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kn- ktöl 75 kk. kckmtr. sen, rnd empfehle Müller, amenzerstr. ,t mein the Aufträge !r Expedition au i. S. :k innerhalb uar 1899. Bl. ;M. S. 92. ßt und Lust ) melden. lustigen Be- 6 ll 8 SI , leister. : für «aran- uschene, echt >ei üellerige l V-r Psd. ., und 1M. men 1 M. arsedern: g. und 2 Ur. rn 3 M.. Echt cht- ästiü) 2 M. e Polar- »um Kosten- Dl. L°foRnd , ommen. ufen bei t8«dllork ins. ?aale des >m Eintritt, n Empfang N d. Blatt Amts und des StadLraLhes des Königl. Amtsgerichts Wulsnih Madigster Jahrgang 3. Dezember 1898 Sonnabend Druck und Verlag von E. L. Först er's Erben in Pulsnitz. Abonnement« - Preis Viertel^hrl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Ju- stndung. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. Als Beiblätter: I, Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2. Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Kriawint: Mittwoch und Sonnabend. Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor puszeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDaberkow, Groß' röhrSdorf. Annoncen-BureauSvonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Moste und G. L. Daube L Comp. sschen^ Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. MM NK"-» s-«.. Montag, den 12. Dee. 1898: Biehmarkt in Bischofswerda. Bo in Tage. Die Heimkehr Kaiser Wilhelms von seiner Ocient- reise hat sich IM Zeichen eines erfreulichen Vorganges voll zogen, der zwischen ihm und dem Prinz-Regenten Luit pold zu München erfolgten direkten persönlichen Verstän digung in der preußisch-bayrischen Streitfrage wegen des obersten Mililairgerichtshoses. Wenn die Beilegung dieses so lange schwebenden Confl,ktfalles vor Allem in Bayern Mit Genugthuung ausgenommen worden ist, so erscheint dies ganz begreiflich, denn die bekannten jetzt vom Kaiser dem Prinz - Regenten Luitpold gemachten Zugeständnisse tragen im Allgemeinen den bayecischerseits erhobenen An sprüchen Rechnung. Trotzdem hat man aus Seiten des Reiches und Preußens keinerlei Anlaß, an der erfolgten Alt und Weise des Austrages dieses Streites herumzu mäkeln, die Einheitlichkeit der erreichten Rechtssprechung auch auf dem Gebiete der Militairjustiz bleibt doch ge wahrt, und außerdem bleibt es von Werth, daß nunmehr mit der Lösung der Frage des obersten Militairgerichts- Hofes überhaupt ein verdrießliches Thema der inneren deut schen Politik aus der Welt geschafft worden ist. Hat doch in weiten Kreisen des Baysrnvolkes die bisherige Verzögerung und Verschleppung der Entscheidung in der genannten Frage erklärliche Verstimmung genug erregt,! welche nunmehr als beseitigt zu betrachten ist. Auch in einer anderen schwebenden unerquicklichen Angelegenheit sollte mit der Rückkehr des Kaisers nach Deutschland eine Wendung zum Bessern eingeleitet worden sein, m der lippe'schen Affaire. Indessen wird jetzt ver sichert, daß der Kaiser mit dem Prinz-Regenten von Bayern über den lippe'schen Fall nichts gesprochen habe, und ob letzterer wenigstens bei den weiteren Begegnungen des kai- serl chen Herrn mit dem König von Württemberg und dem Großherzog von Baden zur Erörterung gelangt ist, muß auch noch dahingestellt bleiben. Ueberhaupt wird die Bei legung der lippe'schen Frage kaum so rasch vor sich gehen, wie man hie und da anscheinend erwartet. Aber aller dings wäre es sehr zu wünschen, wenn die Lösung des lippe'schen Slreilfalles künftig ausschließlich