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kranken Thiere schuppen sichMnd am ganzen Körper mehr oder weniger mit einer schwammigen Kruste bedeckt und verenden bald. Die Krankheit scheint eine ansteckende zu sein. Man vermuthet, daß sie durch die eingesetzten gro ßen Galitier Streichkarpfen eingeschleppt worden ist. — Ein frohes Wiedersehen konnte die Frau eines Knechtes in Teichwolframsdorf feiern. Dieselbe stand auf dem dortigen Rittergute in Dienst und hatte vor drei Jahren aus einem Acker ihr Portemonnaie verloren, das sie trotz langen Suchens nicht wieder fand. Groß war das Staunen und die Freude der Verlustträgerin, als dieser Tage ihr Monn beim Ackern das verfaulte Por temonnaie mit dem wohlbehaltenen Gelde an die Ober fläche förderte. Schandau, 26. April. Eine respectable Forelle wurde dieser Tage oberhalb der Nassegrundbrücke beim Wasserfall im Kirnitzschthale gefangen. Dieselbe wog 4*/, Pfund und hatte eine Länge von 61 am. — Ju Schönnewitz verunglückte am Sonntag Nachmitag ein dreizehnjähriger Knabe beim Versteckespielen dadurch, daß er in einer Scheune von dem Balken fiel und dadurch beide Arme und ein Bein brach. — Die 'SonnaMdule in Coswig, über der ge- meingefährliches Treiben wir kürzlich berichteten, sitzt, wie verlautet, jetzt hinter Schloß und Riegel. An den Folgen der Lehren dieser Frau liegen außer ein^m Mädchen noch andere Personen krank darnieder. — Mit dem 25. Sprößlmg wurde in Oelsnitz i. V. ein Schieferdeckermeister erfreut. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Der Kaiser gedenkt nach seinem Besuch am badischen Hofe an diesem Freitag in Wiesbaden einzutreffen und daselbst Abends einer Vorstellung im Hof theater beizuwohnen; nach deren Beendigung soll die Rück reise nach Berlin, resp. Potsdam erfolgen. — Die Kaiserin ist mit den drei jüngsten kaiserlichen Prinzen und der Prinzessin Victoria Lu se am Dienstag Nachmittag aus dem Berliner Residenzschlosse nach dem Neuen Palais bei Potsdam, dem bevorzugten Sommerheim der kaiserlichen Familie, übergesiedelt. Was die bisherigen Meldungen über den Ort der diesjährigen Sommerfrische der kaiserlichen Familie anbelangt, so lauten dieselben noch widersprechend. — Der Reichstag setzte am Dienstag seine Verhand lungen nach mehrtägiger Pause wieder fort. Die Sitzung wurde vollständig durch die Erörterung des vom antisemi tischen Abgeordneten Liebermann v. Sonnenberg eingereichten Antrages auf Verbot des Schächtens (Betäubens der Schlacht- thiere) ausgefüllt. Der Abgeordnete Dr. Vielhabcn (Antisemit) begründete den Antrag seines Parteigenossen, und zwar hauptsächlich vom Standpunkte der Menfchlichkeit aus, doch stieß das geforderte Schächtverbot in der nachfolgenden Dis- cussion überwiegend auf Wiederspruch. So verhielt sich der Abgeordnete Dr. Lieber (Centrum) ablehnend gegen dasselbe, da es sich nach seiner Meinung hierbei um eine religiöse Frage handele, denn die gläubigen Juden dürften nichtge- schächtetes Fleisch nicht genießen, das Centrum könne aber gemäß seiner Ucberlieferung .bei einem Eingriff in religiöse rituelle Vorschriften nicht mitwirken; außerdem vermochte der Centrumsredner in dem Schächten keineswegs eine Thier quälerei zu erkennen. Unter letzterem Gesichtspunkte sprachen sich auch die Abgeordneten Dr. Kruse <nat.-lib.) Rickert (fr. Verein.), Schrader (fr. Vereinig.), Höffel (Reichsp), v. Tiedemann (Reichsp ), Liebknecht (soz-vem.), Eickhoff (fr. Volksp.) und Hoffmann (südd. Volksp.) gegen den Antrag Liebermann aus, der anderseits außer vom Abg. Dr. Viel haben noch von den antisemitischen Abgeordneten Dr. Böckel und Bindewald, sowie vom konservativen Abgeordneten Dr. Oertel vertheidigt wurde. Die Debatte endete mit dem Be schluß, noch eine zweite Lesung des Antrages Liebermann vorzunehmen, trotzdem kann dessen schließliche Ablehnung schon jetzt als sicher gelten. — Die Berathung der umfangreichen Novelle zum