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Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Großenhain und Radeburg 1 Redactton, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Dienstag den 24. Juni r Riesaer Gerichtsamtsbezirks, sowie in den angrenzenden preußischen Ortschaften die wirksamste Verbreitung VlS LxpvÄitL«». ?! Tn. lw- Fr. s - F. Oblasten auf 6000 Mark Brgr Der Zugführer. Abends V28 Uhr pünktlich in der Turnhalle einzufinden. am 21. Juni 1879. i. v. von Witzleben, Reg.-Ass. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme aus den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 3. Juni 1879. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den 2. September dieses Jahres das dem Haus- und Feldbesitzer Friedrich Herrmann zu Lichtensee zugehörige Haus- und Feldgrundstück Nr. 54 des Katasters, Nr. 69 des Grund- und Hypotheken buchs für Lichtensee, welches Grundstück am 27. Mai 1879 ohne Berücksichtigung der Städtische Feuerwehr*. Die Mannschaften der Spritze Nr. 1 haben sich Donnerstag den 26. Juni noch fortgesetzt. Zu derselben Zeit sind die an vergangener Mittwoch geimpften Kinder zur Nachschau vorzustellen und die Impfscheine in Empfang zu nehmen. Großenhain, am 23. Juni 1879. Der Stadtrath. ' Bogel, Stdtr. Bekanntmachung. Die Impfung der noch nicht oder ohne Erfolg geimpften, in den Jahren 1876, 1877 und 1878 geborenen Kinder wird Mittwoch, den 23. d. M., Nachmittag von 2 bis 4 Uhr Bei dem bevorstehenden Ouartalwechsel erlauben wir uns, zum Abonnement auf das „ ^ro88«»I»»L»«r - «»a hiermit ergebenst einzuladcn und namentlich unsere geehrten auswärtigen Interessenten auf die baldigste Neubestellung bei der Post aufmerkfam zu machen, damit keine Unterbrechung in der Zusendung eintritt. finden durch unser Blatt, welches in 3SV0 Exemplaren erscheint, im Großenhainer, Radeburger und einem Theile des Das Königliche Gerichtsamt. Schröder. hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 21. Mai.1879. Kömgliches Gerichtsamt. Schröder. eingestellt worden. Großenhain, am 21. Juni 1879. Königlich Sächsisches Gerichtsamt. Schröder. Bekanntmachung. Der zu dem Vermögen des Fabrikanten Robert Friedrich Götze, in Firma „Robert Götze" hier, am 16. April 1879 eröffnete Concursproceß ist durch Beschluß vom 11. Juni 1879 Bekanntmachung. Nach einer Mittheilung des Königlichen Regiments-Commandos wird auf dem Schieß plätze bei Zeithain nicht am 23. und 28. Nachmittags, sondern am 23. und 26. dies. Mts. Nachmittags von 2 bis gegen 6 Uhr scharf geschossen werden, was hiermit unter Bezug nahme auf die Bekanntmachung vom 14. dies. Mts. zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königliche Amtshauptmannschast Großenhain, Von dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamt soll den 3«. Juli 1879 das Friedrich August Starke in Großdobritz zugehörige Feldgrundstück Nr. 1268 des Flurbuchs, Nr. 25 des Grund- und Hypothekenbuchs für Baßlitz, welches Grundstück am 7. September 1878 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 1650 M. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an Großenhainer NnterhMmgs- L AnzeijMIt Donnerstag, den 26. d. M., Abends 8 Uhr Exerciren der Mannschaften von Spritze Nr. 2 in der Turnhalle. Der Zugführer. 