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Blatt Amts und des StadtraLhes des Königl. Amtsgerichts Abonnements-Preis Vierteljährl. 1 Mk. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeldliche Zu sendung. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor puSzeile (oder deren Raums 10 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. Als Beiblätter: 1 . Jllustrirtes Sonntagsblatt wöchentlich); 2 Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Druck und Verlag von E. L. Förster'S Erben in Pulsnitz. KescHästskelren: BuLdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureausvonHaasi stein L Vogler, Jnvalidendau Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. WuLsnih Vinundsünszigfln Jahrgang Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Zns-rat- sind bjx Dienstag und Freitag Ur. 2V 1. April 1899 Sonnabend. Eis, Schaut er Freuden ohne Zahl; Dem Geringsten ist beschieden Auch sein Scherflein an der Lust; Ueberall herrscht reinster Frieden An der Mutter Erde Brust. Menschheit nimm solch Bild zu Herzen Stürz' in Staub den alten Wahn — Leuchten laß der Liebe Kerzen — Dann wird sich Dein Ostern nah'n! G. Anzinger. Ostern, Fest des Auferstehens, Sei gegrüßt mit Glockenklang; Fest des ersten Frühlingswehens, Sei gegrüßt mit frohem Sang! Winter floh von hinnen wieder, Mit ihm schwanden Schnee u^d Vöglein singen holde Lieoer, Ueppig grünt ein jedes Reis. Klar die Brünnlein sich ergießen, Blumen blüh'n in jeder Au, Und auf all' das junge Sprießen Lacht des Himmels heitres Blau. Mensch, o fühle niederschweben Deinen Auferstehungsruf — Horch, er kommt von jenem Weben, Daß die Welt so schön erschuf. Und wohin der Blick sich wendet Auf die Berge, in das Thal, Sieht er Wonne die nicht endet, Aus dem die Firma Leberecht Petzold L Comp. in Brettnig betreffenden Folium 150 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen worden, daß die Firma nach dem Tode des bisherigen Inhabers Johann Gotthelf Leberecht Petzold auf Frau Anna Marie verehel. Rheinbach verw. gewesene Werner geb. Petzold in Brettnig übergegangen ist. P u l S n i tz, den 25. März 1899. Königliches Amtsgericht. v. Weber. Bekanntmachung. Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Weber Rochus August Nahler am heutigen Tage an Stelle des freiwillig ausgeschiedenen Töpfer August Birkenbusch als städtischer Nachtwächter in Pflicht genommen worden ist. Pulsnitz, am 28. März 1899. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. / Bekanntmachung, betreffend die Kontrolversammlungen der Mannschaften des Beurlaubtenstandes. Die diesjährigen Frühjahrs-Kontrolversammlungen im Bezirke des Meldeamts Kamenz findet wie folgt statt: Montag, den 10. und Dienstag, den 11. April, Vormittags 7, 9 und 11 Uhr in Kamenz, Schützenhaus. Mittwoch, den 12. April, Vormittags 7:9 Uhr in Schwepnitz, Gasthof. Mittwoch, den 12. April, Nachmittags 7:1 Uhr und 3 Uhr in Königsbrück, Schützenhaus. Donnerstag, den 13. April, Vormittags 7, 9 und 11 Uhr in Pulsnitz, Schützenhaus. Freitag, den 14. April, Vormittags 8 und 10 Uhr in Groströhrsdorf, Mittelgasthof. Sonnabend, den 15. April, Vormittags 9 und 11 Uhr in Crostwitz, Gasthof von Wenke. Zur Frühjahrs-Kontrolversammlung haben sich sämmtliche Dispositions-Urlauber, Reservisten, Landwehrleute 1. Aufgebots und Ersatz-Reservisten, sowie die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannschaften und die noch im Militärverhältniß stehenden Halb- und zeitig Ganz-Invaliden zu gestellen. Die Einberufung zu den Kontrolversammlungen erfolgt durch öffentliche Aufforderung. Dies geschieht, indem in jeder Ortschaft Seitens des Gemeindevorstandes in ortsüb licher Weise bekannt gemacht wird, zu welcher Kontrolversammlung die betreffenden Mannschaften zu erscheinen haben. Die Militärpapiere sind mitzubringen. Nichterscheinen wird bestraft. Kamenz, im April 1899. Königliches Me ld eamt K a m e u z. Montag, äen 10. Upril ä. I : Uost- unä Vieünmrkt in MönigsörüiA Abonnements GilllMng. Mit heute beginnt dos II. Quartal des Wochenblattes für Pulsnitz und Umgegend, Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrathes zu Pulsnitz. Die unterzeichnete Expedition ladet zu recht zahlreich n Abonnements auf dasselbe ergebenst ein. Bestellungen nehmen alle Postanstalten und Brief- träger, sowie unsere Stadt- und Landzeitungsboten bereit willigst entgegen Hochachtungsvollst Expedition des Wochenblattes E- L. Förster s Erben. Zum Osterfeste! „Auferstanden!" Weithin erklingt sie durch die winters- müden Lande, diese frohe Osterbotschaft, der Heioldsruf des jungen Lenzes, verkündend, daß n mmehr des Winters Re giment gebrochen ist, daß die Natur nach langem Winter schlaf zu neuem Leben, zu neuem Wirken und Schaffen er wacht ist. Wohl mag noch manchmal ein rauher Nordwind oder vielleicht gar ein Schneeschauer daran erinnern, daß der Frühling noch nicht lange seine Herrschaft angetreten hat — was thut dies? Wir wissen ja, daß nichts mehr dem immer siegreicheren Vordringen des holden Lenzes Ein halt zu thun vermag, schon zeigt sich in Flur und Au', in Hain und Wald das erste frische Grün, es.grüßen uns die ersten Frühlingsblumen,'und die aus dem Süden zurückkeh renden befiederten Sänger lassen hie und da bereits ihre Stimmen lustig erschallen. Gewiß ist uns darum Ostern zunächst das Fest der wiedererwachenden Natur, als welches dasselbe schon von unseren altheidnischen Vorfahren gefeiert wurde; der Göttin Ostara sangen sie ihre Frühlingslieder, ihr, der hehren Gottheit des Lichtes und des Lenzes, flamm ten auf den Bergen die Osterfeuer auf. Hinweggeweht hat indes die Zeit das Bild der Göttin, und nur ihr Name ist unS geblieben — und dennoch, wenngleich der Jubelruf: „Ostara! Ostara!" der alten Germanen schon lange, lange verklungen ist, so rufen doch auch wir heute fröhlich aus: „Ostern! Ostern!" Leuchtet uns ja die Sonne eines ganz anderen Ostern, als sie damals unseren altgermanischrn Ur ahnen strahlte, denn unser christliches Ostern steht in seiner gesammten Bedeutung hoch über der Ostarafeier der Heiden zeit, jenes wird durchglänzt und durchwärmt von dem edlen Feuer der Lehre Christi, die in jedem Jahre erneut den gläu bigen Gemüthern den kostbaren, unvergänglichen Trost der Auferstehung spendet: „Christ ist erstanden!" Wohlan, so möge auch diesmal dieser Osterruf die Herzen erwärmen und in ihnen von Neuem das Bewußtsein von der herrlichen