Jnvaliditäts-Versicherungsgesetz ist seitens der betreffenden Reichstagscommission am Dienstag endgiltig zum Abschluß gebracht worden. Lediglich die Gesammtabstimmung über das Gesetz, wie es in der Commissionsfaffung vorliegt, steht noch aus. — Zum Unterstaatssecretair im preußischen Finanz ministerium ist an Stelle des in den Ruhestand getretenen Unterstaatssecretairs Meinecke der Geh. Oberfinanzralh Lehnert ernannt worden. Berlin, 25. April. Das „Berl. Tagebl." meldet aus London: Der von New-Orlerns nach New-Jork bestimmte Dampfer „Whitney ist bei Florida gesunken; 27 Personen darunter der Kapitän, sind ertrunken. — Der durch den amerikanischen Marine-Capitain Coghlan herbeigeführte Zwischenfall gilt, nachdem der ameri kanische Staatssecretair Hay dem deutscken Botschafter v. Holleben sein Bedauern über die deutschfeindliche Banketrede Coghlan's ausgedrückt, und in Hinblick auf die Erklärung der „Nordd. Allg. Ztg.", daß die deutsche Regierung mit der Entschuldigung Mr. Hay's die Sache als abgethan be trachte, für erledigt. Doch wird, wie verlautet, in Washin- toner Regierungskreilen versichert, der Präsident Mac Kinley sei entschlossen, Deutschland vollste Genugthuung wegen des genannten Vorkommnisses z geben. Merkwürdig freilich ist es, daß laut einer officiösen Meldung aus New Dork gerade der Kreuzer „Raleigh", dessen Commandant Coghlan ist, Ordre erhalten hat, die amerikanische Marine bei der in Philadelphia stattfindenden Erinnerungsfeier des Seesieges des Admirals Dewey vor Manila zu vertreten, wobei der „Raleigh" sogar durch einen Besuch des Präsidenten Mac Kinley ausgezeichnet werben soll. Der famose Capitain Coghlan scheint demnach an den amtlichen Washingtoner Stellen keineswegs so sehr in Ungnade gefallen zu sein! Oesterreich-Uugarn. Der an verschiedenen Orten Böhmens ausgebrochene Streik dieser und jener Arbeiter kategorie zeigt mitunter bedenkliche Züge. So begingen die streikenden Bauarbeiter in Budweis derartige Ausschreitungen, daß die Polizei mit dem Bajonette gegen die Tumultuanten vorgehen mußte, wobei mehrere derselben Verwundungen er hielten. Abends fanven auf dem Marktplatze starke Ansamm lungen statt, die von der Polizei im Verein mit der Gens- darmerie zerstreut werden mußten; später sperrte Militär den Platz ab. Italien. An »Bord der seit 4 Tagen in Livorno ankernden preußischen Bark „Speculant" wurde ein 27- jähriger Bootsmann, Hermann Schütz aus Wolgast, in der Nacht über dem Bett erhängt vorgefunden. Die Arme waren am Rückey festgebunden. Der deutsche Consul, ein Verbrechen argwöhnend, da Tags zuvor ein heftiger Streit zwischen dem Bootsmann und den Maaten stattfand, ließ durch die italienische Polizei die Seeleute Bartels, Hingst, Schneider, Wulf, Lenzian und Wensien verhaften. Das Verbrechen geschah in Abwesenheit des Kapitäns und des Steuermanns, welche dem Schütz das Commando über den „Speculant" anvertraut hatten. Die verhafteten Seeleute erklären, während der Abwesenheit der Vorgesetzten habe vollkommen Ruhe geherrscht. — In Monaco, der durch sein Spielpcivilegium be rühmten Hauptstadt des gleichnamigen Fürstenthums, fand am Dienstag die feierliche Grundsteinlegung zum Geomo- graphischen Museum statt. An der Feier nahm im Auftrage Kaiser Wilhelms auch der deutsche Botschafter in Paris, Graf Münster, Theil. Belgien. Der Streik der belgischen Kohlengruben arbeiter nimmt im Allgemeinen noch immer zu. Zwar wird aus dem Lütticher Becken »ine Abnahme der Zahl der strei kenden Bergleute um ca. 1000 gemeldet, dafür hat sie aber in den übrigen Kohlenrevieren um zusammen 4000 Strei kende zugenommen Im Ganzen standen bis Dienstag Abend etwa 54000 Bergleute im Streik. Frankreich Mit merkwürdiger Ausdauer setzt der Pariser „Figaro" seine Veröffentlichungen der Zeugen-Aus- tagen im Dreyfus-Proceß fort, obwohl es doch feststeht, daß diese Veröffentlichungen auf die Entscheidung des Cassations- Hofes von