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1. Beilage zu Nr. L« des Pulsnitzer Wochenblattes. Sonnabend, den 20. Mai 1899 Verantwortlicher Redacteur Hermann Schulze in Pulsnitz. — Druck und V'rlag von E. L. Försters Erben in Pulsnitz. (Fortsetzung aus dem Hauptblatt.) Gegend unsicher gemacht hatten. Auch viele Helfershelfer dieser Verbrecher wurden verhaftet; unter den Verhafteten^ befinden sich einige Bürgermeister und Gemeindesecretäre.! Außerdem verfielen einige Gemeindeverwaltungen, welche mit den verhafteten Banditen unter einer Decke steckten, dem Schicksal der Auflösung. Frankreich. Major Marchand, der Held von Faschoda, wird nächstens aus Afrika nach Frankreich zurückkehren. Der französische Ministerrath hat bereits das Programm eines festlichen Empfanges Marchands und seiner Leute test- gestellt; zur Stunde dürfte die Expedition Marchand in dem Hafenplatz Dschbuti eingetroffen sein. — Zur Dreyfusaffäre bringen „Figaro" und „Voltaire" neue sensationelle Ver öffentlichungen. Ihnen zu Folge hat der Generalstabshaupt mann Cuignet vor dem Cassationshofe erklärt, daß sich die Worte „eottö Oanaill« äs D." in dem berühmten Borde rau gar nicht auf Dreyfus, sondern auf einen Subalternbe amten, Namens Dubois, bezogen hätten. Weiter geht aus den Veröffentlichungen hervor, daß nach dein Gutachten der Sachverständigen das Briefpapier Estsrhacy's mit dem Papier des Borderaus gleich ist, was den Verdacht nur verstärken kann, daß Esterhacy der Verfasser des Borderaus ist. Bulgarien. Bei den jüngsten Neuwahlen zu: bulga rischen Sobranje soll es bös zugegangen sein; in vielen Wahlkreisen soll es Hunderte von Verwundeten und zahlreiche Getödtete gegeben haben. Die Nachricht eines Petersburger Blattes von einem Attentatsversuche eines Führers der macedonischen Liga auf den Fürsten Ferdinand getegentlich einer Audienz wird seitens der „Agence Bulgare" als Er findung bezeichnet. Südafrika. In Johannesburg sind auf Befehl der Transvaal-Regierung sieben Personen unter der Anschuldi gung des Hochverraths verhaftet worden; sie wurden nach Pretoria gebracht. Die Mehrzahl der Verhafteten hat unter englischer Fahne gedient, in Folge dessen der diplomatische Agent Englands in Pretoria dem Präsidenten Krüger sein Bedauern aussvrach, Leute, welche die englische Uniform getragen, in diese Angelegenheit verwickelt zu sehen. Krüger antwortete entgegenkommend, betonend, daß der Zwischenfall hoffentlich keine weiteren Folgen haben werde. Philippinen. Die letzten spanischen Truppen au den Philippinen, die bisherige Garnison von Zamboanga werden nächstens eingeschifft werben. Alsdann werden die Amerikaner Zamboanga und die Insel Jolo besetzen. Vermischtes, * Allen stein. Hente Abend wurde in der Nähe der Stadt das Fuhrwerk einer Jagdgesellschaft beim Pas- siren des Bahndammes vom Zuge erfaßt. Drei Personen wurden hierbei getödlet. * Einen entsetzlichen Anblick hatten am 17. Mai Nach mittag die Passagiere des Wiener Schnellzuges, als kurz vor der Station N e st o m i tz bei Aussig der Zug zum Stehen gebracht worden war. Daselbst hatte sich eine etwa 40 Jahre alte Frau vor die Maschine geworfen und war schrecklich verstümmelt worden. Der Leib war vollständig aufgerissen und beide Hände abgefahren worden. Der Tod der Frauensperson, die schon früher einen mißglückten Selbst mordversuch in der Elbe unternommen hatte, war