nach großen nationalen Gesichtspunkten in die Wege geleitet werden würde, wie dies ja jüngst von offiziöser Seite verheißen worden ist, die kleinlichen und persönlichen Momente, welche in die lippe'sche Affaire hineingetragen wo den sind, muffen ausscheiden, soll wirklich eine ersprießliche Beilegung der selben erzielt werden. Im Uebrigen werden für die nächste Zeit wichtigere Dinge sür Deutschland aus der politischen Tagesordnung stehen. Mit der am nächsten Dienstag durch den Kaiser erfolgenden feierlichen Eröffnung oes neugewähllen Reichs tages hebt wieder ein bewegterer Abschnitt in der inneren deutschen Politik an, und das öffentliche Interesse wird sich vorerst auf die Vorgänge im Reichsparlamente concen- triren. Auf den Beginn wie Verlaus der ersten Session deS Reichstages von 1898 darf man einigermaßen gespannt sein; weist doch das Haus zahlreiche neue Elemente auf, welcher Umstand m der gegenseitigen Stellungnahme zwi schen Regierung und Reichstag nicht unberücksichtigt bleiben kann, mag gleich in den Frakiionsverhültmssen deS deut schen VolkSparlaments durch die Neuwahlen keine einschnei- dende Aenderung bewirkt worden sein. Irgendwelche Ver- muthungen über das Schicksal der mancherlei wichtigen Vorlagen zu hegen, welche dem neugewählten Reichstage gleich in seiner ersten Session bestimmt sind, wäre müssig, da muß man erst sehen, wie die Stimmung im neuen Hause geschaffen ist. Hoffentlich weist aber der jetzige Reichstag wenigstens einen besseren Besuch auf, als dies von feinen letzten Vorgängern gelten konnte; eine fort dauernde schwache Besetzung der Sitzungen kann weder dem Ansehen deS Reichstages noch der praktischen Förderung seiner Geschäfte sonderlich günstig sein. Oerttiche und sächsische Angelegenheiten. — Der Monat November ist zu Ende. Mit trüben, regnerischem Wetter nahm er Abschied. Er brachte den Winter mit Kälte oder Schnee, wie er von so vielen fehnlichst gewünscht wird, noch nicht. Freilich eine Hoff- nung giebt es noch immer sür die Geschäftswelt. Wie ein Dieb über) Nacht kann der Winter erscheinen und den arglosen, allzulange verweilenden Herbst aus seinen Positionen verdrängen. Der Winter läßt kein Be sitzrecht gelten und fragt nicht, ob sein Besuch gelegen kommt oder nicht. Die Geschäftswelt kann daher immer noch hoffen, daß der strenge Herr, welcher der ganzen Welt gern etwas weiß macht, recht bald seine Herrschaft antritt und dann umsomehr seine grimmen Tücken heraus steckt. Als „Scharfmacher" besonders des Geschäftsganges wird der gestrenge Alte von vielen geli-bt. Die Jugend und die Geschäftswelt erwartet ihn mit Sehnsucht und begrüßt ihn als willkommenen Freudenspender, der m die Einförmigkeit des Jahres einen schneidigen Wechsel bringt. — Das herankommende Jahr 1899, das vorletzte des zur Rüste gehenden Jahrhunderts, hat noch eine ganze Reihe interessanter Kalender-Eigenthümlichkeiten aufzuweisen. Das Jahr 1899 ist vor Allem ein „Sonntagsjahr" im vollsten Sinne des Wortes, denn es beginnt nicht nur, sondern endet auch mit einem Sonntage und hat in Folge dessen die größtmögliche Zahl von Sonntagen, die in einem Jahre vorkommen können, nämlich 53. Eine andere Merkwürdigkeit des nächsten Jahres besteht darin, daß nicht nur sämmtliche vier Adventsonntage in den Monat Dezember fallen, sondern daß auch der letzte derselben, der „goldene Sonntag", auf den 24. Dezember, also auf den letzten Tag vor Weihnachten fällt. Die beiden ande