keinerlei Einfluß sein werden. In seiner Mitt wochs-Nummer veröffentlicht „Figaro" die Aussagen des Hauptmanns Cuignet, welcher behauptet, daß die im Bor derau angeführten Schriftstücke nur von Dreyfus geliefert sein könnten, während anderen Zeugenbekundungen zufolge dieselben von dem berüchtigten Esterhazy herstammen sollen Afrika. Lord Kitchener, der Sieger von Omdurman, ist auf seiner Rückreise aus dem östlichen Sudan nach Kairo in Berber anaekommen. In allen von ihm berührten Orten äußerte die Bevölkerung ihre Freude über den Sturz der Mahdcstenhexrschaft. Ueberall wird die öffentliche Sicherheit wieder hergestellt. Die Gegenden, durch welche der General gezogen ist, werden als sehr fruchtbar geschildert. Amerika. Die gemeinsame Obercommission für Samoa hat sich am Mittwoch in San Francisco an Bord des Dampfers „Badger" nach Apia eingeschifft. Das amerika nische Mitglied derselben, Bartlett Trip, versicherte, die C^mmissare seien schon jetzt hinsichtlich der Behandlung ihrer Aufgabe einig. Von den Philippinen meldet General Otis ein für die Amerikaner angeblich siegreiches Gefecht der aus dem Marsche nach Calumbit befindlichen Brigade Hale mit den Philippinern. — Die Polizei zu Philadelphia versicherte sich dieser Tage einer Fälscherbande, die sich mit der Herstellung von 100-Dollar-Noten besaßt hatte. Als Führer der Bande werden zwei Graveure, Namens Taylor und Bredell, be zeichnet. Man soll viel gefälschtes Schatzamts-Notenpapier vorgefunden haben, so daß dasselbe genügend gewesen wäre, um Noten für 9 Mill. Dollars herzustellen. Unter den Verhafteten befindet sich auch ein Advocat Namens Newitt. — Philadelphia, 26 April. In der chemischen Fabrik von Fleev, in welcher etwa 400 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt sind, wurde gestern durch die Entzündung von Benzin eine Explosion verursacht. Es sind 3 Personen gc- tödtet und über 20 mehr oder minder schwer verletzt worden. Asien. Rußland soll, nach einer Meldung aus eng ¬ lischer Quelle, den Hafen Bender AbbaS am persischenfMeer- bnsen erworben haben. Dies dürfte den Engländern freilich sehr fatal sein. Vermischtes * Das Sitzen im Freien. Der Frühlingssonnenschein verleitet nur zu leicht, sich im Freien auf Bänken oder gar auf Steinen niederzulassen, um auszuruyen und den Aufenthalt draußen auf diese Weise angenehm verlängern zu können. Namentlich sind es auch Dienstboten oder Erziehungsgehilfinnen des Hauses, welche, vielleicht selber ermüdet, auch etwas zur Bequemlichkeit geneigt, sich mit den Kindern niedersetzen. Das Sitzen im Freien, sei es wo es sei, ob auf dem Balkon, im Garten oder in den Anlagen, muß allezeit mit besonderer Vorsicht verbunden sein. Balkons sind stets zugig und im Garten oder beim sonstigen Aufenthalt im Freien holt man sich selbst an Sonnentagen, z. B. wenn kürzlich erst ein starker Regen herniedergefallen war, ebenso leicht infolge von Erkältung einen Schaden für das Wohlbefinden. Nun gar erst im April schon, wo der Erdboden teilweise noch die vom Wintersrost darin zurückgehaltene Feuchtigkeit nicht einmal von sich gegeben hat und beständig ausdünstet. In dieser ersten Frühlingszeit ist daher um so größere Vorsicht ge boten. Es mögen die Eltern diesen Punkt wohl beachten. Man schärfe den Kindern selbst und deren Begleitern immer wieder und recht eindringlich die Lehre ein, nicht so frühzeitig im Freien sich niederzulassen. Vor allem aber sei es völlig ausgeschlossen, daß Kinder, wenn sie sich soeben beim Spiel warm gelaufen haben, die erste, beste, erreichende Bank zum Ruhesitz zu erwählen. Nur völlig unkundig Erwachsene, in deren Begleitung die ruhebedürf tigen Kinder sich befinden, können ein solches Verhalten billigen oder gar unterstützen. Langsamere Gangart, die man erhitzen Kindern sodann einschlagen läßt, wobei sie natürlich sich keines Kleidungsstücks entledigen dürfen, bildet die Abhilfe. Zu Hause angekommen, werde