auf der Stelle eingetreten. * Zu 10 Jahren schweren Kerkers verurtheilt wurde, wie aus Pisa gemeldet wird, der Graf Horcelli, welcher vor einiger Zeit mit einer Vogelflinte einen Knaben erschoß, den er in seinem Garten beim Apfeldiebstahl ertappt hatte. * In Marpingen wurde ein sehr vermögender Bauer von seinem anscheinend nicht nüchternen Sohne erschlagen Der Thäter, der die Leiche noch mit Füßen trat, ist ver haftet. * Ein ganz eigenartiger Unfall hat sich Abends auf dem Boulevard Saint-Michel in Paris zugelragen Eine ungewöhnlich beleibte Dame hatte eine Droschke bestiegen. Kaum hatte sie sich jedvch auf den Sitz niedergelassen, oder vielmehr hingegossen, als dieser einbrach. Die Dame schrie voller Schrecken um Hilse, denn das Pferd ging im Ge gensatz zu der Gewohnheit der meisten Droschkengäule, im scharfen Trabe davon. Ein Polizist siel schließlich dem Pferd in die Zügel, während die Menge der Dame zu Hilse eilte. Es stellte sich nun heraus, daß nicht uur die Bank, sondern auch der Boden der Droschke unter der Last eingebrochen war. Die Dame hing in dem zerbrochenen Fuhrwerk, ihre Beine schleiften aus dem Boden. Um sie zu befreien, mußte das Pferd ausgespannt und die Droschke emporgehoben werden, damit die Dame unten herausgezogen werden konnte, was unter allgemeiner Heiterkeit vor sich ging * Einen Selbstmord unter merkwürdigen Umständen beging der Kinderarzt Laforest in Paris. Er war mit einer gefeierten Schönheit, der Tochter eines mehrfachen Millionärs, verheiratet und Vater dreier Kinder. Laforest sollte nun wegen schweren Sittlichkeitsdeliktes verhaftet wer- den; im günstigsten Falle war die Einlieferung in eine Irrenanstalt sein Los. Frau Laforest billigte nun nicht bloß den Entschluß ihres Gatten, sich in seinem Arbeits- zimmer durch Gaseinatmung zu töten; sie hielt auch ihr Versprechen, während der Katastrophe im Nebenzimmer verweilend, seine Ausrufe der letzten Augenblicke sorglich anzumerken und seine Fragen zu beantworten. Pünktlich führte die junge Frau alles aus. Sie erzählte den gan zen Hergang bis zu dem entsetzlichen Momente, da Laforest die letzten vernehmlichen Worte sprach: „Ich leide surch- bar, ich sühne I„ * Am Himmelfahrtstage übte der Turnverein in Wald fischbach in der Pfalz zum ersten Male im Freien Dabei wollte ein flotter Turner über ein eisernes Stacket springen, aber er sprang zu kurz und alsbald durchbohrte ihm eine Eisenspitze die Brust. Da das Herz mit durchstochen wurde, se starb der junge Mensch auf der Stelle. * Messer, Gabel, Scheere, Licht nehmen brave Kinder nicht! — Dr. Seidelmann hat aus den Krankheitsbüchern der Breslauer Universitäts-Augenklinik 223 Fälle von Ver letzungen eines Auges mit nachfolgender Erblindung des selben zusammengestellt und fand darunter über20°/o durch Leichtsinn der Kinder verursacht. Die Gegenstände, mit denen beim Spielen die Verletzungen beigebracht wurden, waren namentlich: Messer (7 mal), Gabeln (3 mal^, Bol zen (7 mal), Scheere (4 mal), Licht (1 mal), Schieferstift (2 mal), Zündhütchen (7 mal), Pulver (3 mal), Zirkel (1 mal), drehender Strick beim Springen (2 mal), durch Bos heit wurden 12°/g Erblindungen verursacht und zwar mit Faustschlägen (10 mal), Steinen (2 mal), Stange (2 mal), Stock und Peitsche (5 mal). * Unter sta kem Gewitter und Sturm ging e n Hagel schlag in der Hessen-Kasseler Gegend nieder. Ein Blitz schlag