Oxyden gegenüber den Säuren stark basische Eigenschaften auf weisen, so dass sie sich mit jenen zu beständigen Salzen, den Chrom salzen, vereinigen, besitzt im Gegensatz hierzu die höchste Oxy dationsstufe des Chroms stark sauren Charakter, und ihre Verbin dungen mit Basen bilden die Salze der Chromsäure. Man erhält daher Salze des Chroms sowohl durch Vereinigung mit Basen, als auch mit Säuren, je nachdem man von der höchsten Oxydationsstufe oder von der niederen ausgeht. So entsteht z. B. aus Chromsäure und Kali das chromsaure Kali, andererseits durch Vereinigung von Chromoxyd mit Schwefelsäure das schwefelsaure Chrom oxyd. Die Chromoxydulsalze sind sehr unbeständig und kommen für die Gerberei nicht in Frage; von den Chromoxydsalzen sind äusser dem Chromchlorid, dem salzsauren Chromoxyd, noch das schwefelsaure Chromoxyd, sowie die Chromalaune, die Doppelsalze aus schwefelsaurem Chromoxyd mit den schwefelsauren Alkali salzen, von grosser Bedeutung für die Gerberei; dasselbe gilt fast in noch höherem Grade von den chromsauren Salzen, von denen das bekannteste, das Kaliumbichromat oder saure chromsaure Kali, in grossen Mengen fabrikmässig hergestellt wird. Man gewinnt es durch Erhitzen von Chromeisenstein mit Kalk an der Luft, Auf lösen des entstandenen Calciumchromats in Schwefelsäure und Um setzen des dabei gebildeten Calciumbichromats mit Pottasche. Die Chromoxydsalze sind in Wasser leicht löslich; aus ihren Lösungen fällen Alkalien, kohlensaure Alkalien und Sulfide der Alkalien Chromhydroxyd als voluminösen, in Wasser ganz un löslichen graublauen Niederschlag. Beim Glühen entsteht daraus Chromoxyd. Von besonderer Wichtigkeit für die Gerberei ist ferner das Verhalten der Chromsäureverbindungen gegen reduci- rende Substanzen, indem die Chromsäureverbindungen durch diese in Chromoxydverbindungen übergeführt werden; die gebräuchlich sten Reduktionsmittel in der Gerberei sind die schweflige Säure und deren Salze, sowie Schwefelwasserstoff; doch sind äusser diesen noch eine sehr grosse Anzahl anderer Verbindungen vor geschlagen worden. Im allgemeinen ist für die Chromgerbung das folgende Verhalten der Chromsäure von Bedeutung. Bei der Einwirkung von schwefliger Säure auf eine Chrom säurelösung scheidet sich zuerst braunes chromsaures Chromoxyd aus, bei fortgesetzter Einwirkung bildet sich schwefelsaures Chrom oxyd, beim Einleiten von Schwefelwasserstoff fällt sogleich grünes