auch rasches Ausziehe: der Oberkleider (U-derzieher, Hut rc.) nur in völlig zugfreien, am besten geschlossenen Räumen geduldet; nicht etwa am offnen Fenster. Eine derartige Unvor sichtigkeit brachte oftmals schon schwere Augenleiden oder gar Erblindung hervor und selbst sonst überlegt handelnde erwachsene Personen, die nach einem raschen Gange, einem scharfen Ritt im zugigen Raum die Kleidung sofort und schnell wechselten, trugen infolge von Erkältung Krankheiten der Athmungsorgane oder der Augen davon und hatten solche Unbeoachtsamkeit oft mit Siechtum oder frühzeitigem Tode zu büßen. * Aus dem Leben der Gans. „Dumm wie eine Gans !" ist ein Sprichwort, welches nach dem Untenfolgenden keineBe- rechtigung haben dürfte. Ein Gutsbesitzer beobachtete einst eine brütende Gans, welche, augenscheinlich krank, ihr Brut geschäft nicht zu Ende bringen konnte. Wie erstaunte aber der Beobachter, als er eines Tags das Tier herauswatscheln und eine Gans vom Hofe mit Hineinbringen sah, welche jetzt das Brutgeschäft übernahm und der die Alte, nun zur Seite kauernd, zuschaute, bis sie am andern Tage tot dalag. Offenbar hatte die alle Gans ihr Ende voraus- gesehen und sich mit der Gehilfin über das Brutgeschäft verständigt. Der Vorfall ist verbürgt. — Von einem schlesischem Gutsbesitzer erfuhr man ferner folgende wahre Geschichte: Ein junger streitlustiger Hahn rupfte auf dem Hofe täglich einer Gans, so oft er ihr begegnete, Federn aus. Lange ließ sich das Tier solches geduldig gefallen, bis sich der Vorfall einst in der Nähe des Dorfweihers wiederholte. Aber diesmal ergriff die Gans mutig den Friedensstörer mit den Schnabel, schleppte ihn ins Wasser und tauchte ihn mit unter, bis er ersäuft war. Jetzt hatte sie endlich Ruhe. — Ein Pfarrer im Oldenburgischen berichtete des weiteren folgendes: Ein grauer junger Gänse rich suchte einst bei mir Schutz vor einem weißen Genossen, der das Tier stets auf der Wiese angriff und mißhandelte. Offenbar war der weiße dem grauen Gänserich überlegen. Als das Tier sich zu mir flüchtete, erriet ich sogleich sein Anliegen und hielt zum scherz den weißen Gegner solange fest bis der graue Unterlegene dem Feinde einige derbe Schnabelhiede versetzt hatte. Der Krieg war seitdem zu Ende, der graue Gänserich aber verfolgte mich nun mit freudigem Geschrei, so ost er mich erblickte; ja, er begleitete mich stets bis an die Pfarre. Eines Tags mußte ich über den Hof gehen, um eine Tour nach meiner Filiale anzu treten. Ich höre m ines Freundes bekannte Stimme, sehe aber, daß er mir nicht folgen kann, weil die Pforte zum Hof ins Schloß gefallen ist. Schon war ich eine Strecke fort, da höre ich neben mir das Rauschen der Flügel eines großen Vogels, und — neben mir läßt sich mein Freund schreiend vor Lust nieder. Er begleitet mich so, bald flie gend, bald gehend, und kehrte hernach mit mir zurück. In der Folg-' mußte man das Tier einsperren, um solche Ex travaganzen zu verhindern. (Fortsetzung in der sse lrge.) kür Luukvn in verschiedenen Grö ßen, sowie dazu paffende HösoLvir in reizenden Dessins 2rr Usulcbur billisstvll l?v6i86Q empfiehlt Muirs, Leiter. Heute, abend, frische. Blut-, Leber- un^GWzewurst empfiehlt Khrhardt KLardt. Don LinAung sämmUiehor orluubs ich mir hiormit lAoino I,ÜAör mnä in 80 roiokliefi uu8g68tuttot, äL88 86lh8t äom vsrrvöhlltoston 668ehmaolc mit h,6iob- tiAiroit UoohuunZ gstruZVn rvorckon Iraan. Ois Lobnitto unä äsr Kit? mvinor Oontoetion, oorvis ckio krmorvürctiglrLit ckaroolbon iat Zonü^onä hslrannt. Uoohuohtonck LamiE r. össtsllunA nsoli iVIsass in kugel' Heute, ^esituA, krisetrs kliit- iiiitl MltzbemM empfiehlt L. LH«rl8vd. Ikester?ul8nitr. SovirtsK, abends 8 Uhr, das schöne Volksstück: Nsrittim«, ein «leiitA'Im kMIlllM, oder ii!e Ke!ie!m!M lies fielieliiMes. Hissrus LLrisuwödsI, fast neu, bestehend aus 1 Tisch, 1 Bank und 4 Stühlen, sind zu verkaufen. Zu erfragen in der Exped. dss. Blattes.