traf bei Llchtenau eine Gruppe von 10 jungen Mädchen, welche im Wälde gearbeitet und unter den Bäumen Schutz gesuKt hatten. , Eins Ser Mädchen wurde sofort getödtet, die anderen wurden betäubt, mehrere ge lähmt und schwer verletzt. Die angewandten Wiederbe- lebungsversuche waren bei den Betäubten erfolgreich. * Bald blüht neben dem Hollunder und den anderen schönen Frühtingskindern auch der nette aber nichts weniger als harmlose Geselle: der Goldregen, dessen Rinde, Blät- t>r und Blüten das starke Gift Cytisin enthalten. Man waine die Kinder ausdrücklich vor ihm. * Ein seltsames Mißgeschick widerfuhr einem Rad fahrer in Berlin, der mrl seiner Maschine seitwärts auS- glstt und mit voller Gewalt in eine Eierkists hineinschlug. Der Aermste brauchte für den Spott nicht zu sorgen, der Anblick des ziemlich beleibten Herrn in der gelben Dotter- sauce erregte die laute Heiterkeit aller Umstehenden. Der Radler mußte noch dem Eierbesitzer elf Mark Schodener- satz leisten. * Das heiratsfähige Alter wird von den Gesetz,n der einzelnen Staaten sehr verschieden vorgeschrieben. Während in Deutschland der Mann bisher achtzehn Jahre zählen mußte, verlangt nun das neue Bürgerliche Gesetzbuch ein undzwanzig; de Frau muß mindestens sechzehn Jahre alt sem. In Oesterreich sind für beide Geschlechter vierzehn Jahre das vorgeschriebene Alter. In Frankreich und auch in Belgien bestimmt das Gesetz für den Mann sechzehn, für die Fran tüntzehn Jahre, in Spanien vierzehn bezieh ungsweise zwölf Jahre. In Ungarn sind für Katholiken vierzehn rejp. zwölf, für P oteftauten achtzehn und fünf zehn Jahre vorgefchrieben. Während sonst überall das Heiratsalter für die Frau früher als für den Mann ein tritt, macht Rußland eine Ausnahme davon; hier gilt die Frau erst mit sechzehn Jah en heiratsfähig, der Mann dagegen schon mit vierzehn. Griechenland und die Schweiz haben dieselben Bestimmungen wie Spanien; die Türkei aber schreibt gar kein bestimmtes Alter vor, sie hält zur Eingehung der Ehe höchstens einige Religionskenninisse für erforderlich. Biola. Novelle von Levin Schücking. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) In den Nachmittagsstunden eines schönen verschleierten träumerischen Tages saßen die beiden jungen Leute zusammen auf dem Rasen zwischen den mächtigen Wurzeln meiner Lieblingsulme, plaudernd, scherzend, sich neckend und darüber die Welt um sich her vergessend, wie gewöhnlich, während meine Frau und ich, — mit dem angeblichen Amüsement von Stricken und Lesen beschäftigt — auf einer unfern da neben angebrachten Bank saßen. Nach einer Weile hörte ich Viola sagen: „Sie müssen mir einen Gefallen thun, Herr Hellborn, Sie müssen mir einen Vers aus dem Stegreif machen!" Bei diesen Worten begegnete sich mein Blick mildem meines Neffen, der einen höchst komischen Schrecken ausdrückte. Ich stieß einige maliciöse Gurgeltöne aus, und nahm dann den Anschein an, als entführen sie mir vor Entzücken über eine Stelle in „Schleiermacher's Reden", die ich just vor mir hatte. Arthur warf einen bittenden Blick auf mich und ant wortete mit einer verzweiflungsoollen Heiterkeit: „Lieben Sie denn Stegreifdichtungen? Ich meine, es sind doch gewöhnlich die flachsten Fadheiten, welche man er denken kann. Ich weiß die Zeit nicht mehr, wo ich eine gemacht habe." „Aber versuchen Sie es jetzt, nur ein einziges Mal," versetzte Viola. „Ich