7^ Erscheinen: DienStag, Donnerstag, Sonnabend. vlO. Abonnement vierteljährlich 1 Mark. Bekanntmachung. Die für die Stadt Radeburg aufgestellte Landtagswahlliste ist vorschriftsmäßig revidirt worden und liegt für die Betheiligten in hiesiger Rathsexpedition zur Einsicht aus. Einsprüche gegen diese Liste sind bis zum Ende des siebenten Tages nach dem Abdruck des Wahlausschreibens in der Leipziger Zeitung bei deren Verlust allhier an zubringen, auch haben Diejenigen, welche ihre Stimmberechtigung auf Steuerentrichtung außerhalb ihres Wohnortes zu gründen gemeint sind, solches rechtzeitig anher anzuzeigen. Radeburg, am 19. Juni 1879. Der Stadtrath. Hinkel, Brgrmstr. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den 28. August 1879 das dem Weißgerber Friedrich Hermann Rößger in Radeburg zugehörige Grund stück Nr. 90 des Katasters, Fol. 87 des Grund- und Hypothekenbuchs für Radeburg, welches Grundstück am 10. Juni 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2S85 M. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushangenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Radeburg, am 14. Juni 1879. Das Königliche Gerichtsamt. In Stellvertretung: Nietzold, Ref. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den 1. September 1879 das dem Maurer Johann Wilhelm Hermann Mählisch zugehörige Grundstück 4tr. 2926 des Katasters, Fol. 704 des Grund- und Hypothekenbuchs für Radeburg, welches Grundstück am 9./10. Juni 1879 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 4330 M. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Radeburg, am 13. Juni 1879. Das Königliche Gerichtsamt. In Stellvertretung: Nietzold, Ref. Inserate werden Tags vorher bis früh DMr für 1^70 die nächste Nummer angenommen. LOT v potttische wettschau. Der deutsche Reichstag hat seine Berathungcn des Zolltarifs fortgesetzt und dieselben, soweit sie nicht an die Tarifcommission verwiesen sind, großentheils erledigt. In zwischen fand eine bedeutsame Verhandlung über die Münz frage statt. Auf eine Anfrage der Herren Delbrück und Genossen erwiderte der Reichskanzler, daß er noch nicht von der Nützlichkeit einer Aenderung der Münzgesetz gebung überzeugt sei. Die Einstellung der Silberverkäufe sei erfolgt, weil die Reichsregierung die Verantwortlichkeit für die entstehenden großen Verluste nicht tragen will. Für die Zukunft hat sich der Reichskanzler in keiner Weise ge bunden. Wir gestehen, daß wir eine principielle Aenderung der Münzgesetzgebung nicht darin erblicken würden, wenn die Menge der Silbermünzen auf 20 statt auf 10 M. pro Kopf der Bevölkerung berechnet würde. In Betreff der Finanzzölle finden gegenwärtig vertrauliche Verhandlungen statt, und zwar, wie die „Germania" bemerkt, über die Köpfe der Herren Bamberger, Rickert und Lasker hinweg. Die „Vossische Zeitung", welche schon früher über den feigen Wankelmuth der Nationalliberalen gezetert hat, schreibt hierüber: „Immer mehr stellt eö sich heraus, daß der Schwerpunkt der Entscheidung bei der der Führung Bennig- sen'S folgenden Mehrheit der Nationallibera'ten liegt. Bennigsen hatte in den letzten Tagen wiederholt Be sprechungen mit dem Reichskanzler und will man wissen, daß bei der Schlußabstimmnng über den Tarif, also über die Schutz- und Finanzzölle, zusammen fast zwei Drittel der Nationalliberalen für den Tarif votiren werden. Bei einem solchen Stimmenverhältuiß würde unter Assistenz der beiden conservativen Gruppen, der Elsaß-Lothringer, einer Anzahl Wilder, wie Löwe, Berger :c., ohne die Unterstützung des Eentrums der Reichskanzler gewonnenes Spiel haben. Das