Einleitung. An dein Fortschritt und dem Aufschwung, den die Industrie III den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen hat, hat die mechanische Schuhfabrikation in erster Linie regen Antheil genommen. Vor 20 Jahren noch in den Kinderschuhen steckend und fast nnr dem Namen nach aus Amerika — ihrem Mutterlande — bekannt, hat sie heute auch in Deutschland eine so bedeutende Ausdehnung und Vollkommenheit erlangt, wie es wenigen Industriezweigen in diesem verhültniß- müßig kurzen Zeiträume möglich gewesen ist. Als Beweis für diese Behaup- tnng mag gelten, daß die Zahl der in den 70er Jahren bestandenen Schuh fabriken in Deutschland sich auf etwa 60 bezifferte, während heute deren ea. 1800 größere und kleinere existiren, wovon auf Pirmasens allein ca. 125 entfallen. Die Herstellung des Schuhwerkes mittelst Maschine» hat man lange Zeit für unausführbar gehalten, und manche Anstrengungen seitens der Technik waren erforderlich, für diesen Industriezweig brauchbare Hilfsmaschinen her zustellen. Der Anfang, Schuhe mit Maschinen anzufertigen, ist in Amerika gemacht worden, und wurde iu erster Linie durch die dortigen allgemein üblichen hohen Arbeitslöhne bedingt. Ein Bedürfniß für solche Maschinen lag in Deutschland, wo die Lohn Verhältnisse ganz andere waren, nur in geringem Maße vor, und hatte darum die deutsche Technik auch vorerst keine Veranlassung, sich mit der Aufgabe, Schuhmaschineu zu bauen, zu befasse». Heute, nachdem die Lohn- und sonstigen Verhältnisse auch bei uns eine bedeutende Reuderung erfahren haben, liegt die Sache wesentlich anders, und manche wichtige Erfindung auf diesen» Gebiete entsprang deutschem Geiste und ist deutsches Eigeuthum.