las eme Notiz vor längerer Zeit in einem Journal, ich glaube, es war die Novellenzeitung, worin gesagt wurde, Sie hätten eine merkwürdige Stärke darin, so daß Sie nur von den italienischen Improvisatoren übertroffen würden. Kommen Sie — ich will es aufschreiben, damit ich Sie immer daran erinnern kann!" Und das junge Mädchen zog ein Notizbuch, so groß, wie ein Visitenkartentäschchen, und einen Stift wie eine Stecknadel hervor. Arthur holte tief Athem, und dann, mit einem plötz lichen Entschluß, für das schreckliche Risico, worauf er seine Lorbeeren setzte, auch möglichst viel zu gewinnen, sagte er: „Nun wohl, ich will es auf eine Bedingung hin thun; Sie sollen mir eine Gunst gewähren, und zwar vorher . . . ich würde sie doch früher oder später ohne Erlaubniß mir haben nehmen müssen, denn sie wird mir mit jeder Minute unentbehrlicher. Sie müssen mir . . . einen Ihrer süßesten Küsse geben!" Das junge Mädchen erröthete bis unter die Haarwurzeln, warf einen scheuen Seitenblick auf mich und meine Frau, sah uns offenbar mit großer Befriedigung ganz außerordent lich beschäftigt und erinnerte sich zu ihrer Beruhigung, daß wir taubstumm seien; dann machte sie den bezauberndsten kleinen Mund auf, und sagte, zu Arthur aufblickend, mit ihren Augen höchst vernehmlich: „Nun wohl, wenn Sie denn nun einmal durchaus müssen . . . !" Der junge Mann hatte diese rasche Bereitwilligkeit offenbar nicht erwartet; er hatte wohl nie so direkt und un umwunden um einen Kuß gebeten und ihn nie so unbe fangen und offenherzig zugestanden erhalten. Aber er fand sich sehr gut in diese neue Phase eines Frauenchar'acters. Und als seine Lippen sich auf die Viola's senkten, wie eine Biene sich in den Kelch einer Waldblume stürzt — da war ich, über den Rand meiner Brille fortspähend, neugierig, ob er jetzt noch wohl an seine Improvisation denke. Er ver sicherte mir später, daß der störende Gedanke daran in jenem Augenblick vollständig aus seinem Gemüthe verschwunden gewesen! Wenn das der Fall und wenn er die Zögerung nicht benutzte, sich ein wenig vorzuberciten, so muß ich gestehen, daß der kleine Gott Cupido ihn auf merkwürdige Weise be geisterte ; denn vorher hätte ich ihn nie für fähig gehalten, aus dem Gleichklang der Worte Sonne und Wonne, oder Liebe und Triebe aucy nur den geringsten Nutzen zu ziehen. „Und nun meinen Vers," sagte Viola, „er muß aber sehr schön sein, denn Sie unartiger Poet haben mir den Strauß an meiner Brust ganz zerdrückt." Mit einem verzweiflungsvollen Enthusiasmus, der je doch gegen das Ende seiner Declamation hin immer kühler wurde und den Spuren geistiger Anstrengung wich, begann Arthur: Die Rosen sagen, die ich Dir gebrochen, — — Mehr als mein Mund vermöcht' in vielen Wochen. Sie brachen welkten berührt von meinem Herzen; Es muß anstecken wohl mit seinen Schmerzen! Viola klatschte mit den Händen. „Also so improvisirt man?" sagte sie. „Es ist sehr spaßhaft. Aber es ist hübsch. Ist es eines von Ihren besten ?" „Besser als etwas, was ich jemals gemacht habe. Besser als eines meiner gedruckten Gedichte!" Arthur blickte zu mir herüber mit einem triumphirenden Blick, der meinen Sarkasmus zu Boden schlug. Ich stieß oiesmal keine Gurgeltöne aus; aber meine Frau that es, in einer Zustimmenden, ihre Befriedigung ausdrückenden Weise, wie Frauen sich eben befriedigt fühlen, wenn sie eine Angelegenheit dieser Art auf