als deutscher Gutsbesitzer und Vieh züchter andere Anschauungen über die Fleischnot hegt, so daß man ihn bereits jetzt als Verteidiger der Grenzsperre zu betrachten hat; freilich würde hiermit der neue preußische Landwirtschaftsminister dem Reichstage gegenüber von An fang an einen harten Stand bekommen. Oertliche ««d Mfische Angelegenheiten. Pulsnitz. Am Bußtag-Morge», kurz nach 7 Uhr wurde wegen eine» Dielenbrande« in dem der Stadt gehörigen, früher Angermannschen Hauss — Werkstatt de» Herrn Schuh macher« Rasche — die Feuerwehr alarmiert. Es ge lang aber sehr bald de« erst im Entstehen begriffenen Feuer« Herr zu werden. — In Großröhrtdorf war in den späteren Nachmittagsstunden da« Gerücht verbreitet, daß in Pul«nitz «in Brand auSgebrochen sei. Die dortige Großmannsche Feuerwehr war auch abend« halb 7 Uhr zur Hilfeleistung erschienen E« dürft« ein« Verwechselung mit d«m oben ge meldeten Brand gewesen sein. Pulsnitz. Infolge wiederholten Frevel« (Loswuchten der Rücklehne) an der auf dem Eierberg befindlichen Bank „Gottlieb« Ruhe!" hat sich der GebirgS- und Verschönerungs- ver«ia veranlaßt ges«hen, zur Ermittelung de« Frevler« eine Belohnung von 10 Mark auszusetzen. Hoffentlich gelingt «S dadurch de« Täter«, der jedenfall« immer wieder in der Person eine« leichtsinnigen, jugendlichen Burschen zu suchen sein wird, habhaft zu werden, damit er zur Bestrafung herangezogen werden kann. — Am 18. November dieses Jahre« nachmittags 4 Uhr fand im Obergasthof zu Ohorn eine von dem Komitee für Prüfung der eingereichten StromlieferungSver träge ein berufene öffentliche Versammlung statt, in welcher von dem Komitee in der Hauptsache ein Einladungsschreiben mehrerer Interessenten zu einer am 12. November abge haltenen Versammlung und die in den Pulsnitzer Blättern ergangenen Referate durchgesprochen und kritisiert wurden. Da« Komitee erklärte verschiedene Angaben derselben als unwahr und al« ungerechtfertigte Angriffe deS Gemeinderats und verteidigte seine Stellungnahme in der ganzen Ange legenheit. Herr Bürgermeister llr. Michael au« Pulsnitz, welcher auf ergangene Einladung in dieser Versammlung gleichfalls erschienen war, beteiligte sich öfters an der De batte, ging jedoch nur auf solche Tatsachen ein, weiche sich auf die Verträge und Stromlieserungsbevingungen selbst be zogen, während er erklärte, daß sich eine Stellungnahme seinerseits zu den übrigen Angaben der obenerwähnten Druck sachen nicht nötig mache, da er zu denselben in keiner Be ziehung stehe, jedenfalls müsse er sich aber gegen einen von dem Vertreter der „Elektra" ausgesprochenen Vorwurf, daß die Stadtgemeinde von den Vertragsbedingungen deS Groß röhrsdorfer Elektrizitätswerkes im Wege der Indiskretion Kenntnis erhalten habe, entschieden verwahren, er gebe ohne weiteres zu, daß ihm diese Vertragsbestimmungen bekannt gewesen seien, «S sei dies jedoch ebenso bei dem Großröhrs dorfer Elektrizitätswerke bezüglich der Pulsnitzer Bedingungen der Fall gewesen, im übrigen könne der Stadt Pulsnitz nicht verdacht werden, daß sie in dieser Angelegenheit ihren Stand punkt nach jeder Richtung vertrete; die hierbei ergriffenen Maß nahmen hätten nicht den Zweck, der Gemeindevertretung beson dere Schwierigkeiten zu bereiten, sondern denjenigen Einwohnern von Ohorn entgegenzukommen, welche den Wunsch hätten, ihren Strom lieber au» vem Elektrizitätswerke der Stadt Pulsnitz zu beziehen, zumal nach der begründeten Ansicht des StadtrateS die Gemeinde kein Recht habe, einem Elek trizitätswerke ein aurschließliches Recht zur Benutzung der Straßen usw. zu erteilen und die Gemeindemitglieder zu zwingen, den Strom von dem von der Gemeindeviktretung bevorzugten Elektrizitätswerke zu beziehen; die städtische Ver tretung habe auch die Pflicht, die hierbei in Frage kommen den Interessen der Stadt (und die Stadt habe ein Interesse daran, Strom nach auswärt« zu geben) zu vertreten und zu wahren. Von der Versammlung, welche von zirka 300 bi« 400 Personen besucht war, wurde schließlich folgende Reso lution angenommen: Die vorstehend genannte Versammlung von zirka 350 Personen, ist nach den Klarlegungen feiten« des Prüfungskomitees in Sachen elektrischer Energ-e in Ohorn voll und ganz davon überzeugt, daß durch den Beschluß des Gemeinderats von Ohorn vom 20. Oktober 1906 für den Bezug elektrischer Energie die privaten und gemeind lichen Interessen der Gemeinde Ohorn nach jeder Richtung vertreten, gewahrt und gesichert worden sind. Die Ver sammlung erkennt es als ein Gebot der Rechtlichkeit an, diesen Beschluß rechtskräftig wirken zu lassen und die in dieser Angelegenheit nötigen Verhandlungen vertrauensvoll in die bewährten Hände des Gemeinderates zu legen. Diese Resolution ist vom vorstehend genannten Komitee und 3 Gemeindemitgliedern unterzeichnet mit der Bitte an die Königliche Amtshauptmannschaft gesandt worden, die diesbezüglichen Genehmigungen baldmöglichst zu er teilen, um eine baldige Fertigstellung und Inbetriebnahme deS Leitungsnetzes im Interesse sämtlicher Konsumenten und der Gemeinde zu ermöglichen. Die Versammlung zollte dem Herrn Bürgermeister vr. Michael für seine ruhigen, sachlichen Ausführungen und Handlungsweise die Anerkennung durch Erheben von den Plätzen. — L6L. Der Handes« und Gewerbekammer zu Zittau ist mitgeteilt worden, daß di« Wien«, Moden-Akademie im Jahr« 1907 ia Wien eine international« Mode-Ausstellung in Verbindung mit einem international«» Mode-Konkreß veranstalten wird. Die Ausstellung wird di« Moden aller modernen Länder vorsühren und so «in Gesamtbild der da mit m Verbindung stehenden groß«» Industrien zeige». Nährre» hierüber können Interessenten auf der Kanzlei der Kammer t« Zittau, Lefsingstr. 2v, erfahren. — H6L. Genossenschaftswesen im Handwerk. In einer am 16. d. M. in Zittau abgehaltenen Versammlung von Handwerksmeistern ist eine Kreditgenossenschaft unter dem Titel „Gewerbebank für Zittau und Umgegend" ge gründet worden, die den Zweck hat, dem Kreditbsdürfni« in Handwerker» und G«werbek«isen abzuhelfen. Sämtliche An wesenden sind der neuz-gründetsn Genossenschaft sofort bei«