ren großen christlichen Feste liegen im Jahre 1899 sehr zeitig. So fällt das Osterfest bereits auf den 2. und 3. April, daS Pfingstfest auf den 21. und 22. Mai. Der Himmelsahrtstag dürfte uns aber besonders ungünstiges Wetter bescheeren, da er gerade auf den Mamertus, den ersten der sogenannten „drei strengen Herren" im Wonne monat auf den 11. Mai trifft. Der Charfreitag wird dadurch bemerkenswerth, daß er auf den letzten Tag des Monats fällt. In Folge des frühzeitigen Osterfestes wird denn auch die Faschingszeit im Jahre 1899 sehr kurz werden. Denn während sie in diesem Jahre 6 Wochen 5 Tage, zusammen also 47 Tage dauerte, wird sich im Jahre 1899 die vergnügungsfrohe Welt eine Verkürzung des Faschings um volle acht Tage gefallen lassen müssen, indem die Aschermittwoch bereits auf den 15. Februar trifft, so daß die Faschingszeit vom 6. Januar bis zum 14. Februar, also nur 5 Wochen und 4 Tage, zusammen 39 Tage, währen wird. Die Gesammtzahl der Sonn- und Feiertage aber wird 60 betragen, zu denen für die Katholiken dann noch 14 Feiertage hinzukommen, deren bedeutendster, der Frohnleichnamstag, am 1. Juni ist. Das dann folgende letzte Jahr dieses Jahrhunderts, welches auch ein Schaltjahr ist, scheint noch ein besonders arbeits- freudigeS zu werden, denn da das Jahr 1899 mit einem Sonntage aus der Flucht der Weltbegebenheiten scheidet, so wird das Jahr 1900 an dem ersten Arbeitstage der Woche, an einem Montage, das Licht der Welt erblicken. — Nach Falb's neuesten Prophezeihungen sind vom 13 Dezember ab, einem kritischen Termine 2. Ordnung, größere Niederschläge zu erwarten. Nach dem 10. Decem- ber ist eine Zunahme der Kälte wahrscheinlich. — Nach der vom statistischen Bureau des Königlichen Ministeriums des Innern zusammengestellten Uebersicht über die Sparkassen im Königreiche Sachsen im Monat Oktober 1898 erfolgten Ein- und Rückzahlungen hatten die Sparkassen im Amtsgerichts-Bezirk Pulsnitz folgenden Geldumsatz: Pulsnitz: 414 Einzahlungen im Betrage von 40,207 Mk., 165 Rückzahlungen im Betrage von 36,823 Mk., Bestand 50,479 Mk.; Ohorn: 41 Einzah lungen im Betrage von 2290 Mk., 6 Rückzahlungen im Betrage von 345 Mk., Bestand: 3033 Mk.; Großröhrs dorf: 295 Einzahlungen im Betrage von 21,531 Mk., 138 Rückzahlungen im Betrage von 21,200 Mk., Bestand 18,034 Mk.; Brettnig: 107 Einzahlungen im Betrage von 10,195 Mk., 46 Rückzahlungen im Betrage von 8116 Mk., Bestand 4884 Mk.; HauSwalde: 16 Einzah- langen im Betrage von 1286 Mk., 3 Rückzahlungen im Betrage von 277 Mk., Bestand 2040 Mk. — Das Reichspvstamt hat folgende für das Publi kum wichtige Verfügung erlassen: „Von Seiten des Publi- kums sind mehrfach Wünsche nach einer vereinfachten Be ¬ zeichnung für solche Telegramme lautjgeworden, von denen der Aufgeber wünscht, daß sie nicht während der Nacht stunden an den Empfänger ausgehändigt werden. Es wird deshalb, zunächst versuchsweise, bestimmt, daß alle Tele gramme, welche vor der Aufschrift die Bezeichnung (TageS) tragen, während der Zeit von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens nicht zur Bestellung gelangen. Der Vermerk („Tages") ist als ein Taxwort zu zählen. Diese Bestim mung trat mit dem 1. December in Kraft und gilt auch für oen Verkehr mit Bayern und Württemberg. Die Vor schrift, wonach auch der Telegramm-Empfänger die Be stellung von Telegrammen zur Nachtzeit ausschließen kann, bleibt unberührt. — Von dem Königlichen Schwurgericht zu Bautzen