dem rechten gewiesenen Wege sehen. Viola schrieb sich den Vers auf und Arthur auch; er hat seitdem Gedichte in Journale und den Musen almanach geliefert, ein auffallendes Beispiel, wie schlum mernde Talente plötzlich durch ein hübsches, verliebtes, junges Mädchen aufgeweckt werden können! Am Tage darauf ward ein kleiner Ausflug in ein von meiner ländlichen Besitzung nicht fernes, anmuthiges Gebirgs- thal unternommen. Wir mußten dazu auf die Eisenbahn station fahren, um eine Station weit den nächsten Zug zu benutzen. Als wir von dem Ausflug zurückgekommen waren und den Zuq verlassen hatten, blieben wir eine Weile stehen, die herausstiömenden Passagiere zu betrachten — für uns Leute vom Lande war dies immer ein fesselndes Vergnügen. Unter denen, welche die Waggons verließen, bemerkte ich einen langen, dünnen Burschen mit einem Pack Anschlag zettel unter dem Arme und einem sehr klebrigen Topf mit Kleister in der Hand. Viola und Arthur waren durch die Menge von uns, meiner Frau und mir, getrennt und be merkten ihn nicht. Wir sahen ihm zu, wie er an einer der Ecken des Stationsgebäudes eines seiner Blätter anzukleben begann. „Vielleicht wird eine Thierbude angekündigt," sagte meine Frau. „Die Kinder, welche nächste Woche aus dem Institute kommen, werden ihre Freude an den Affen haben — wir müssen mit ihnen hierher fahren." Es war aber gar keine Rede von einer Thierbude; auch nicht im Mindesten von Affen ... mit überaus be stürzten Mienen sahen wir uns an, als wir entdeckten, daß es etwas durchaus Anderes war! (Fortsetzung folgt.) Eine PsingstleMon. Flitterwochen-Humoreske von Emil Berdau. (Nachdruck verboten.) Man sagt: „Gewitter reinigen die Luft" und mit Recht. Wie herrlich atmet sich's im rosigen Licht, wenn so ein Potpourri von Blitz, Donner, Wolkenbruch, Sturm wind, auch etliche Hagelschlossen sich im MoZro kurioso abgespielt hat und im des Blättersäuselns, Vogel- gejanges, Sonnenscheins und «frischender Kühle ausklingt. ' Geschieht ein solches Gewitter um die Pfingstzeit, dann meint man, ein neues Quantum herrlicher Lust habe sich über die Nalur und die Menschheit ausgegossen und alles müsse mit fremden Zungen und doch verständlicher, zu Herzen gehender Sprache von dem großen Nutzen einer elektrischen Entladung predigen. Es giebt aber auch Gewitter im „Eheleben". Doch gilt von ihnen das Nämliche, wie von denen in der Na tur : „sie reinigen die Lust." Wie herrlich kost sich's im rosigen Licht der Ampel, wenn sie ein Potpourri von Thränen, Ohnmächten, bebenden Lippen, tragischem Pathos und fliegenden Pantoffeln sich im krssto uxpassionato oon molto gusto abgespielt hat und im zauberisch süßen I^rgtmtto des Umarmens, Küssens, halberstickten Flüsterns und Seufzens ausklingt. Geschieht solch ein „Gewitter" um die Pfingstzeit, dann meint man auch, ein neues Quan tum „Sommerfrische" habe sich über die „Menschheit" aus gebreitet und alles müßte mit beredten, deutlichen Zungen und sehr verständlicher, zu „Strande" gehender Sprache von dem großen Nutzen einer „Badekur" predigen. So erging es auch den beiden „sechs Monate alten" Eheleutchen Arthur und Flossa Tintenberger in — thut nichts zur Sache! Es war am zweiten Pfingstfeiertag. Flossa hatte schon am Tage vorher ihren neuesten „tailor maäo" vor- mittagsAzur Kirche spazieren geführt und den ganzen Nach mittag auf der Promenade am Arm ihres Arthur die Lob-