III. Die Chromgerbung. Die Anwendung der gerbenden Chromverbindungen erfolgt nach zwei verschiedenen Verfahren, welche man als das Einbad- und Zweibadverfahren unterscheidet, je nachdem nur ein ein ziges oder zwei (und mehr) Bäder zur Durchführung des Gerb- processes erforderlich sind. a) Das Einbadverfahren wird in der Regel bei den Chromoxydsalzen angewendet, während das Zweibadverfahren sich am besten für die Gerbung mit chrom sauren Salzen oder mit Chromsäure selbst eignet. In beiden Fällen handelt es sich im wesentlichen darum, in den Hautblössen die Abscheidung von unlöslichem Chromoxyd zu veranlassen. Um diese Abscheidung aus den Chromoxydsalzen, in denen es sehr fest gebunden ist, zu bewirken, verfährt man beim Einbadver fahren in der Weise, dass man die Chromoxydsalzlösungen mit soviel Alkali, z. B. mit Soda, versetzt, bis eben die Abscheidung von unlöslichem Chromoxydhydrat beginnt, worauf man die so erhaltenen Lösungen mit den Häuten zusammenbringt. Dabei wird ein Theil der das Chromoxyd bindenden Säure von dem Alkali verbraucht, während auf der andern Seite gleichzeitig ein an Chromoxyd überreiches Salz gebildet wird, welches gegenüber der in ihm enthaltenen Säuremenge einen Ueberschuss an Chromoxyd enthält. Diese Art von Salzen bezeichnet man im allgemeinen als basische Salze; sie lassen sich sowohl aus den sauren, wie aus den normalen Salzen herstellen. Im vorliegenden Fall stellen sie gewissermaassen eine Auflösung von freiem Chromoxyd in neutralem Salz dar. Das in ihnen enthaltene Chromoxyd ist nur sehr lose gebunden und wird beim Zusammentreffen mit der Haut faser ausserordentlich leicht von dieser aufgenommen unter Zurück lassung des normalen oder auch sogar des sauren Chromoxydsalzes. b) Das Zweibadverfahren, welches die Abscheidung des Chromoxyds aus der Chromsäure und ihren Salzen bezweckt, besteht im allgemeinen darin, dass man die Häute zunächst mit der Chromsäurelösung imprägnirt und sie dann