22 II. Abschnitt. Die Bodenarbeit. Das für den Stiefclboden zu verwendende Leder ist in den meisten Füllen lohgares Bache- oder Sohlleder, welches vom Gerber entweder gewalzt oder gehämmert also arbeitsfertig — bezogen wird. Das mechanische Hämmern, welches der Handarbeit nachgebildet ist, ist eine Operation, die mit der größt möglichsten Sorgfalt ausgeführt werden muß, wenn der Hammer nicht mehr Schaden als Nutzen stiften soll, weil gar leicht die Lederfaser beschädigt wird nnd dann das Leder nicht nur den Zusammenhang und die Haltbarkeit verliert, sondern auch leicht fleckig wird, waS besonders bei der fertigen Waare das schöne Aussehen sehr beeinträchtigt. Außerdem ist ciu richtiges Hämmern, weil der Hammer nur eine ganz kleine, runde Flüche hat, mit sehr großen Schwierig keiten verbunden und sind Unebenheiten im Leder bei diesem Verfahren, Ivo ein Hammerschlag neben dem anderen geschehen mnß, absolut nicht zn vermeiden. Das mechanische Walzen erreicht den Zweck der möglichsten Comprimirung des Leders (Schließen der Poren w.) ans eine dem Leder weniger gefahrvolle Weise um Vieles besser, weshalb in England nnd Amerika und in letzter Zeit auch in Deutschland das Leder fast mir gewalzt wird. Aber auch bei dieser Operation ist gar Vieles zu beachten, wenn das Resultat ein gutes sein soll. Es ist dies allerdings nur Sache des Lederfabrikanten und hat eigentlich mit der Schuhfabrikation nichts zu thun; trotzdem aber ist dieser Punkt wichtig genug, um auch hier wenigstens oberflächlich berührt zu werden. Zum Trennen der Häute in Streifen bedient man sich mit Vortheil der Rangirmaschine (Fig. 20), einer Maschine, in Construction der vorher be schriebenen Stanzmaschine nicht unähnlich, mit einem ans- und abwärts gehenden festen Messer von 125 bis 160 cm Länge, das nach jedem Hub einen Streifen von der Haut abtrennt. Die Streifen können in jeder gewünschten Breite ab geschnitten werden und eine an der Maschine befindliche verstellbare Skala ermög licht es, genaue Schnittbreiten festzustellen. Unter dem Messer befindet sich ein walzenförmiger Schneidklotz aus Hirn holz, der nach Bedürfniß gedreht und dadurch auf lange Zeit brauchbar erhalten werden kann. Wenn die Haut getheilt ist, ist es gut, die Streifen, selbst wenn das Leder gewalzt oder geklopft gekauft ist, doch noch einmal durch ein Walz werk gehen zu lassen; es wird dadurch eine weitere Festigkeit erzielt nnd dem