Centrum scheint ernstlich gewillt zu sein, die Finanzzölle in der vorgeschlagenen Höhe nicht zu bewilligen." Die bevorstehenden Wahlen in Oesterreich führten am 19. d. die deutsch-böhmischen Vertrauensmänner zu einer Eonferenz in Prag zusammen. Das flache Land war jedoch nur durch wenige Delegirte vertreten. Man einigte sich über den Entwurf eines Wahlaufrufes. Derselbe betont besonders die Nothwendigkeit der Sparsamkeit im Staats haushalte, die Regelung der wirthschaftlichen Verhältnisse, die Reducirung des Heeres und die Nothwendigkeit, sich mit den Ezechen zu verständigen. Die Frage bezüglich der Aenderung der Delegationen wurde nur leise gestreift. Die Nothwendigkeit einer Wahlreform ward gar nicht erwähnt. An der Debatte über den Wahlaufruf nahm Herbst hervor ragenden Antheil. Bezüglich des Passus über die 'Noth- Wendigkeit einer Versöhnung mit den Ezechen verlangte Herbst eine schärfere und bestimmtere Fassung des Absatzes und wies darauf hin, daß die Deutschen in Böhmen der Ansicht sind: „Wenn Deutsche und Ezechen sich vertragen, wird es besser gehen, denn dann würden die Ungarn ihren Einfluß verlieren." Herbst schloß seine Ausführungen mit der Bemerkung, daß die Gleichartigkeit der Interessen eine Versöhnung mit den Ezechen herbeiführen müsse. Iw. Ruß hielt den Absatz über die Versöhnung mit den Ezechen für überflüssig, betonte aber scharf die „brutalen wirthschaft lichen Angriffe Deutschlands" gegen Oesterreich und verlangte Repressalien von Seite des österreichischen Cabinets. Nack- dem noch die Heereöreduction als nothwendig betont worden, fand die Debatte ihren friedlichen Abschluß. — Die Be setzung des Sandschaks Novi-Bazar ist auf unbestimmte Zeit vertagt. Die „Montagsrevue" meldet darüber: Ein materieller Beschluß in Betreff des Einmarsches ist noch nicht gefaßt worden. Es ist vielmehr gewiß, daß man diesen Entschluß von dem Ergebnisse der bevorstehenden Erhebungen über den Zustand der Straßen, Brücken und der Garnisonsverhältnisse, von den Möglichkeiten leichter und billiger Verpflegung der Truppen u. s. f. abhängig machen wird. Den Gerüchten über Eoncentrirung einer außergewöhn lichen italienischen Truppenmacht an der österreichischen Grenze, wie dieselben von Wiener Blättern in die Welt gesandt werden, tritt die „Italic" mit einer Darstellung des wahren Sachverhalts entgegen. Nach ihren Angaben befinden sich in den an die österreichische Grenze stoßenden Provinzen gegenwärtig an Truppen, welche vom m. Armee corps abhängen, vier Brigaden Infanterie, zwei Regimenter Bersaglieri, zwei Brigaden Eavallerie, ein Regiment Feld artillerie und ein Regiment Festungsartillerie — im Ganzen 31 Bataillone, 24 Escadronen, 10 Batterien, 15 Com pagnien mit einer Gesammtstärke von 20,327 Mann. Die Stärke der Truppen ist bei dieser Angabe nach den Cadres berechnet und der Effectivbestand ist ein geringerer. Zu diesen 20,MO Mann kommen noch vier Bataillone Alpen jäger mit einer Stärke von 4(>M Mann. „Man sieht daraus", bemerkt die „Jtalie", „wie bedeutend sich diese Ziffer von der in Wiener Blättern angegebenen Zahl von 73,000 Mann unterscheidet. UeberdieS darf nicht vergessen werden, daß das Armeccorpö von Verona um ein Regiment Bersaglieri, zwei Regimenter Cavallerie und ein Regiment Festnngsartillerie mehr hat, als es haben würde, wenn sämmtliche italienischen Armeecorps einen gleichen Normal stand hätten, wie es in Deutschland der Fall ist. Die