wurde am 23. November die Wirthschafterin Magdalene Milke aus Miltitz bei Kamenz wegen vorsätzlicher Kin« destödtung zu 2 Jahren 6 Monaten Gesängniß verurtheilt. Dresden, 30. November. Aus Anlaß des Re gierungs-Jubiläums des Kaisers von Oesterreich wurde in der katholischen Hofkirche am 2. December ein 1s Osuna abgehalten, dem die Mitglieder des Königshauses und der österreich-ungarischen Gesandtschaft beiwohnten. Der öfter« reich-ungarische Gesandte Graf Lützow nahm mittags in der Gesandtschaft die Glückwünsche für Kaiser Franz Josef entgegen. Dresden. Im Wiener Garten sind gegenwärtig zahlreiche Künstler und Handwerker mit den Vorbereitun gen zu einer großen Weihnachtsausstellung beschäftigt, die unter dem Titel: „Ein Weihnachtsmarkt in Jerusalem", die plastische und praktikable Darstellung der hervorragend sten heiligen Stätten von Palästina bringen wird. Sämmt liche Säle des Wiener Gartens, sowie die angrenzenden Garlen-Marquisen werden zu diesem Zwecke mit ent sprechenden,fvon Künstlern auSgesührten Dekorationen, Bau ten rc. versehen, so daß die Ausstellung in den Einzel heiten, sowie in der Gesammtwirkung ein anschauliches, durch zahlreiche Personen belebtes Bild aus dem Orient vorführt. Das Erträgniß der Ausstellung, die sicher eine große Anziehung nicht verfehlen wird, soll mit Genehmigung Ihrer Majestät der Königin dem Albertverein zufließen. Dresden. Das Muster eines Hauswirths dürfte sicher der kürzlich verstorbene Privatus Sch . . . gewesen sein. Nicht allein, daß er seit 20 Jahren keinen Miether gesteigert hatte, auf seine Kosten alle Reparaturen aus- führen und alle modernen Bequemlichkeiten an^chaffen ließ, er machte sogar seinen Miethern nach seinem Tode eine Freude. Als nämlich dieser Tage sein Testament geöffnet wurde, fand sich die ausdrückliche Bestimmung vor, seine Erben sollen von seinen Miethern ein halbes Jahr lang keine Miethe fordern. — Eine internationale Katzen - Ausstellung ist am 2. Dezember in Helbig's Etablissement in Dresden eröffnet worden. Präsident derselben ist Freiherr v. Flotow- München. Die Ausstellung, welche bis zum 5. Dezember dauern wird, umfaßt 35 Arten in 112 Exemplaren. Die größte Vertretung besitzt die kurzhaarige deutsche Hauskatze, die in allen Farben vorgesührt wird, während ausländische Thiere, wie die auf 2000 Mk. bewerthete algarische An gora-Katze des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bayern, der blaue Angorakater, genannt der Münchner Bumserl, ein schwarzer Angora - Bastard rc. rc., das Entzücken der Besucher erregen, die Behälter, in den sich die Katzen befinden, sind zum Theil recht kostbar und sehens- werth. Fragt man nach dem Zwecke der Ausstellungs bestrebungen, so ist es der, durch dieselbe die Thierfreunde zu vereinigen, um der immer noch viel geschmähten und verfolgten Hauskatze zu einem besseren Schutze zu verhelfen durch rationelle Pflege und Haltung, und so einer Ver wilderung der Katzen entgeqenzuwirken. Aus der oberen sächsischen Schweiz, 29. November. Bekanntlich hat seit der Eröffnung der wilden Klamm bei Stimmersdorf, mit Verbindung nach Rainwiese, der so schön gelegene Ort StimmerSvorf bei Herrnskretschen be deutend an Durchgangsverkehr verloren; um nun dies wie der wett zu machen, soll mit nächstem Frühjahr eine Zahn radbahn von oberhalb des Treppengrundes hinauf nach Stimmersdorf gebaut werden. Diese Bahn soll aber nur StimmerSdorfer Flur berühren, sodaß die fürstlich Clary«